Sonntag, 21. Dezember 2014

Vier Jahre nach Arabischem Frühling - Badehaus-Razzia unzensiert im TV: So brutal geht Ägypten gegen Schwule vor

Während des Arabischen Frühlings sah für Homosexuelle in Ägypten aus, als ob nun bessere Zeiten bevorstünden. Knapp vier Jahre später wird eine Festnahme von Männern, die angeblich Gruppensex in einem Badehaus hatten, unzensiert im Fernsehen gezeigt. Nun beginnt der Prozess gegen sie.

Die Männer stehen da wie Freiwild, nackt bis auf die Unterhosen, aufgereiht und mit hängenden Köpfen. Alte wie junge sind darunter, manche muskulös, andere beleibt. Einige wurden mit Plastikschnüren gefesselt - wer freie Hände hat, nutzt sie, um sein Gesicht darin zu vergraben.

Die Szene gehört zu einer Polizeirazzia in einem Hammam, einem orientalischen Badehaus, im Herzen der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Die Polizei hatte einen Tipp bekommen, dass sich in dem Bad Männer zum Gruppensex treffen würden. Vor zwei Wochen stürmte sie den Hammam und nahm insgesamt 26 Männer fest. Am Sonntag stehen diese nun in Kairo vor Gericht. Die Anklage wirft ihnen vor, in dem Badehaus ein "homosexuelles Sex-Netzwerk" betrieben zu haben.

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Shnit distanziert sich von homophober Reportage

Der ägyptischen Shnit-Festival-Verantwortlichen wird Schwulenfeindlichkeit vorgeworfen. Die Berner Mutterorganisation distanziert sich von der TV-Jouranlistin.

Die Bilder haben es in sich: Am 7. Dezember stürmen ägyptische Polizisten in Kairo ein Hamam, zerren Dutzende nackte Männer aus dem Badehaus und pferchen sie in einen Bus. Der Grund: Sie sollen gegen das geltende Sittengesetz verstossen haben.

Mittendrin: die ägyptische TV-Journalistin Mona Iraqi, die die fragwürdige Razzia für einen Fernsehbeitrag für Al Mestakhabi gefilmt hat. Die abstossenden Bilder des brutalen Einsatzes landeten anschliessend auf Facebook. Dazu habe die Journalistin geschrieben: «Al Mestakhabi ist es gelungen, einen Verschlag dichtmachen zu lassen, in dem Männer Sex miteinander hatten. Sie wurden alle auf frischer Tat ertappt.» Sie sprach vom «grössten Sündenpfuhl für Gruppenperversion in Kairo». Dies berichtet die Online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).

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Kommentar Andy

Es ist immer wieder das alte Lied. Also eigentlich haben wir ja nichts gegen Schwule, sie sollten nur nicht die gleichen Rechte haben wie Heteros, in der Öffentlichkeit nicht in Erscheinung treten und Sex sollten sie schon gar nicht miteinander haben. Aber ansonsten haben wir nichts gegen diese Leute. 
Meine Güte, für wie blöd und bescheuert hält Frau Iraqi die Menschen denn? Allein die rechtliche Komponente. Wenn Homosexualität nicht verboten ist, dann geht es dem Staat auch einen feuchten Dreck an was wer wie wo und mit wem zusammen macht. Ein demokratischer Staat, und ein solcher möchte Ägypten ja zu gerne warhgenommen werden, hat sich schlicht und einfach nicht in einer derart niederträchtigen Art und Weise an seinen eigenen Bürgern zu vergreifen. 
Ich hoffe von ganzen Herzen das man homophoben Leuten wie Iraqi bald das Handwerk legt und sie zumindest als das outet was sie in Wahrheit sind - vom Hass auf Andersdenkende und andersfühlende Menschen völlig zerfressene Ewiggestrige die längst nicht mehr in die heutige Zeit passen. Auch nicht im arabisch-muslimischen Ägypten.

