Lasst uns drüber reden!
Nie hatten es Lesben und Schwule in Deutschland so einfach wie
heute. Ist da die sexuelle Orientierung überhaupt noch der Rede wert? Ja
- denn gerade in Bereichen wie dem Profifußball wuchert die Homophobie.
Um Normalität zu erreichen, braucht es Geschichten wie die von
Hitzlsperger, Barbara Hendricks - oder dem Kollegen aus dem Nachbarbüro.
Ein Kommentar von Tobias Dorfer
Zwei Coming-outs gab es in den vergangenen zwei Wochen in Deutschland,
wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Das erste geschah, von der
Öffentlichkeit fast unbemerkt, kurz vor Silvester. Da wurde der neuen
Umweltministerin Barbara Hendricks die Frage gestellt, wie sie ins neue
Jahr zu feiern gedenke.
In Berlin, auf der Dachterrasse des Bundestags, mit im Rucksack
mitgebrachten Gläsern, einer Flasche Sekt und ihrer Lebenspartnerin,
antwortete die SPD-Politikerin. Es folgten ein paar wenige Tweets,
dann war das Thema abgehakt und kaum jemand hatte es mitbekommen. Das
ideale Coming-out: unspektakulär verpackt in einem Nebensatz. Die
sexuelle Orientierung einer Ministerin wird, sofern es überhaupt
registriert wird, freundlich nickend zur Kenntnis genommen.
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