Mittwoch, 15. Januar 2014

Videoclip Thomas Hitzlsperger

Thomas Hitzlsperger outet sich als homosexuell

Oskar-Beck-Kolumne: Wenn Boxer einen Kampf zu viel haben

Stuttgart - Wenn sich Gott und der Sport über den Weg laufen, kann das zum Brüllen witzig sein. Am besten schildern wir kurz den immer wieder gerne gehörten, üblen Scherz von Günter Grünwald, der in seiner Kabarettsendung im Bayrischen Fernsehen einmal herrlich fragte: „Was ist der Unterschied zwischen Uli Hoeneß und dem lieben Gott? Der liebe Gott weiß, dass er nicht Uli Hoeneß ist.“

Oder denken wir an Stan Libuda, der als Dribbelkünstler zu seinen Lebzeiten alle in Grund und Boden trickste. Einmal klebte die Christliche Mission ein Plakat mit dem Schriftzug „An Gott kommt keiner vorbei“ an eine Schalker Litfaßsäule – worauf ein Fan zum Pinsel griff und die frohe Botschaft komplettierte: „Außer Libuda“.

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Coming out, Leinenhemden und Wollhosen

In einer zivilisierten, nach-bronzezeitlichen Gesellschaft, hätte dies eigentlich eine NICHT-Meldung sein müssen: Ein Ex-Profifussballer namens Hitzlsperger macht bekannt, dass er homosexuell sei. Doch die Reaktionen in den Medien waren geradezu explosiv, grenzten ans Hysterische.

 Hitzlspergers Coming Out fällt just in die Zeit, in der der neue Lehrplan von Baden-Württemberg diskutiert wird, denn dort sollen auch andere Formen des Zusammenlebens wie das heterosexuelle als normal dargestellt werden, in etwa im Stile: Es ist egal, wer mit wem, solange die Beteiligten mit dem Arrangement glücklich sind.

Unglücklich damit sind natürlich die Kirchen, Bischöfe und christliche Altpolitiker, wie der notorische Renten-Lügner Norbert Blüm, der kein Problem hatte, eine ganze Nation anzuflunkern (die Renten sind sicher!), aber sehr wohl ein Problem damit, wenn Menschen nicht nach dem «Naturgesetz» zusammen leben.

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27 Nobelpreisträger gegen Schwulen-Hetze in Russland Auch Herta Müller unterzeichnet Brief an Putin

Die deutsch-rumänische Schriftstellerin Herta Müller und 26 weitere Nobelpreisträger haben in einem Brief an Russlands Präsidenten Wladimir Putin die Diskriminierung von Homosexuellen in Russland angeprangert. "Dieser Brief dient dazu, Solidarität zu demonstrieren", heißt es in dem von der britischen Zeitung "The Independent" abgedruckten Schreiben. Diese Solidarität gelte "all jenen Politikern, Künstlern, Sportlern und Anderen, die schon ihr Entsetzen ausgedrückt haben über das Vorgehen der russischen Regierung gegen ihre homosexuellen Bürger".

Zehn Jahre Gefängnis fürs Händchenhalten

Ein neues Gesetz kriminalisiert Homosexualität in Nigeria noch stärker als bislang. Unterstützt wird die Regierung dabei von der großen Mehrheit im Land. Doch hilft die öffentliche Entrüstung westlicher Staaten den afrikanischen Aktivisten?
Von Johannes Kuhn
 
Von einer solchen Zustimmung träumt jede Regierung: 92 Prozent aller Nigerianer unterstützen das Anti-Homosexuellen-Gesetz, das Präsident Goodluck Jonathan jetzt unterzeichnet hat. Wer könnte also etwas dagegen haben, wenn ein Staatsoberhaupt den eindeutigen Willen des Volkes umsetzt?
Die Antwort lautet: Menschenrechtsaktivisten, westliche Regierungen und all diejenigen, die sich für die Rechte Homosexueller weltweit einsetzen. Das Gesetz verschärft nämlich die ohnehin bereits starke staatliche Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Liebe in Nigeria.

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Nigeria führt hohe Haftstrafen für Homosexuelle ein

Die Situation für Schwule und Lesben in Nigeria hat sich dramatisch verschärft. Präsident Goodluck Jonathan hat jetzt ein Gesetz unterzeichnet, das gleichgeschlechtliche Liebe als Schwerverbrechen brandmarkt. 

 Bis zu 14 Jahre Haft drohen Homosexuellen, wenn sie einen Ehevertrag oder eine zivilrechtlich eingetragene gleichgeschlechtliche Partnerschaft eingehen. Wer öffentlich die Liebesbeziehung zu einem Menschen gleichen Geschlechts "direkt oder indirekt zeigt", muss für bis zu zehn Jahre ins Gefängnis. Die gleiche Strafe droht allen, die einen Klub oder eine Organisation für Homosexuelle gründen oder unterstützen.

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Sexuelle Orientierung als Schulthema

"Wir haben keinen Bekehrungsauftrag" 

In Baden-Württemberg wird erbittert darüber gestritten, inwieweit alternative Liebesformen Unterrichtsthema sein dürfen. In NRW ist zumindest die Politik schon weiter: Seit 2012 unterstützt das Schulministerium ein Projekt gegen Homophobie - doch nur sieben Schulen machen bislang mit.



Von Johanna Bruckner und Kathrin Haimerl
 
Im Herzen ist Baden-Württemberg eben doch ein erzkonservatives, reaktionäres Bundesland. Dieser Eindruck drängt sich angesichts der Diskussion auf, die im Ländle derzeit lebhaft bis erbittert geführt wird. Es geht darum, inwieweit die Themen Homosexualität und Transgender im Schulunterricht behandelt werden sollen. Der Widerstand gegen Pläne der grün-roten Landesregierung, alternative Liebes- und Lebensformen künftig fächerübergreifend zu thematisieren, scheint groß zu sein. Mehr als 113.000 Unterstützer hat die Online-Petition "Zukunft - Verantwortung - Lernen: Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens" seit November bis heute gesammelt. Die CDU-Führung zeigt sich solidarisch mit den Skeptikern eines Sex-Toleranz-Unterrichts. Und anderswo?

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Schwule im Fußball

"Homosexualität wird im Fußball ignoriert"
 
Als erster prominenter deutscher Fußballprofi bekennt sich der frühere Nationalspieler Thomas Hitzlsperger. Er begründet sein jahrelanges Schweigen, spricht über "schwule Pässe", dumme Sprüche in der Kabine und die Frage, ob homosexuelle Fußballer ihre Karriere gefährden. 
von Carolin Emcke und Moritz Müller-Wirth

DIE ZEIT: Herr Hitzlsperger, Sie haben um ein Gespräch gebeten, warum?

Thomas Hitzlsperger: Ich äußere mich zu meiner Homosexualität. Ich möchte gern eine öffentliche Diskussion voranbringen – die Diskussion über Homosexualität unter Profisportlern. Das Thema bleibt immer wieder in den Klischees stecken – Profisportler gelten als perfekt "diszipliniert", "hart" und "hypermännlich". Homosexuelle dagegen gelten als "zickig", "weich", "sensibel". Das passt natürlich nicht zusammen. Ein homosexueller Profisportler? Da werden Widersprüche aufgebaut, über die ich mich in meiner Profikarriere immer wieder geärgert habe. Diese Widersprüche werden an den Stammtischen als Sensationen verkauft. Mich hat zusätzlich geärgert, dass gerade diejenigen mit dem geringsten Sachwissen am lautesten über das Thema reden.

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