Freitag, 13. Juni 2014

Familienministerium hisst Schwulenflagge

Manuela Schwesig setzt Zeichen von „Vielfalt und Toleranz“. Unterdessen sorgt ein CDU-Politiker mit einer homophoben Äußerung für Empörung.

Berlin. Zwei Regenbogenflaggen wehen seit Donnerstag über dem Bundesfamilienministerium in Berlin. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) hisste die Fahnen der weltweiten Lesben- und Schwulenbewegung erstmals auf dem Dach des Ministeriums als Zeichen von „Vielfalt und Toleranz“. Anlass waren der bevorstehende Christopher Street Day und die „prideweek“, eine Aktionswoche gegen Homophobie und Transphobie.

Die eigens vom Ministerium angeschafften 2 mal 3,25 Meter großen Flaggen wurden von der Ministerin zusammen mit zwei Vertretern der Lesben- und Schwulenbewegung hochgezogen. Mit dabei waren das Bundesvorstandsmitglied des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD), Tobias Zimmermann, sowie Michael Korok, der Vater in einer Regenbogenfamilie ist.


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Coming-out in Uniform – Ende eines Doppellebens

In Berlin treffen sich in der nächsten Woche Hunderte lesbische und schwule Polizisten aus ganz Europa. Auch drei Mannheimer Beamte sind dabei, die auf ihrer Dienststelle geoutet sind - trotz noch bestehender Vorurteile.

Als sein bester Freund im Park rund um das Mannheimer Schloss verprügelt wird, weil er schwul ist, will sich Gerd Hameister nicht mehr verstecken. Seit knapp zehn Jahren ist er Polizist, doch dass er mit einem Mann zusammenlebt, wissen seine Kollegen nicht.

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Lauter Kranke - Ein Kommentar von Bernd Kasperidus

Lauter Kranke. Jedenfalls habe ich diesen Eindruck, wenn ich Nachrichten lese, dass schon wieder ein ›Homo-Heiler‹ eine Praxis eröffnet hat, oder – wie gerade in Texas geschehen – vorgeblich ernstzunehmende Politiker homosexuellen Menschen ›Therapien‹ anbieten, um sich ›heilen‹ zu lassen. Dabei hatte die WHO die Homosexualität doch bereits vor über zwanzig Jahren aus der Liste der psychischen Erkrankungen gestrichen. Trotzdem vergeht kaum ein Monat, indem nicht wieder darüber diskutiert wird, ob und wie diese ›Krankheit‹ geheilt werden könne.

Homophobe versuchen gerne, Homosexualität als ›widernatürlich‹ und damit ›krankhaft‹ darzustellen, weil sie nicht zur Fortpflanzung geeignet ist und somit ›eigentlich‹ von der Evolution hätte aussortiert werden müssen. Durch die Geschichte hindurch war jedoch stets ein gewisser Anteil der Bevölkerung homosexuell. Mitunter hat allerdings gesellschaftlicher Druck zu einer Anpassung an eine herteronormative Gesellschaft geführt, so dass weniger Menschen offen – und öffentlich – zu ihrer Homsexualität standen. Das ändert allerdings nichts daran, dass ihr Anteil stets ca. 10% der Gesamtbevölkerung betrug. Warum dies in vorgeschichtlicher Zeit anders gewesen sein sollte, erschließt sich mir nicht – und das erklären auch die Menschen nicht, die ihre Homophobie hinter diesem biologistischen Argument verbergen.

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Anti-Homosexuellen-Gesetz in Indien - Küssen gegen die Kolonialzeit

In Indien hat der oberste Gerichtshof ein homophobes Gesetz als gültig bestätigt. Mit einem Kussvideo protestieren Homosexuelle dagegen.

BERLIN/BANGALORE taz | „Das halten wir von Absatz 377“, heißt die kurze Einführung in den kurzen Film. Die Menschen im Video protestieren gegen das Gesetz, das homosexuellen Sex verbietet, mit Küssen. Männer küssen Männer, Frauen küssen Frauen. Manchmal ist es ein flüchtiges Picken zwischen Leuten, die sich offensichtlich nicht gut kennen, manchmal ein intensiver, schlabberiger Kuss zwischen Partnern. Eine Frau reißt mitten im Kuss ihre Augen auf. Schock? Überraschung? Freude?

