Mittwoch, 4. Dezember 2013

Schwuler Rockstar im homophoben Russland

Elton John war in Russland immer gern gesehener Gast. Sein geplantes Konzert am kommenden Freitag aber wird kontrovers diskutiert - weil der Musiker schwul ist. 

Von Frank Nienhuysen
 
War das eine Aufregung, eine kulturhistorische Revolution, als zum ersten Mal Elton John in die alte Zarenstadt kam. St. Petersburg hieß noch Leningrad, der Eiserne Vorhang hing stabil, und der britische Musiker trug unter der rot-weiß-karierten Mütze eine Matte, die bis zu den Schultern reichte. Die kleine Sowjettour des britischen Pop-Sängers im Jahr 1979 war für die sowjetischen Funktionäre ein Experiment; es war die erste Konzertreihe eines Künstlers aus dem Reich der Dekadenz, und sicherheitshalber besetzten die kommunistischen Apparatschiks die ersten Reihen. Elton John ist danach ein vertrauter Stammgast in Russland geworden, der kam, sang und wieder ging. Aber jetzt, 34 Jahre nach der Premiere, ist sein Auftritt wieder ein Aufreger.

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Hamburg richtet 2015 die schwul-lesbische Fußball-EM aus

Auf dem Gelände des HSV-Nachwuchsleistungszentrums in Norderstedt werden 32 schwul-lesbische Fußballteams um Titel kämpfen.

Hamburg. Björn Frederik Augsten kann sich noch erinnern an die Zeit, als Startschuss Hamburg Trainingszeiten geheim hielt aus Angst vor Anfeindungen oder gewaltsamen Übergriffen. Dass der schwul-lesbische Sportverein einmal eine Europameisterschaft ausrichten würde, noch dazu im Fußball, in dem es Homosexuellen besonders schwer gemacht wird, sich zu ihrer Neigung zu bekennen, schien für den heutigen Vorsitzenden fast undenkbar.

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Opfer homophober Gewalt braucht Hilfe

Vor rund zwei Jahren hat ein damals 15-Jähriger aus Schwulenhass den Gelsenkirchener Dennis Reske angegriffen – während der Täter kaum bestraft wurde, ist sein Opfer zu 80 Prozent schwerbehindert.

Von Dennis Klein

Im Februar 2012 schlug ein 15-Jähriger dem damals 23-jährigen Dennis Reske mit voller Wucht auf den Kopf. Grund war Schwulenhass. Er hatte Dennis bereits mehrfach wegen seiner Homosexualität als "Schwuchtel" oder "schwule Sau" angepöbelt. Für die deutsche Justiz war der Fall schnell erledigt: Eine Woche Dauerarrest, ein paar Sozialstunden, außerdem musste der Täter eine zweiseitigen Aufsatz schreiben (queer.de berichtete). Für den Vorfall entschuldigt hat sich der Delinquent bis heute nicht, doch darüber wollen Dennis und sein Lebenspartner Sven Reske nicht mehr nachdenken: "Wir wollen uns jetzt nur auf seine Gesundheit konzentrieren", erklärte Sven gegenüber queer.de.

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Litauen: Versammlungsfreiheit von LGBT-Aktivisten gefährdet

Schon jetzt beklagen in keinem anderen EU-Land mehr Homosexuelle Diskriminierung, doch das litauische Parlament will die Rechte von sexuellen Minderheiten weiter einschränken.

LGBT-Aktivisten warnen vor einer dramatischen Verschlechterung der gesetzlichen Situation in Litauen: Erst letzte Woche hat das Parlament mehrheitlich beschlossen, eine Gesetzesnovelle zu prüfen, die die Versammlungs- und Redefreiheit von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender einschränken würde. Jetzt befürchten die Aktivisten, dass der Entwurf im nächsten Jahr, wenn das Land die EU-Präsidentschaft abgibt, beschlossen werden könnte.


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Offener Brief: Peter Plate von Rosenstolz kämpft für die Rechte von Homosexuellen in Russland

Peter Plate von Rosenstolz macht in einem offenen Brief auf die unhaltbare Situation von Homosexuellen in Russland aufmerksam. Mit einem Song und einer Protestaktion vor der russischen Botschaft fordert er "Gleiche Rechte für alle - auch in Russland!"

Peter Plate von Rosenstolz macht in einem Offenen Brief auf die alarmierende Situation von Homosexuelle in Russland aufmerksam. Dort heißt es:
"Die Situationen für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender in Russland eskaliert immer mehr! Im Juni 2013 wurde unter Präsident Putin ein Gesetz erlassen, das im Endeffekt nichts anderes bedeutet als dass Homosexualität nicht mehr lebbar ist. Das Gesetz verbietet u.a. positiv vor Minderjährigen oder in Medien, wie dem Internet, über Homosexualität zu reden oder homosexuelle Paare öffentlich abzubilden.Das bedeutet, neben diesem unerträglichen Missstand für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender für einige anscheinend auch ein Freibrief für Gewalt gegen Homosexuelle zu sein. Diese Taten werden scheinbar immer weniger strafrechtlich verfolgt."

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Streit um Homosexualität in Kroatien: Angst, getarnt als östliche Werte

Das große Gewitter war die Volksabstimmung zur Homo-Ehe in Kroatien noch nicht. Aber es braut sich was zusammen. Homosexualität ist nicht nur in dem Balkanstaat ein beliebtes Thema. Die Haltung zur gleichgeschlechtlichen Ehe ist Gegenstand einer ideologischen Ost-West-Kontroverse in Europa. Auf dem Weg in die EU haben die Osteuropäer ihre Gesetzgebung revidiert und meistens auch Zurücksetzungen wegen der sexuellen Orientierung verboten. Aber sie haben es – wie vieles andere – widerwillig getan. Wie die Mehrheit fühlte, konnte man bei den sonst so fröhlichen Love-Paraden zum Christopher Street Day lernen, die in Osteuropa helle Empörung hervorriefen und manchmal nur unter Polizeischutz oder gar nicht stattfinden konnten. Jetzt, wo auch im Westen über die Öffnung der Ehe und Adoption durch lesbische oder schwule Paare kontrovers diskutiert wird, ist Schluss mit der Toleranz.

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Vier Blickwinkel auf eine Realität: Die Homosexualität in Russland

Wir haben mit Andrey Glushkó, der nach Spanien umzog, um in “Freiheit” zu leben, mit seiner Freundin Anastasiya Belickaya, mit der jungen Politologin Nina Ivanova und mit dem Korrespondent der spanischen Zeitung ‘El Mundo’ in Moskau gesprochen, um herauszufinden, warum 74 Prozent der Russen Homosexualität nicht in der Gesellschaft akzeptieren.

Russland und Spanien befinden sich an den geografischen Extremen Europas: Nordosten und Südwesten. Russlands Grenzen stoßen an Asien, Spaniens an Afrika. Eine enorme geografische Trennung, die dennoch eine funktionierende Beziehung zwischen den beiden Ländern nicht behindert.
Doch trotz der Gemeinsamkeiten kann man zwischen den beiden Staaten große soziopolitische Unterschiede finden. Das Pew Research Center brachte dies mit einer einfachen Frage zur Sprache: “Sollte die Gesellschaft Homosexualität akzeptieren?”. 88 Prozent der Spanier antworteten mit “ja”, das ist weltweit die höchste Akzeptanzquote. 74 Prozent der Russen antworteten mit “nein”, die niedrigste Quote Europas.