Freitag, 1. November 2013

Katholisches.info

Obwohl sich in den letzten Wochen vor allen negative Schlagzeilen aus dem osteuropäischen Raum häuften, sollte man die altbekannten europäischen Gegner von Toleranz und Aufklärung doch nicht ganz aus den Augen verlieren. So zum Beispiel die Seite Katholisches.info. Am 30. Oktober 2013 veröffentlichten sie diesen Artikel:

Auf Legalisierung der „Homo-Ehe“ folgt Frankreichs erste „Homo-Scheidung“

Paris) Frankreichs umstrittenes Gesetz, mit dem die “Homo-Ehe” legalisiert wurde, ist keine fünf Monate in Kraft und schon steht die erste Scheidung ins Haus.

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Kommentar Andy

Als Erstes kurz vorweg, es gibt streng genommen keine Homo-Ehe sondern nur die ganz normale Ehe die, hoffentlich irgendwann, für alle Menschen egal welcher sexuellen Orientierung, offen steht.

Als ob die jahrtausendelange Unterdrückung der katholischen Kirche nicht schon genug Unheil über die Menschen gebracht hat, zieht man ungeniert weiter über Schwule und Lesben her. Klare beweisfeste Fakten, neue wissenschaftliche Erkentnisse, Erklärungen der UNO, neue Verfassung der EU in der die Gleichberechtigung auf Grund der sexuellen Orientierung ausdrücklich erwähnt wird, Erklärungen des Weltärzteverbandes und noch vieles mehr, um all das schert man sich bei katholisches.info einen feuchten Dreck. Dort ist die Erde noch eine Scheibe und steht im Mittelpunkt des Sonnensystems. Punkt. Man lasse sich bitte auch nicht von der augenscheinlich toleranten Kommentarfunktion auf dieser Seite täuschen. Die Kommentare werden nur freigeschaltet wenn sie der Meinung des Seitenbetreibers entsprechen. Alles andere wird dort kategorisch abgeblockt. Frei nach dem Motto: mit der Kirche diskutiert man nicht herum.

Natürlich geht es für Homosexuelle um eines der wichtigsten Fragen überhaupt. Was ist das denn für eine Frage.  Die Legalisierung und gesellschaftliche Absicherung einer Partnerschaft und Liebesbeziehung steht doch nun für viele Heteros auch an oberster Stelle in ihren Leben. Weshalb sollte es sich denn bei Schwulen und Lesben anders verhalten? Worüber reget man sich denn bei Katholisches.info überhaupt auf? Das bisher so wenige Homosexuelle heirateten? 

Meine Generation, ich bin Jahrgang 1964, ist doch die erste Generation die wenigstens einigermaßen offen mit ihrer Homosexualität aufwachsen konnten. Bis 1969 wurde bereits der Umstand das man schwul war noch mit Gefängnishaft geahndet. Zwischen 1949 und 1969 wurden in Deutschland weit mehr Menschen wegen dem damaligen § 175 zu langjährigen Haftstrafen verurteilt und inhaftiert als in der gesamten Zeit des Nationalsozialismus. Noch 1951 urteilte der Bundesgerichtshof, das die Verschärfungen des § 175 ordnungsgemäß zustande gekommen und somit kein nationalsozialistisches Unrecht sei. 1957 schloss sich das Bundesverfassungsgericht dem BGH. So dauerte es auch bis 1969, ehe die Große Koalition den Paragrafen 175 lockerte und auf sexuelle Handlungen mit unter 21-Jährigen beschränkte. 1973 beschloss die sozial-liberale Koalition weitere Lockerungen, Erst 1994 wurde der Straftatbestand sang und klanglos ohne einen Kommentar ersatzlos gestrichen und es hat bis zum Jahr 2002 gedauert, bis man schwule und lesbische Opfer des NS-Unrechts einen Anspruch auf Entschädigung  zuerkannte. 