Absatz 377 des indischen Strafgesetzbuches ist noch ein Relikt aus der Kolonialzeit. Es stellt sexuelle Handlungen „gegen die Ordnung der Natur“ unter Strafe – eine altertümliche Umschreibung für homosexuelle Akte. Regelmäßig wird der Paragraf zur Schikane von Homosexuellen angewandt. Im Jahr 2009 urteilte ein Gericht in Delhi, dass er illegal sei, weil er Grundrechte von Bürgern missachte. LGBT-Aktivisten feierten damals das Urteil als historischen Fortschritt, doch im vergangenen Dezember kippte der Oberste Gerichtshof Indiens das Urteil wieder.

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CDU-Politiker verteidigt Homosexuellen-Paragraph

Den 20. Jahrestag der Abschaffung des Paragraphen 175, der Homosexualität unter Strafe stellte, war für einen CDU-Mann im Westerwald kein Grund zum Feiern. Nun hat die weltoffene rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende Julia Klöckner ein Problem.
von Thomas Holl

Ein rheinland-pfälzischer CDU-Kommunalpolitiker sorgt mit der Forderung nach teilweiser Wiedereinführung der Strafbarkeit von Homosexualität nach dem Vorbild anderer Staaten für Empörung. Während die rheinland-pfälzische CDU sich über einen Parteisprecher in einer sehr knapp gehaltenen Stellungnahme distanzierte, forderten SPD und Grüne die CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzende Julia Klöckner auf, deutlich Stellung zu beziehen. Die Junge Union Rheinland-Pfalz enthob den Lokalpolitiker am Donnerstagabend seines Amtes als Beisitzer im Landesvorstand, wie der JU-Landesvorsitzende Johannes Steiniger mitteilte.

Homophobie in Texas

Warum es Unsinn ist, Homosexualität therapieren zu wollen

In Texas wollen die Republikaner Therapien zulassen, die Menschen angeblich von ihrer Homosexualität "befreien". Das ist nicht nur Unsinn, sondern auch gefährlich. 

Von Lydia Klöckner

Homosexualität sei "heilbar", hieß es gestern auf der jährlichen Versammlung der Texanischen Republikaner in Fort Worth. Die Partei hat psychotherapeutische Programme in ihr Parteiprogramm aufgenommen, die Menschen dabei helfen sollen, ihre sexuelle Orientierung zurückzudrängen. Eine "wiedergutmachende Therapie und Behandlung", die "nach Heilung und Ganzheit ihres homosexuellen Lebensstils strebe", solle für alle Patienten als rechtmäßig und effektiv anerkannt und der Zugang dazu durch kein Gesetz und keine Anordnung behindert werden, so der Beschluss der Republikaner.

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Bundeswehr - Hauptmann Uhlmann ist schwul

Homosexuelle Soldaten waren in der Bundeswehr lange unsichtbar. Dass sie heute zumindest offiziell gleichgestellt sind, haben sie harten Kämpfen zu verdanken. 
von Jens Schadendorf

Vor zehn Jahren schworen Peer Uhlmann und sein Jungoffizierskamerad Danny Krüger sich ewige Partnerliebe. Nicht im Büro eines Standesbeamten, sondern bei einem Notar, der sie für ein lukratives Grundstücksgeschäft erst noch eine Stunde warten ließ. Immer noch besser als die kargen Räume einer Kraftfahrzeugzulassungsstelle, das wäre damals in Bayern auch eine Option gewesen. 

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Dienstag, 10. Juni 2014

Vor 20 Jahren verschwand der «Schwulenparagraf» 175

Vor 20 Jahren wurde der «Schwulenparagraf» 175 im deutschen Strafgesetzbuch abgeschafft - er war ein langes dunkles Kapitel in der deutschen Geschichte.

Berlin (dpa) - «§ 175 (weggefallen)» steht heute im Strafgesetzbuch. Vor 20 Jahren - zum 11. Juni 1994 - verschwand der sogenannte Schwulenparagraf 175 aus dem Gesetz. Der Bundestag hatte ihn am 10. März 1994 gestrichen. Der Paragraf hatte schwule Kontakte lange Zeit generell unter Strafe gestellt und später ein anderes Schutzalter als für Heterosexuelle festgelegt. Von einem «historischen Tag» sprach vor 20 Jahren Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) als amtierende Justizministerin. Der Staat mache mit dem neuen Gesetz deutlich, dass ihn homosexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen nichts angehen.