AfD: Homos haben "unverständlich hohes Gewicht"

Die Rechtspopulisten fürchten, dass die Thematisierung von Homosexualität an niedersächsischen Schulen zu Kindesmissbrauch führt. Auch in Bremen beginnen sie mit der Stimmungsmache.
Von Dennis Klein

Die AfD Niedersachsen hat sich "entschieden" gegen den Plan der rot-grünen Landesregierung gewandt, über sexuelle Vielfalt an Schulen aufzuklären. Dies sei eine "ideologische Indoktrination der Kinder". Erst am Montag hatte der Landtag mit den Stimmen von SPD, Grünen und FDP gefordert, dass der Unterricht die sexuelle Vielfalt besser thematisiert (queer.de berichtete).

AfD-Landeschef Paul Hampel beschwerte sich am Mittwoch in einer Pressemitteilung, dass Niedersachsen eine "ideologische Indoktrination der Kinder" plane. Dies sei unverständlich, da "selbst nach Angaben der [Gewerkschaft] GEW maximal 5 Prozent" der Gesellschaft schwul oder lesbisch seien. Dieser Gruppe werde ein "unverständlich hohes Gewicht" beigemessen, so der ehemalige ARD-Korrespondent. An einem GEW-Fragebogen kritisierte er, dass "die normale heterosexuelle Beziehung (…) auf das Übelste verunglimpft" werde.

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Arabische Talksendung zu Homosexualität löst starkes Echo aus

Die jüngste Ausgabe der Sendung Shababtalk im arabischen TV-Kanal der Deutschen Welle hat ein starkes, kontroverses Echo ausgelöst. Es ging um Homosexualität – nach wie vor ein Tabu-Thema in arabischen Ländern.

Seit der Ausstrahlung diskutiert das Publikum von Shababtalk (Jugend diskutiert) auf Facebook, Twitter und Youtube. Auch in zahlreichen Medien, darunter CNN ARABIA und die ägyptische Tageszeitung Almasry Alyoum, wird die DW-Sendung kommentiert. Das Presseecho reicht von Marokko über Algerien und Ägypten bis in den Jemen und nach Saudi-Arabien.

„Homosexualität gilt in den arabischen Gesellschaften nach wie vor als großes Tabu-Thema“, erläutert Moderator Jaafar Abdul-Karim. Zum Teil drohten dafür drastische Strafen, zugleich gebe es in manchen Ländern zivilgesellschaftliche Initiativen, in denen sich Bürgerrechtler oder Homosexuelle selbst für ihre Rechte einsetzten. Abdul-Karim: „Deshalb war es für uns wichtig, auch für dieses sensible Menschenrechtsthema eine Plattform für Diskussion und freien Meinungsaustausch zu bieten. Die Reaktionen zeigen, dass wir beim Publikum einen Nerv getroffen haben.“ In der Sendung kam unter anderem ein liberaler Imam zu Wort, der sich zum Verhältnis von Homosexualität und Islam äußerte.

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Einsatz für verfolgte Schwule

Der Landtag setzt auf eine Rehabilitierung der Schwulen, die jahrzehntelang in der Bundesrepublik rechtlich verfolgt wurden. Das Unrecht, das ihnen widerfahren ist, ist nach Ansicht der Opposition im Landtag unzureichend aufgearbeitet. Sie fordert eine vollständige Rehabilitation der Opfer.

Der Landtag setzt auf eine Rehabilitierung der Schwulen, die jahrzehntelang in der Bundesrepublik rechtlich verfolgt und verurteilt wurden. Dafür müsste das Bundesverfassungsgericht seinen Spruch aus dem Jahr 1957 revidieren, in dem die strafrechtliche Verfolgung homosexueller Kontakte noch mit den „sittlichen Anschauungen des Volkes“ begründet worden war.

Das monatelange Bemühen des Landtags, sich auf einen gemeinsamen Antrag zu diesem Thema zu einigen, ist bisher gescheitert. Das bedauerten alle Fraktionen in einer Debatte am Mittwoch und vereinbarten, einen neuen Anlauf zu nehmen. Eine Schwierigkeit besteht darin, dass die CDU grundsätzlich keine gemeinsamen Anträge mit der Linken stellt. Dem hielt der Linken-Rechtspolitiker Ulrich Wilken eine neue Nachricht aus der internationalen Politik entgegen. „Wenn die USA mit Kuba diplomatische Beziehungen aufnehmen, dann könnte es doch sein, dass wir als Fraktionen einen gemeinsamen Antrag stellen“, sagte Wilken. CDU-Politiker Hartmut Honka wollte die Vorlage nicht aufnehmen und giftete: „Ich kann mir vorstellen, dass diese Schlagzeile Sie am linken Rand besonders freut.“

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Gesetzentwurf gegen Hasskriminalität

„ES GEHT UM DAS RESPEKTVOLLE ZUSAMMENLEBEN.“

Gewalt gegen Schwule, Lesben und Trans* gehört immer noch zum Alltag. Unlängst wurde ein Gesetzentwurf gegen Hasskriminalität vorgelegt. Doch der stößt auf Kritik. Mit uns sprach Markus Ulrich vom LSVD-Bundesverband.