Bis 1994 hatten Generationen von Homosexuellen ihr ganzes Leben damit verbracht sich zu verstecken und wenn es eine Liebe gab, diese geheimzuhalten. Wie viele Beziehungen womöglich unter solchen unsäglichen Bedingungen zerbrochen sind, können wir heute doch noch nicht einmal mehr erahnen. Auch in Frankreich sieht die Situation nicht anders aus. Zwar gilt Frankreich seit jeher als liberales Land, aber spätestens bei der Öffnung der Ehe für Homosexuelle endet denn auch die Toleranz vieler Franzosen. So kommt die frühere Bezeichung "Paris - Stadt der Liebe" auch nicht etwa von Toleranz und Freiheit, sondern von den vielen Prostituierten zu Zeiten Napoleons. Und während selbst in Städten wie Berlin jedes Jahr mehrere hundertausende Menschen zur CSD-Parade auf die Straße gehen, findet sich in Paris, einen Großraum mit immerhin mehr als 10 Millionen Einwohner, gerade mal wenigige hundert Demonstranten, wenn überhaupt.

Wem wundert es unter diesen Gesichtspunkten, dass sich viele Schwulen und Lesben einfach eigene Lebensentwürfe geschaffen haben und sich Nischen und Freiräume innerhalb der Gesellschaft suchten. Aber vielleicht wird ja irgendwann eine neue Generation Schwuler und Lesben heranwachsen, für die eine Ehe ganz normaler Alltag ist und dafür lohnt es sich allemal zu kämpfen.

Briefe des Lörrachers Heinz Leible aus dem KZ aufgetaucht

Wegen Homosexualität wurde der Lörracher Heinz Leible von den Nazis weggesperrt und im KZ Mauthausen ermordet. Seine Briefe aus der Gefangenschaft waren verschollen – und tauchten jetzt wieder auf. 
Das Schreiben vom 1. August 1943 endet mit einem Zusatz. Nach Grüßen und Unterschrift schreibt der Absender den Wunsch nieder: "Auf ein baldiges Wiedersehen!" Der Wunsch geht nicht in Erfüllung. Fünf Wochen, nachdem er den Brief geschrieben hat, ist Heinz Leible tot.

Es ist der letzte von 55 Briefen, die der damals 30-Jährige an seine Eltern und Geschwister in Lörrach geschrieben hat. Zu jener Zeit saß Heinz Leible im Konzentrationslager Mauthausen in "Schutzhaft", wie das zynische Wort lautete für das Verbrechen, das an ihm begangen wurde. Selbsttötung durch Erhängen, lautete die Version der Lagerleitung. Nach schwerster Folter mit einem Kabel erdrosselt, bezeugt 1947 ein ehemaliger Mitgefangener.


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Doku über Homosexualität in der DDR

Ausspioniert bis ins Bett

Links und doch ultrakonservativ: Der Film "Out in Ost-Berlin" zeigt pointiert, wie sehr die DDR darum bemüht war, gleichgeschlechtliche Liebe aus der Öffentlichkeit zu verbannen. Obwohl sich selbst der oberste Mann im Staat nicht daran hielt.  
Sucht man im Internet nach Bildern von Erich Honecker, stößt man auf ziemlich viele, auf denen die oberste DDR-Führungskraft einen Mann auf den Mund küsst. Mal Leonid Breschnew und mal Michail Gorbatschow, beides ehemalige Machthaber der Sowjetunion. Schaut her, so eng sind wir und unsere kommunistischen Systeme miteinander verbunden! Große, theatralische Gesten der Innigkeit, die um die Welt gingen. Auf die Protagonisten aus Jochen Hicks und Andreas Strohfeldts Film "Out in Ost-Berlin" müssen diese Küsse ziemlich verlogen gewirkt haben. Sie sind lesbisch oder schwul und lebten damals, als Deutschland geteilt war, in der DDR.  

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Homosexualität im Einheitsstaat

Der Dokumentarfilm „Out in Ost-Berlin“ erzählt vom Anderssein in der DDR. Interessanterweise stammten viele der Schwulen, die in den 1980ern in den Westen gingen, aus partei- und staatsnahen Familien.
Immer wieder richtete das SED-Mitglied Klaus Laabs Briefe an seine Partei und forderte diese zum Umdenken in Sachen gleichgeschlechtlicher Liebe auf. Irgendwann wurde es den Genossen im wahrsten Sinn des Wortes zu bunt, und sie schlossen ihn aus ihren Reihen aus. Dabei war dem Sohn eines hochrangigen Funktionärs einst eine glänzende Karriere beschieden. Beim Studium in Moskau wurde er auf den diplomatischen Dienst vorbereitet, er war hoch begabt, hätte nach ganz oben durchgereicht werden sollen. Doch er eckte immer wieder an. Die individuelle Freiheit war ihm wichtiger als eine Laufbahn im Staatsapparat.