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Parteitag in Texas: Republikaner stimmen für Homosexuellen-Therapie

Ist Homosexualität heilbar? Ja, behaupten die Republikaner in Texas und fassen einen entsprechenden Beschluss. Selbst in der eigenen Partei ist die Empörung groß.

Fort Worth - Die Republikaner im US-Bundesstaat Texas wollen Schwule künftig mit psychologischen Therapien "reparieren". Eine entsprechende Klausel nahmen die Mitglieder bei ihrer jährlichen Versammlung in Fort Worth ins Parteiprogramm auf, berichtet CNN.

Für den Beschluss muss die Partei heftige Kritik einstecken. In Bundesstaaten wie Kalifornien und New Jersey sind solche höchst umstrittenen Konvertierungspraktiken seit vergangenem Jahr zumindest für Minderjährige verboten.

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Parteitag der Republikaner in Texas -Ja zur "Therapie" für Schwule

Die "Therapie" für Schwule soll kommen - zumindest wenn es nach den Republikanern in Texas geht. Laut Parteiprogramm sind Behandlungen zur Heilung von Homosexualität rechtmäßig. Gegner dieses ultrakonservativen Kurses kamen beim Parteitag in Fort Worth nicht zu Wort.
Von Sabrina Fritz, ARD-Hörfunkstudio Washington

"Ich habe die ganze Woche in Washington D.C. verbracht und es ist gut, wieder in Amerika zu sein", rief Senator Ted Cruz. Er war der Star auf dem Landesparteitag der Republikaner in Texas. Für die nächste Präsidentschaftswahl 2016 wollen sie ihn ins Rennen schicken.


Freitag, 6. Juni 2014

Pfarrer hetzt gegen ‘perverse, widernatürliche Homosexualität’

Ein weiteres Mal beweist ein Vertreter der römisch-katholischen Kirche, dass diese gegen eine aufgeklärte Gesellschaft im 21. Jahrhundert auftritt und eine ganze Bevölkerungsgruppe diskriminiert gehört. Der Pfarrer André Wingen in Neukirchen an der Wild spricht im aktuellen Pfarrblatt davon, dass Homosexualität geheilt gehört und vergleicht er Abtreibung mit Mord.

Auch unter dem neuen Papst Franziskus I betreibt die römisch-katholische Kirche eine beispiellose Kampagne und Hetze gegen LGBTs und all jene, die für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft, in der alle Menschen unabhängig ihrer sexuellen Orientierung/geschlechtlichen Identität haben, wettert. Jüngstes Beispiel einer langen und nicht enden wollenden Liste ist der Pfarrer André Singen aus Neukirchen an der Wild im Waldviertel.

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Kommentar zum Christopher Street Day - Gegen Homophobie und scheinheilige Toleranz

Berlin –  Das Aktionsbündnis CSD will zum Christopher Street Day eine politische Demonstration veranstalten. Das ist dringend nötig, findet unsere Autorin. Denn auch ein solcher Tag im Jahr kann ein wichtiges Zeichen setzen.

Ein Kreuzberger Sommerabend im vergangenen Jahr. Estelle van der Rhone steht vor dem Rauschgold, eine Bar am Mehringdamm, die viele das Wohnzimmer der queeren Community nennen. Estelle van der Rhone tritt hier unter Discokugeln auf, die Perücke zur Mähne geföhnt, der Ausschnitt gewagt, das Gesicht dramatisch geschminkt, spielt sie mit den Geschlechterrollen, Mann, Frau, beides gleichzeitig und irgendwie dazwischen. Sonst bekommt sie viel Applaus dafür. An diesem Abend aber wird sie auf der Straße bespuckt, beschimpft und geschlagen.

