Mittwoch, 26. November 2014

AfD-Europaabgeordnete im Zwielicht

BerlinKonservative Vertreter der Alternative für Deutschland (AfD) sympathisieren offenbar mit aggressiven Kampagnen gegen Wissenschaftler, die sich mit Themen der Geschlechter- oder Sexualitätsforschung beschäftigen. Zu diesem Schluss kommt eine dem Handelsblatt (Online-Ausgabe) vorliegende noch unveröffentlichte Studie des Soziologen Andreas Kemper im Auftrag der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung.

Im Fokus steht dabei auch die AfD-Europaabgeordnete Beatrix von Storch. Ihr Kampagnen-Netzwerk „Zivile Koalition“ sei während einer von dem Bestseller-Autor Akif Pirincci angestoßenen „Hetzkampagne“ gegen die Kasseler Universitätsprofessorin Elisabeth Tuider durchgehend als „Multiplikator“ aufgetreten. 

Kamerun: Ein Kuss ist kein Verbrechen!

In Kamerun sind LGBTI Verfolgung und Diskriminierung, willkürlichen Verhaftungen und Anklagen ausgesetzt. Die Polizei misshandelt sie und spioniert sie aus, von ihren Familien werden sie verstoßen. Tut etwas dagegen: http://bit.ly/1ga3udB

Zwei angebliche Homosexuelle in Syrien gesteinigt

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat in Syrien zwei junge Männer wegen angeblicher Homosexualität zu Tode gesteinigt. Ein 20-Jähriger sei unter dem Vorwurf der Homosexualität in der Ortschaft Majadin in der Provinz Deir Essor gesteinigt worden, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Auf seinem Handy seien angeblich Bilder gefunden worden, die ihn bei "unschicklichen Akten mit Männern" zeigten. In Deir Essor wurde demnach ein 18-Jähriger unter dem gleichen Vorwurf gesteinigt.

Aktivisten schrieben im Internet jedoch, der Vorwurf der Homosexualität sei nur ein Vorwand gewesen. In Wahrheit habe es sich um Gegner der Dschihadisten gehandelt. Diese haben bereits wiederholt Frauen wegen Ehebruchs gesteinigt. Im August wurde nach UN-Angaben in Majadin zudem eine Zahnärztin geköpft, weil sie weiter Frauen wie Männer behandelte. 

Ärger in der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld

Fachbeirätin warnt vor „Umerziehung“ zur Homosexualität
 
Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld wirkt per Satzung der gesellschaftlichen Diskriminierung homosexueller Männer und Frauen in Deutschland entgegen. Überraschender Weise warnt nun ausgerechnet eine Fachbeirätin in Interviews vor homosexueller “Werbung” und “Propaganda” an Schulen und bei einer Veranstaltung von Bildungsplan-Gegnern.
Prof. Karla Etschenberg, bis 2001 Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Geschlechtserziehung e.V. und noch immer Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung (DGSS), sorgt nun für hitzige Diskussionen. Zwar unterstützt sie offiziell das Erziehungsziel „Akzeptanz sexueller Lebensweisen“, warnt jedoch vor einer „Übertreibung“, wie sie etwa der Bildungsplan für Baden-Württemberg vorsehe. In einem Interview, das sie Ende vergangener Woche in der extrem rechten Wochenzeitung „Junge Freiheit“ gab, wiederholte Etschenberg ihre Kritik: „Wenn Homosexuelle in der Schule homosexuell veranlagten Jugendlichen den Umgang mit ihrer Sexualität erleichtern wollen, ist das anerkennenswert. Wenn dabei aber für homosexuelles Handeln geworben wird, ist das inakzeptabel.“ Im Duktus der Bildungsplangegner sprach die Fachbeirätin u.a. von „Umerziehung“ sowie der „Sexualisierung von Kindern“ und denunzierte Mitarbeiter des Schulaufklärungsprojekts SchLAu als „Lobbyisten“.

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Reformhaus-Magazin: Homosexualität ist gegen die Natur

In deutschen Reformhäusern erhält man nicht nur Vollkorndinkel und Amaranth, sondern auch esoterisch verbrämten Homo-Hass.
Von Dennis Klein

Mehr als 1.300 Reformhäuser in Deutschland verstehen sich als Impulsgeber für eine gesunde und natürliche Lebensweise. Daher liegen in vielen Filialen jeden Monat hunderttausende Exemplare der "Reform Rundschau" aus. Das Magazin wirbt seit 1925 für Vollwertkost, Grüntee und Co. – hat aber auch eine andere Agenda: In der neuesten Ausgabe empört sich das Magazin über die Gleichbehandlung von Homosexuellen und erklärt triumphierend, dass sich die Natur bald den unnatürlichen Schwulen und Lesben annehmen würde.