WAS IST GENAU DAS PROBLEM BEIM GESETZENTWURF?
Der Gesetzentwurf gegen Hasskriminalität benennt Homo- und Transphobie nicht explizit. Stattdessen geht er davon aus, dass Polizei und Justiz wissen, dass diese sehr häufig vorkommende Ursache für Gewalt durch den Zusatz „sonstige menschenverachtende“ Motive mitgemeint ist. Unsere Erfahrung zeigt jedoch: Wenn homo- und transphobe Hasskriminalität nicht ausdrücklich genannt ist, finden diese Beweggründe in der Praxis der polizeilichen Ermittlungen und strafrechtlichen Bewertung zu wenig Beachtung.


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Generation Rosa Winkel

Fast 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg verschwinden mit jedem Jahr die Zeuginnen und Zeugen der Zeit im Dritten Reich und damit die Erinnerungen an eine Zeit der Verfolgung und Unterdrückung Unerwünschter verblassen. Homosexuelle galten in den Augen der Nationalsozialisten genauso wie bestimmte ethnische Gruppen und politische Gegner als leidige Randgruppen. Der „Rosa Winkel“ (oder auch Rosa Dreieck) war ein Symbol, um männliche Häftlinge in Konzentrationslagern zu kennzeichnen. Es brandmarkte die Träger als Homosexuelle und wurde wie eine Reihe von Symbolen, u.a. der Judenstern, verwendet um eine ganze Bevölkerungsgruppe zu kategorisieren sowie systematisch zu betrafen und auszurotten. Jeder Häftling musste ein solches Abzeichen in den Konzentrationslagern an seiner Kleidung tragen – an einer festgelegten Stelle an seiner Jacke. Hat man es nicht getan, wurde man bestraft oder sogar erschossen. Die Zahlen der Verurteilten, die nach dem § 175 angeklagt wurden, nahmen unter der Herrschaft der Nationalsozialsten rapide zu. Als Homosexueller musste man um sein Leben fürchten, wenn man sich zu erkennen gab oder gar bei homosexuellen Handlungen erwischt wurde.

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Russland - Übergriffe gegen Homosexuelle steigen an

Zu dieser Erkenntnis kommt die Organisation Human Rights Watch (HRW) in einem neu veröffentlichten Bericht. Demnach verzeichnen homophob inspirierte Überbegriffe in Russland eine stark steigende Tendenz. Die Organisation kommt zu dem Schluss, dass unter anderem auch das Gesetz gegen homosexuelle "Propaganda" dafür verantwortlich sei.

Lesben, Schwule und Transsexuelle werden in Russland spätestens seit der Veröffentlichung des Gesetzes, welches homosexuell inspirierte Propaganda verbietet, geächtet. Der Bericht "Lizenz zu verletzen" vom Human Rights Watch macht dies im eigenständig veröffentlichten Bericht deutlich, der unter anderem auch die offiziellen Ordnungshüter in Russland scharf angreift. Durch das Gesetz wird der Ansicht der Organisation nach nicht nur Homophobie gefördert, sondern auch aktive Gewalt "legalisiert" - wenn auch nicht nach offiziellem juristischen Stand.

Den russischen Behörden stehen demnach zwar Mittel zur Verfügung, um aktiv gegen ausgeprägte Homophobie vorzugehen, diese werden aber weitestgehend ignoriert. Das ist einerseits auf die schiere Existenz des Gesetzes zurückzuführen, aber auch auf die gesellschaftliche Einstellung gegenüber Homosexuellen. Für den Bericht wurden insgesamt Aussagen von 78 Opfern zu Rate gezogen, die juristische Unterstützung in ihren jeweiligen Fällen zu bemängeln wussten.

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