Verfolgung Homosexueller in Deutschland

Rechtlich war die DDR bei der Behandlung von Homosexuellen deutlich liberaler als die Bundesrepublik. Schon 1968 wurde der Schwulenparagraf 175 gestrichen. Doch die Gesellschaft blieb hart und ausgrenzend, wie Peter Liebers erleben musste.  
Ein Multimediaprojekt von Lazar Backovic, Martin Jäschke und Sara Maria Manzo 

Dies ist der zweite Teil einer dreiteiligen Serie zum Unrechtsparagrafen 175. Er bestimmte 123 Jahre lang das Leben Homosexueller in Deutschland, erst vor 20 Jahren wurde er abgeschafft. einestages erzählt die Dramen, die sich hinter der Rechtsnorm verbergen. Lesen Sie hier den ersten Teil: "Ich kam in Einzelhaft, weil ich schwul bin"
Das Gesetz war gnädig, die Gesellschaft nicht. Wie in der Bundesrepublik wurden auch in der DDR zunächst Tausende schwule Männer nach dem Paragrafen 175 verurteilt und ins Gefängnis oder Zuchthaus gesperrt. Doch 1957 urteilte das Ost-Berliner Kammergericht, "daß bei allen unter § 175 alter Fassung fallenden Straftaten weitherzig von der Einstellung wegen Geringfügigkeit Gebrauch gemacht werden soll". Die Richter befanden, dass von homosexuellen Handlungen keine Gefahr für die sozialistische Gesellschaft ausging.

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Für britische Homosexuelle - Neues Gesetz bringt Homoehe nach China und Russland

In Großbritannien dürfen Schwule und Lesben seit Ende März heiraten. Jetzt soll das in 23 weiteren Ländern möglich sein, sogar in so schwulenfeindlichen wie Russland: Ein neues Gesetz der britischen Regierung macht den Export der Homoehe möglich.

Die britische Regierung will gleichgeschlechtlichen Partnern die Ehe auch in Ländern ermöglichen, die die Homo-Ehe nicht erlauben – und zwar in ihren Konsulaten. Das geht aus einer Mitteilung des britischen Außenministeriums hervor.

Die Regelung gilt demnach ab sofort und geht auf ein entsprechendes Gesetz der Regierung zurück. Allerdings gilt die Heiratserlaubnis nicht für alle Länder: Dies sei nur in Regionen möglich, in denen die Homoehe bisher nicht erlaubt sei und in denen die dortige Regierung der Eheschließung in Botschaften zugestimmt hätte, heißt es in der Mitteilung.

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Uganda: Erster Prozess nach neuem Anti-Schwulen-Gesetz

Zwei Männer müssen sich jetzt in Uganda vor Gericht verantworten, weil sie angeblich schwul sind. Dies ist der erste dieser Art Prozess, seit die ohnehin scharfen Gesetze im Land gegen Homosexuelle weiter verschärft wurden.

Videobeitrag unter www.focus.de

Diskriminierung: Union blockiert weiter Gleichstellung der Homo-Ehe

Keine vollständige Anerkennung: Die Union will die Homo-Ehe offenbar nicht ganz gleichstellen. Der Koalitionspartner SPD und die Opposition reagieren empört und irritiert.

Berlin - Die Union blockiert weiter die vollständige Gleichstellung der Ehe von Homosexuellen mit der Ehe zwischen Mann und Frau. Vereine, die sich dem Schutz der gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften widmen, möchten CDU und CSU dem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge nicht als gemeinnützig anerkennen.

 Die bislang gültige Regelung in der Abgabenordnung bleibe deshalb unverändert, wenn der Finanzausschuss des Bundestages an diesem Mittwoch das "Gesetz zur Anpassung steuerlicher Regelungen an die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts" beschließt.

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Mittwoch, 4. Juni 2014

Amnesty International: Russland geht immer härter gegen Proteste vor

Seit der dritten Präsidentschaft Putins hat sich die Menschenrechtssituation in Russland deutlich verschlechtert. Der russischen Führung gehe es um die «lückenlose staatliche Kontrolle des öffentlichen Raums», bilanziert Amnesty International.

Die Ereignisse in der Ukraine wirken sich auch auf Russland aus. Während das Vorgehen Putins im Nachbarland beim russischen Volk grösstenteils auf Begeisterung stiess, protestierten in Moskau in den vergangenen Monaten auch einige gegen die Annexion der Krim oder äusserten öffentlich Solidarität mit dem Euromaidan in Kiew. Mit ihnen ging die Regierung nicht zimperlich um; laut einem Bericht von Amnesty International zur Versammlungsfreiheit löste die Polizei in der Hauptstadt allein im Februar und März 2014 mindestens sieben Proteste gewaltsam auf. Dabei seien über tausend friedliche Protestierende festgenommen worden, gegen Hunderte seien Bussen verhängt, und über ein Dutzend nach unfairen Verfahren für einige Tage inhaftiert worden, besagt der Bericht weiter.