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Kommentar Andy

Da wir nun seit mehr als zwei Jahrzehnte in einen Deutschland leben, hätte ich mir gewünscht, dass man auch Themen wie Homosexualität in einen Dokumentarfilm zusammen behandelt. Es ist ja nun nicht etwa so, dass die damalige Bundesrepublik in Sachen Gleichberechtigung für Schwule und Lesben das gelobte Land war.

Landesschülervertretung will über Homosexualität aufklären

Mainz (dpa/lrs)- Homosexuelle Jugendliche haben es oft schwer. „Viele werden Opfer von Mobbing“, sagt Patrick Simon vom Förderverein der Landesschülervertretung Rheinland-Pfalz.
Häufig würden sie von ihren Mitschülern ausgegrenzt, manche müssten wegen der Anfeindungen sogar die Schule wechseln. Die Landesschülervertretung setzt deshalb auf Aufklärung und hat gemeinsam mit der Homosexuellen-Initiative Schlau Rheinland-Pfalz für kommenden Samstag (2. November) in Mainz ein Seminar für interessierte Schüler organisiert.
 

Vertreter von US-Homosexuellen Organisation besuchen Israel

Im Rahmen eines Seminars in Israel, besuchten Vertreter der US-Amerikanischen Lesben- Schwulen und Bisexuellen Organisation LGBT das Gay-Center in Tel Aviv, um eine Partnerschaft zu vereinbaren.
Die Vertreter der Lesbian, Gay, Bisexual und Transgender-Organisation, haben am Montag Tel Aviv als erste Station ihrer einwöchigen Mission besucht. Das Schwulen-Zentrum ist im Besitz der Stadt Tel Aviv und wird von ihr betrieben.

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Schau über Verfolgung Homosexueller in Polizeiakademie eröffnet

Hamburgs Polizeipräsident Wolfgang Kopitzsch hat am Donnerstag die Ausstellung «Liberales Hamburg? Homosexuellenverfolgung durch Polizei und Justiz nach 1945» in der Polizeiakademie in Winterhude eröffnet. Die Schau soll zeigen, dass Schwule und Lesben auch nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland wegen ihrer Sexualität verfolgt wurden.

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Chile denkt um: Hohe Strafen für Mörder eines Homosexuellen

Ein chilenisches Gericht hat vier junge Männer zu hohen Haft- und Geldstrafen verurteilt, die einen 24-jährigen schwulen Mann im März 2012 derart brutal misshandelt hatten, dass er nach fast vierwöchigem Koma verstarb. Der älteste der Täter muss für 15 Jahre ins Gefängnis. Auch die Politik reagiert, und das ungewöhnlich schnell.
Es war ein Verbrechen, das die traditionell sehr konservative chilenische Gesellschaft zu einem Umdenken bewegte. Nicht, dass die Chilenen nun ihr Herz für Lesben und Schwule entdeckt hätten. Es ist die Brutalität, mit der die Tat ausgeführt wurde. Daniel Zamudio war nach einem Zechgelage im Zentrum der Hauptstadt Santiago auf einer Parkbank eingeschlafen, die sich in einer Cruisingarea befand.

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Homophober Wiederholungstäter auf Deutschlandtour

Für den 13. November wird im Berliner Klub Yaam ein Auftritt des jamaikanischen Dancehall-Stars Beenie Man angekündigt: „Mehr als rar gesät waren in den letzten Jahren die Auftritte des selbsternannten Königs der Tanzhalle. Nun kommt der King Of Dancehall endlich wieder auf Europatour und macht auch Station in Deutschland.“ Schon am 1. November soll er im Wuppertaler u-Club auftreten. Rar waren seine Auftritte durchaus, denn schwule Aktivisten und der LSVD erwirkten immer wieder Auftrittsverbote. Eine Historie von Lügen und Hinhaltungen des Künstlers rund um dessen hasserfüllten Texte:
2007 waren Boykottaufrufe gegen Beenie Man erfolgreich. Sie bezogen sich auf Titel wie „Damn“ und „Bad Man Chi Chi Man“, in denen der Musiker zum Mord an Schwulen aufruft.

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