Montag, 3. November 2014

"Roll Over, Tchaikovsky" - Russlands Wettstreit zwischen Homophobie und Homophilie

In seinem Buch "Roll Over, Tchaikovsky" untersucht der Musikethnologe Stephen Amico, warum so viele russische Popstars mit schwulen Themen spielen. Ein Interview.

Von Kevin Clarke

queer.de: Herr Amico, Homophobie ist ein Phänomen im post-sowjetischen Russland, das viele Menschen im Westen mit Bestürzung registrieren. Sie haben selbst viele Jahre in Russland verbracht: Warum sind religiöse Gruppen und ihre homophobe Ideologie so mächtig in einem Land, das über Jahrzehnte offiziell atheistisch war?

Stephen Amico: Man muss hier erst mal auf das Wort "offiziell" eingehen. Sicher haben die Führung der Kommunistischen Partei und alle, die in dem System Karriere machen wollten, der Religion abgeschworen. Sie wurde abgetan als "Opium fürs Volk", um Karl Marx zu zitieren. In der Realität sah die Sache jedoch anders aus, wie oft bei offiziellen Dogmen. Man muss schon fragen, wie viele Menschen sich tatsächlich an den verordneten Atheismus gehalten haben.

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Kardinal Müller: Homosexualität ist widernatürlich und Sünde

Der Glaubenspräfekt und frühere Bischof von Regensburg, Gerhard Ludwig Kardinal Müller, hat Homosexualität als widernatürlich bezeichnet. Auch eine Handreichung für wiederverheiratete Geschiedene bezeichnete Müller in einem Interview als gegen das Evangelium.
Während der außerordentlichen Synode in Rom Ende Oktober hatte es vermehrt Stimmen liberale Kräfte gegeben, die von der katholischen Kirche einen offeneren Umgang mit Geschiedenen und Homosexuellen forderten. Doch bei der Abstimmung des Schlussberichts verfehlten Passagen, die jene Themen betrafen, die nötige Zweidrittel-Mehrheit der Synodalen.
Gerhard Ludwig gab das Interview, das am vergangenen Wochenende (1. November) in der polnischen Zeitschrift „Nasz Dziennik“ veröffentlicht wurde, offenbar auf Polnisch. Wörtliche Zitate im Folgenden sind eine deutsche Übersetzung einer englischen Version des Interviews.

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»Es ist Zeit, offen zu reden«

Sechs Bischöfe, zwei Stunden, ein Thema: In Oklahoma City wurde live im Internet über den Umgang mit homosexuellen Menschen in der EmK diskutiert. 

Sechs Mitglieder des Internationalen Bischofsrats der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) und der Chef des US-amerikanischen EmK-Verlagshauses haben über den Umgang mit homosexuellen Menschen in der EmK diskutiert. Die Debatte wurde live im Internet übertragen. Sie warben dafür, unterschiedliche Auffassungen zu respektieren und sich auf den Auftrag der Kirche zu konzentrieren.

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