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Russische LSBT-Teenager und ihr einziger Freiraum

Aufwachsen ist kein Kinderspiel, das lernt man spätestens auf dem Schulhof: Bis man als junger Mensch einigermaßen mutig und selbstbewusst durchs Leben schreiten kann, gilt es einige peinliche und mitunter leidvolle Momente durchzustehen. Mathe-Arbeiten, Pickel, Liebeskummer. Es ist die Zeit der großen Gefühle: Mädchen verlieben sich in Jungs – und andersrum. Einige Mädchen vergucken sich plötzlich in ihre beste Freundin und einige Jungs in ihren besten Kumpel. Es ist die große, spannende Erkundungsphase. Mit Politik hat das wenig zu tun – weil Pubertät eigentlich eine unpolitische Angelegenheit ist. Ich schreibe: Eigentlich. Denn für russische Teenager – und vor allem jene, die sich nicht der heterosexuellen Mehrheit zuordnen – sieht die Sache anders aus. Seit dem 30. Juni 2013 verbietet in Russland ein Gesetz „Propaganda von nicht-traditionellen sexuellen Beziehungen gegenüber Minderjährigen.“ – Dieser merkwürdige Titel bedarf der Übersetzung: Unter den „nicht-traditionellen sexuellen Beziehungen“ versteht der russische Gesetzgeber alle homo-, bi– oder transsexuellen Beziehungen, als „Propaganda“ gilt jede tolerante Äußerung in der Öffentlichkeit. Was aber hat es mit der Ergänzung „gegenüber Minderjährigen“ auf sich? Die suggerierte Sorge um das Kindeswohl transportiert zwei perfide Vorstellungen: Zum einen, dass Homosexualität erworben wird. Zum anderen, dass sich jedes Kind „normalerweise“ zum heterosexuellen Wesen entwickelt. Kurzum: Wer schwul, lesbisch liebt oder transsexuell ist, gilt als unnatürlich und krank. Und Krankheiten sind ansteckend.

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Leutheusser-Schnarrenberger-Interview zum Paragrafen 175

"Ich bin für Entschädigung, aber gegen eine Aufhebung der Urteile"

Sie war Bundesjustizministerin, als der sogenannte "Schwulenparagraf" in Deutschland abgeschafft wurde. Im Interview erklärt die FDP-Politikerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, warum die Vorschrift 123 Jahre überdauern konnte.

Hamburg/Berlin - Die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger fordert die Bundesregierung auf, homosexuelle Männer, die in der Nachkriegszeit zu Unrecht bestraft wurden, angemessen zu entschädigen. "Das ist eine bundes- und regierungspolitische Aufgabe", sagte Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) im Interview mit SPIEGEL ONLINE.

Die Politikerin schlägt vor, die von ihr gegründete Bundesstiftung Magnus Hirschfeld mit der Ausarbeitung der konkreten Entschädigungspolitik zu betrauen. Leutheusser-Schnarrenberger hatte die Stiftung in der vergangenen Legislaturperiode ins Leben gerufen, um unter anderem der Diskriminierung von Homosexuellen in Deutschland entgegenzutreten. Jetzt müsse endlich etwas passieren, so die Ex-Ministerin.

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Gay Cops: Regenbogen im Polizeirevier

Dass es bei der österreichischen Polizei homosexuelle, bisexuelle und transidente Beamte gibt, wurde lange Zeit unter den Teppich gekehrt. Aus Angst vor Diskriminierung trauen sich bis heute nur wenige, sich vor ihren Kollegen zu outen. Josef Hosp, stellvertretender Obmann des Vereins Gay Cops Austria, erzählt von Klischees, Mobbing und verbesserungswürdigen Gesetzen

Josef Hosp hat ein Problem. Nicht, weil er homosexuell ist. Vielmehr deshalb, weil er Polizeibeamter ist. Polizist-Sein und Schwul-Sein verträgt sich nämlich nicht sonderlich gut, zumindest nicht in Österreich. Gelernt hat er das auf die harte Tour.

