Montag, 20. Januar 2014

Diözesanbischof Ivo Muser spricht im Interview

Schwul? Na und!

Der Diözesanbischof Ivo Muser spricht im Interview über die mögliche Kirchenrevolution von Papst Franziskus, religiösen Analphabetismus, seinen Umgang mit Homosexuellen und die gefährliche Gesellschaft des Machbaren.

TAGESZEITUNG Online: Herr Bischof, wie beurteilen Sie den neuen Stil von Papst Franziskus?
Ivo Muser: Papst Franziskus ist innerlich frei und lenkt vor allem durch einprägsame und verständliche Gesten den Blick auf den Angelpunkt unseres Glaubens, nämlich Jesus Christus. Dieser gibt unserem Leben Richtung, Inhalt, Sinn und Hoffnung. Papst Franziskus zeigt uns, dass die Nachfolge Christi authentisch und vom Gespür für die Nöte und Anliegen der Menschen geprägt sein muss.

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Kommentar Andy

Die Kirche hat sich längst in eine Sackgasse manövriert, aus der sie nicht so einfach wieder herauskommen wird. Die Widersprüchlichkeit liegt derart offen auf der Hand, dass es schon richtig peinlich ist.

Russischer Präsident provoziert erneut

Putin: "Russland von Homosexualität reinigen"

Moskau. Der russische Präsident Wladimir Putin hat Homosexuelle mit Pädophilen auf eine Stufe gestellt. In Interviews nutzt er zunehmend radikale Begriffe.

In einem Interview von Fernseh- und Rundfunksendern sagte er am Sonntag zudem, Russland müsse sich von der Homosexualität "reinigen", falls es seine Geburtenrate erhöhen wolle. Zugleich versicherte er homosexuellen Athleten und Fans, die im kommenden Monat die Olympischen Winterspiele in Sotschi besuchen, dass sie nichts zu befürchten hätten.

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Homosexualität und Kirche

Tolerant zu den Enthaltsamen


Gesprächsrunde in St. Marien zur offiziellen Linie der katholischen Kirchezum Thema gleichgeschlechtliche Liebe und zur Praxis im Alltag.
Witten. Gesprächsrunde in St. Marien zur offiziellen Linie der katholischen Kirchezum Thema gleichgeschlechtliche Liebe und zur Praxis im Alltag.


„Ist die Kirche die letzte homophobe Bastion?“ Ist sie also schwulenfeindlich? Dieser Frage ging ein Gesprächskreis der St.-Marien-Gemeinde unter Leitung von Pfarrer Edeler nach. Gekommen waren elf Teilnehmer, darunter zwei weitere katholische Geistliche. Für Pfarrer Reinhard Edeler ist das Thema Homosexualität in der katholischen Kirche kein kontroverses. 





Kommentar Andy

Fakt ist, der Katechismus ist über 2.000 Jahre alt und gehört allenfalls ins Museum oder am besten gleich auf den Müllhaufen der Geschichte. Jedes andere Buch das Menschen derart diskrimmiert, beleidigt und ausgrenzt, stünde schon längst auf dem Index.

Kolumne von Georg Diez über Claus Kleber

S.P.O.N. - Der Kritiker: Irrlichternd im Interview
Eine Kolumne von Georg Diez

Wenn ein öffentlich-rechtlicher Sender sein Gebührengeld nicht dafür einsetzt, die Toleranz in unserer Gesellschaft zu fördern, sondern dafür, sie in Frage zu stellen, dann hat er seinen Auftrag verfehlt - so wie Claus Kleber jüngst im "heute journal".

Der Relativismus des Claus Kleber kam recht unvermittelt - eigentlich nehmen sie beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen ihren von sich selbst immer wieder bestätigten gesellschaftlichen und politischen Bildungsauftrag ja ernst bis über die Grenzen der Langeweile hinaus.
Aber etwas war anders am Freitag vor einer Woche. Es ging um Hitzlsperger und Homosexualität, es ging um die Schule als Ort der Freiheit und der Selbstbestimmung, Kleber wollte darüber im ZDF-"heute journal" mit der Lehrerin und Publizistin Betül Durmaz sprechen - aber er wirkte unsicher, fast konfus, als das Interview begann. Christen und Moslems, sagte er als Einleitung seltsam pauschal, "lehnen homosexuelle Handlungen ab"; und als das Interview dann zu Ende war, sagte er erleichtert, danke, interessantes Gespräch, aber leider zu kurz: Dabei hatten die dreieinhalb Minuten gereicht, um ein paar wesentliche Grundlagen dessen, was eine liberale Gesellschaft ausmacht, in Frage zu stellen.

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ZDFmediathek - Akzeptanz-und-Toleranz-vermitteln

Der sonntaz-Streit - Kirche und Schule

„An der Realität vorbei“

Die Kirche wehrt sich gegen die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ im Unterricht. Dass sie da überhaupt was zu suchen hat, bezweifeln Kritiker.

Ein Rauswurf der Kirche aus den Schulen „wäre Intoleranz in umgekehrter Richtung. Ansichten, die nicht passen, werden hinausgeworfen. Das ist bequem, aber wäre falsch“, warnt der ehemalige Vizepräsident des Deutschen Bundestags, Wolfgang Thierse. „Was soll an die Stelle der Kirchen treten? Die Schule nur noch ein Ort für Atheisten, Agnostiker, Säkularisten?“ fragt er.
Hintergrund der Debatte ist der Streit um den neuen Bildungsplan des Landes Baden-Württemberg, der im Jahr 2015 in Kraft treten soll. Das Arbeitspapier sieht vor, die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ in den Schulen stärker zu vermitteln. Dagegen laufen konservative Kreise und Kirchen Sturm. In einer gemeinsamen Stellungnahme der zwei evangelischen Landeskirchen und der zwei katholischen Diözesen in Baden-Württemberg ist zu lesen: „Jeder Form der Funktionalisierung, Instrumentalisierung, Ideologisierung und Indoktrination gilt es zu wehren. Dies gilt nicht zuletzt im sensiblen Bereich der sexuellen Identität und damit verbundener persönlicher und familiärer Lebensentwürfe“.  

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Debatte um Gleichberechtigung Homosexueller

Am Katzentisch der Gesellschaft

Entweder wird behauptet, in der Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben sei schon alles erreicht, oder sie ist einfach unerwünscht. Beides geht am Kern der Thematik, nämlich an den Menschen, vorbei.

Diese Aussage stammt von dem Chefredakteur des Sportmagazins „Kicker“ und bezieht sich auf das Outing des Ex-Profifußballers Thomas Hitzlsperger, von dem die Zeitschrift nicht genauer berichten wollte, weil es „viel Interessanteres und Wichtigeres“ zu schreiben gäbe.
Sie fasst eine Haltung zusammen, die sich in Deutschland seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit erfreut und die darauf abzielt, zu betonen, was in puncto Gleichberechtigung von Homosexuellen alles schon erreicht worden ist.

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Indisches Queer-Magazin

Die eigenen Geschichten

Indien hat trotz Kriminalisierung eine selbstbewusst auftretende Queer-Szene. Das „Gaysi Zine“ gibt ihr seit November eine Stimme.

Demonstranten ziehen Fahnen schwenkend durch die Straßen Delhis. Da ist sie, die Queer-Szene Indiens, laut und sichtbar. Mit Trommeln, Tanz und Gesang gegen die Diskriminierung – und gegen ein Gesetz, das Homosexualität erneut kriminalisiert.
Es ist Ende November. Noch ist der Paragraf 377 des Strafgesetzbuches außer Kraft. So wie es 2009 ein Gericht in Delhi entschieden hatte. Doch in nicht einmal zwei Wochen wird der Supreme Court entscheiden, dass das alte Gesetz gilt und gleichgeschlechtlicher Sex in Indien somit mit bis zu zehn Jahren Haft geahndet werden kann. Eine Entscheidung zugunsten konservativer politischer und religiöser Gruppen und gegen die Queer-Szene in Indien. Dabei ist die längst unübersehbar – wie etwa durch das Magazin Gaysi Zine. 

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