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DAH stoppt Anzeigenschaltungen in „Männer"

Die Deutsche Aids-Hilfe wirft Männer-Chefredakteur David Berger vor, dass er mit teils rechtspopulistischen Aussagen provoziere

Die Deutsche Aids-Hilfe (DAH) hat heute in einer Pressemitteilung bekanntgegeben, dass sie in dem schwulen Magazin „Männer“ keine Anzeigen mehr schalten wird. Mit sofortiger Wirkung werde die Präventionskampagne „ICH WEISS WAS ICH TU“ der DAH ihre Anzeigen- und Bannerschaltung in der „Männer“ und auf deren Webseite beenden. Als Gründe werden unter anderem angegeben, dass die Zeitschrift immer mehr zu Ausgrenzung und Diskriminierung beitrage und die Community schädige. Die Kritik hat sich dabei insbesondere an Chefredakteur David Berger entzündet: „Berger propagiert ein traditionelles Männlichkeitsbild und provoziert mit teils rechtspopulistischen Aussagen. Diese Ausrichtung steht im Widerspruch zu den Grundsätzen der HIV-Prävention in Deutschland.“ Laut der DAH forciere der Theologe ein traditionelles Männlichkeitsbild und werte damit Menschen ab, die diesem Bild nicht entsprechen. Kritiker an solchen Körpernormen diskreditiere er als Body-Phobiker, die ein Problem mit ihrem eigenen Körper hätten. Auch habe Berger in Online-Medien wie Huffington Post und The European Vertreter der Queer-Bewegung als queere Ideologen und Sexdiktatoren beschimpft. „In einem Facebook-Post zu den homophoben Demonstrationen gegen Bildungspläne fragte er: ,Rächt sich jetzt die allzu enge Verquickung von wirren Queer/Gender-Theorien und dem Kampf gegen Homophobie, besonders bei Jugendlichen?'. Auch hier unterstellt er eine Mitverantwortung an der Diskriminierung schwuler Männer.“

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Respektpreis 2014: Schwuler Schiedsrichter Halil İbrahim Dinçdağ geehrt

Der Respektpreis des „Bündnisses gegen Homophobie“ geht in diesem Jahr an den türkischen Schiedsrichter Halil İbrahim Dinçdağ. Die feierliche Auszeichnung fand im Berliner Grand Hotel Esplanade statt.

Halil İbrahim Dinçdağ, der türkische Schiedsrichter wurde nach seinem Zwangs-Outing 2008 aus dem türkischen Fußballverband verbannt. In der öffentlichen Darstellung in der Türkei wird Dinçdağ seit Jahren aufgrund seiner Homosexualität diskriminiert und erhält Morddrohungen, da er von seiner Forderung nicht abrückt, wieder Verbandsspiele pfeifen zu dürfen. Dinçdağ, der infolge der Ausgrenzung unter anderem seine Arbeitsstelle als Radiomoderator verloren hat, führt in Istanbul seit Jahren einen Rechtsprozess, stellvertretend für die gesamte türkische LGBTI-Community. 

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Schwul, türkisch, unparteiisch: Dincdag verklagt Verband


Er hat keine Angst, sagt Halil Dincdag. "Nicht mehr. Schlimmer kann es ja nicht werden." Dincdag ist Türke, er ist schwul, er ist Schiedsrichter. Und er wurde aus dem Türkischen Fußballverband (TFF) ausgeschlossen.

Deshalb verklagt Dincdag den Verband auf Schmerzensgeld und Schadenersatz. Und er will wieder offizieller Schiedsrichter sein dürfen. Dincdag ist ein kleiner Mann mit einem ordentlichen Bart, einer schlichten schwarzen Brille und schmalen Schultern. "Ich denke, dass ich gewinne. Und dann wird es für alle leichter", sagt der 38-Jährige und setzt sich aufrecht hin. "Dafür kämpfe ich bis zu meinem letzten Atemzug." In den letzten Tagen ist er deshalb wieder durch Deutschland gereist und hat seine Geschichte erzählt, die vor fünf Jahren begann. Am 27. November bekommt sie ein neues Kapitel, wenn der 14. Verhandlungstag ansteht.

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