Denkt man in Klischees, findet man bei Josef Hosp nicht viel Angriffsfläche. Der bodenständige 55-Jährige mit dem grauweißen Vollbart gibt auf den ersten Blick weder den unerbittlichen Hüter des Gesetzes noch den überzogenen Quoten-Homosexuellen. „Ich bin sicher nicht der typische Schwule, wie man ihn aus Fernsehserien kennt“, meint er.

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SCHWERPUNKT ASYL – SCHWUL NACH AKTENLAG

Iran, Sudan, Nigeria – in 21 Ländern (Stand Januar 2014) droht Homosexuellen die Todesstrafe, in über sechzig weiteren drakonische Strafen. Für die deutsche Justiz bis ins vergangene Jahr kein Grund, queere Asylbewerber nicht in diese Länder zurückzuschicken.

Immer wieder wurden in – hauptsächlich queeren – Medien Fälle diskutiert, in denen deutsche Richter schwule Asylbewerber in ihre Heimatländer abschieben wollten. Erst im Februar 2013 hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) die bisherige Abschiebepraxis aufgrund eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs abgeschafft.

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Presseschau - Religiöse Rechte – Mai 2014

USA. (hpd) Alles neu macht der Mai. Im Bible Belt bleibt trotzdem alles beim Alten. Weder die Attacken auf Schwule, Muslime noch auf Präsident Obama können überraschen. Einzig ein Amoklauf in Kalifornien sorgte für Abwechslung.

Ein ehemaliger Angehöriger der Bush-Regierung erklärt in seinem neuen Buch, warum Homosexualität schlimmer als Mord ist. Mörder empfinden Reue für ihre Taten, Schwule nicht. In Florida wollte ein Aktivist mit einer besonderen Methode gegen die Homoehe protestieren. Er reichte offiziell einen Antrag ein seinen Apple-Computer zu heiraten, da er dank seiner umfassenden Pornosammlung eine intensive Liebesbeziehung mit ihm führe. John Biver meinte, dass die gängige Abkürzung LGBTQIA (Lesbian, Gay, Bi, Trans, Queer, Intersex, Asexual) schon bald um den Buchstaben Z für Zoophilie erweitert werden könnte. Kevin Swanson meinte, dass Lesben die Menschen zu Fäkalien-Essern gemacht und zu Inzest verführt hätten.

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Montag, 2. Juni 2014

Respect Gaymes in Berlin - Längst kein Familienfest mehr

Das schwul-lesbische Sportfest in Prenzlauer Berg ist auch außerhalb der LGBT-Community fest etabliert. In diesem Jahr will man sich neuen Aufgaben stellen.
 
Die Respect Gaymes sind inzwischen alles andere als ein Nischenereignis: Zum neunten Mal findet am Samstag im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Prenzlauer Berg das schwul-lesbische Sport- und Kulturfest statt. Unter dem Leitspruch „Zeig Respekt für Lesben und Schwule“ werden zur diesjährigen Auflage rund 700 SportlerInnen erwartet. Im Mittelpunkt wie auch schon in den vergangenen Jahren: das Fußballturnier.

„Die Respect Gaymes sind mittlerweile fest etabliert“, meint Sacha König vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD), der das Turnier auch in diesem Jahr wieder ausrichtet. „Viele der teilnehmenden Teams kommen immer wieder und melden sich schon Monate vorher an.“


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Keine Patholisierung von Homosexualität - Ärztetag gegen Umpolungs-Therapien

Der 117. Deutsche Ärztetag hat sich deutlich gegen jegliche Stigmatisierung, Pathologisierung oder Benachteiligung von Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung ausgesprochen.

Darüber forderten die Delegierten die Streichung von Diagnosekategorien, die Homosexualität pathologisieren oder die Möglichkeit von Behandlungen oder Therapien als Option nahelegen. Dazu gehören auch so genannte "Konversions"- bzw. "reparative" Verfahren, die behaupten, Homosexualität in asexuelles oder heterosexuelles Verhalten umwandeln zu können.

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Hunderte bei erstem Gay-Pride-Umzug in Zypern

Mehrere hundert Menschen haben beim ersten Gay-Pride-Umzug in Zypern mehr Rechte für Homosexuelle gefordert. Die Teilnehmer trafen sich im Zentrum der Hauptstadt Nikosia, um zum Parlamentsgebäude zu ziehen. Die Polizei hielt unterdessen eine Versammlung von etwa 50 Gegendemonstranten, unter ihnen Priester und Mönche, in Schach.

An dem Gay-Pride-Umzug beteiligten sich viele junge Menschen, aber auch Familien mit Kindern. Die Organisatoren fordern unter anderem das Recht auf eine eingetragene Partnerschaft für Homosexuelle. Ein entsprechendes Gesetz, das die Regierung im vergangenen Jahr in Aussicht gestellt hatte, wurde bisher noch nicht umgesetzt. Die einflussreiche orthodoxe Kirche in Zypern lehnt das Vorhaben strikt ab.

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Festnahmen bei Demonstration zu Ehren von Conchita Wurst in Moskau

Bei einer Demonstration zu Ehren der österreichischen Vollbart-Diva Conchita Wurst in Moskau sind zwei Frauen festgenommen worden. Die beiden hatten auf einem Platz in der russischen Hauptstadt eine Regenbogenfahne hochgehalten.

Dies berichteten Augenzeugen. Die Regenbogenfahne ist weltweit ein Symbol für Toleranz, besonders gegenüber Homosexuellen. Nur eine Handvoll Aktivisten nahm am Protestmarsch teil. Sicherheitskräfte vertrieben sie schnell.

Aus einem vorbeifahrenden Auto, das ebenfalls mit Regenbogenfarben geschmückt war, schallte das Lied "Rise Like a Phoenix" der Eurovision-Siegerin. Der nach dem schwulen Travestie-Künstler benannte Protestmarsch war von den Behörden nicht genehmigt worden.

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Ungarn: Kulturbeauftragter hetzt gegen Schwule

Einer der wichtigsten Kulturfunktionäre der national-konservativen Regierung in Ungarn ruft zum Kampf gegen die "Lobby der Schwuchteln" auf. Seine Tiraden passen in das politische Klima unter Premier Viktor Orbán.

Der ehemalige Theaterregisseur Imre Kerényi, 70, ist Sonderbeauftrager des Regierungschefs Viktor Orbán für Kulturfragen. Er hat viel Macht, wenn es um Personalentscheidungen geht oder kulturpolitische Leitlinien.

Kultiviert hören sich seine jüngsten Einlassungen dennoch nicht an: Bei einer Podiumsdiskussion des Christlichen Theaterfestivals in Budapest hatte Kerényi letzte Woche gesagt, man müsse den "Kampf mit der Lobby der Schwuchteln aufnehmen". Sie habe die "gesamte internationale Opern- und Filmwelt, überhaupt alles, durchdrungen". Ihr ginge es nur darum, christliche Werte "zu bespucken und alles in Zweifel zu ziehen". In Ungarn gebe es "ein Wollschwein-, ein Judenfestival und alle möglichen Frühlingsfestivals", doch Ungarn und Europa müssten sich endlich mit "christlichen Festivals vor schädlichen Einflüssen verteidigen".

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Homosexualität: Conchita Wurst fordert "Entscheidung"

Songcontest-Siegerin Conchita Wurst ist "ungeduldig", was die Gleichstellung von Homosexuellen anbelangt: "Ich verstehe nicht, was da so lange dauern kann."

"Ich verstehe nicht, warum die absolute Gleichstellung noch nicht stattgefunden hat und was da so lange dauern kann", sagte die Sängerin am Samstag im Ö1-"Journal zu Gast". "Ich brauche keine Diskussion, sondern eine Entscheidung." Wurst wird am Samstag beim Life Ball in Wien auftreten.

Zur Kritik einer parteipolitischen Vereinnahmung durch Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) bei ihrem Empfang im Bundeskanzleramt eine Woche nach ihrem Songcontest-Sieg sagte Wurst: "Ich fühle mich in keinster Weise instrumentalisiert." Sie habe sich sehr über den Empfang gefreut, das zeige ihr, dass Musik sehr ernst genommen werde. Sie selbst wollte nicht auf den Balkon des Bundeskanzleramts treten, "weil ich denke da sollten wichtigere Menschen stehen". Parteipolitisch würde sie sich nicht engagieren, sagte Wurst auf eine entsprechende Frage.

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