Dienstag, 4. Februar 2014

Deutschlands Bischöfe setzen Papst unter Druck

Der Papst wollte wissen, wie Gläubige zur kirchlichen Sexualethik stehen. Das Ergebnis zeigt: Die Forderungen der Kirche werden fast komplett ignoriert. Sogar die Bischöfe dringen nun auf Reformen.

In der Kunst der kirchlichen Diplomatie kommt es auf jedes Wort an, das gesagt wird. Aber mindestens genauso schwer kann das wiegen, was ungesagt bleibt. Der Vatikan kennt das, aus jahrhundertelanger Praxis. Die römischen Auswerter werden also ihre Schlüsse ziehen können, wenn sie die deutsche Antwort auf Frage 7 a lesen.
Es geht darum, dass die Kirche Verhütung verbietet. Der Vatikan wollte in Frage 7 a wissen, ob man diese ungeliebte Lehre nicht irgendwie populärer machen kann. "Welche Vorschläge zur Vertiefung dieses Thema aus pastoraler Sicht gibt es?", steht in dem Fragebogen zur katholischen Sexualethik, den der Papst an Bistümer in aller Welt geschickt hat.





Kommentar Andy

Also fassen wir mal zusammen - eine deutliche Mehrheit der Katholiken wünscht sich einen komplett anderen Umgang mit Themen wie Homosexualität, vor- oder außereheliche Lebensgemeinschaften, Verhütung, Wiederverheiratung und Scheidung und noch einiges mehr.
Dass die Kirche Homosexualität als sündhaft ablehnt, "wird darüber hinaus als Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verstanden". Und offenbar auch von den Bischöfen selbst, jedenfalls schlagen sie "ein deutlich expliziteres Zugehen auf Menschen in diesen Lebenssituationen" vor.
Die meisten Katholiken versuchen also zumindest Homosexuelle zu akzeptieren, wobei die Gleichstellung der Homo-Ehe wie auch viele andere Grundrechte immer noch abgelehnt werden. Würde sich die Kirche in Rom aber erst einmal dem Problem des prinzipiellen Anerkennens von Homosexulität im Allgemeinen stellen, so wäre es wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Mehrheit der Katholiken auch die Notwendigkeit einer gleichrangigen Behandlung von schwulen oder lesbischen Lebenspartnerschaften erkennen würde. 

Die Kirche steckt also weiterhin in einen großen Zwiespalt, zwischen den katholischen Glaubensdogmen einerseits und der realen Lebenswirklichkeit der Gläubigen.


























Bosnien-Herzegowina

LGBT-Festival in Sarajewo: Randalierer verletzen drei Menschen

Laut Augenzeugen haben zehn bis 15 Vermummte am Samstag eine Veranstaltung des LGBT-Filmfestivals "Merlinka" in Sarajewo angegriffen und drei Zuschauer verletzt. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

Weiterlesen auf queer.de

Schwäbische Zeitung: Der Riss ist sichtbar

Ravensburg (ots) - Natürlich sind die Ängste vieler Eltern krude und undifferenziert: Auch künftig werden die Kleinen in Baden-Württembergs Kindergärten nicht zur Homosexualität erzogen und in Grundschulen nicht zwangssexualisiert. Viele Bedenken sind sachlich nicht begründbar: Denn noch geht es nur um ein unausgegorenes Arbeitspapier zu einem noch auszuarbeitenden Bildungsplan, an dem noch Hunderte Menschen mitschreiben werden. Und die durch und durch reaktionäre Blut-Boden-Familienschutz-Rhetorik mancher Kritiker lässt frösteln.

Weiterlesen auf finanzen.ch



Kommentar Andy

An und für sich ja ein guter Artikel. Mir ist allerdings völlig schleierhaft welche Lehren die Poltik aus der ganzen Angelegenheit ziehen soll. Ich meine, was macht man wenn die Unwissenheit mancher Bürger derart groß ist, dass es einen aufgeklärten Menschen glatt die Sprache verschlagen kann, sie aber trotz gravierender Bildungslücken ihre merkwürdigen Auffassung in Bezug auf die sexuelle Orientierung, als unumstößliche Wahrheit durchsetzen möchten. Immer wieder hört man von diesen Leuten den Ruf nach Meinungsfreiheit und Basisdemokratie. Ist es wirklich so einfach? Wie stellen diese Leute sich das eigentlich vor.

LGBT-Rechte: 39 CSD-OrganisatorInnen mit offenen Brief an Angela Merkel

Insgesamt 39 CSD-OrganisatorInnen aus ganz Deutschland haben gemeinsame mit zahlreichen Prominenten einen offenen Brief an die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geschrieben, in dem sie die Gleichstellung von Lesben, Schwulen und Transgender-Personen einfordern, sowie verstärkten Einsatz für LGBT-Rechte weltweit. Ein weiterer Brief ging an das Internationale Olympische Komitee (IOC) und den Deutschen Olypmischen Sportbund (DOSB).
 
Im Folgenden nun der Offene Brief der 39 CSD-OrganisatorInnen und zahlreicher Prominente an die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel: