Donnerstag, 19. Dezember 2013

Münchner protestieren vor Gergiev-Konzert

"Für die Stadt nicht tragbar": Zweihundert Münchner demonstrierten vor einem seiner Konzerte gegen den russischen Dirigenten Valery Gergiev, dem designierten Chef der Münchner Philharmoniker. Dessen Äußerungen zur Homosexualität lösten auch heftige Empörung im Stadtrat aus.


Von Silke Lode und Christiane Lutz
 
Mehr als 200 Münchnerinnen und Münchner haben am Mittwochabend vor dem Kulturzentrum am Gasteig gegen den russischen Stardirigenten Valery Gergiev protestiert. Gergiev hatte in einem Interview Äußerungen gemacht, die als Unterstützung für ein homophobes Gesetz des russischen Präsidenten Wladimir Putin gewertet wurden. Am Mittwoch distanzierte sich Gergiev zwar von seinen Aussagen und bekannte sich zu einer Null-Toleranz-Politik gegenüber Ausgrenzung und Diskriminierung. Den Demonstranten war das aber zu wenig: "Wenn sich Gergiev weiter so äußert", sagte Rita Braaz von der Rosa Liste am Abend vor dem Gasteig, "dann ist er für die Stadt nicht tragbar".

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Putin lobt Anti-Homo-Politik in Indien

Die Proteste gegen einen Richterspruch des Obersten Gerichts in Indien, wonach Homosexualität künftig wieder strafbar sein soll, führt in indischen Grossstädten zu unverminderten Protesten. Russlands Präsident Putin lobte Indien inzwischen.

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Katholische Sexualmoral interessiert Jugendlichen nicht

Die kirchliche Sexuallehre spielt für neun von zehn katholischen Jugendlichen keine Rolle. Das ergab eine Online-Umfrage mit 10.000 Teilnehmern, deren Ergebnisse der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Düsseldorf vorstellte.
Die kirchliche Sexuallehre spielt für neun von zehn katholischen Jugendlichen keine Rolle. Das ergab eine Online-Umfrage mit 10.000 Teilnehmern, deren Ergebnisse der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Düsseldorf vorstellte. Demnach kennen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwar die Meinung der katholischen Kirche zu Ehe und Familie - 90 Prozent sehen diese Lehre aber kritisch und befolgen sie deshalb nicht.

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Sport und Menschenrechte

Das IOC hat versagt“

Ausbeutung von Gastarbeitern, Anti-Homo-Gesetze und Gigantismus: Sportphilosoph Volker Schürmann hält die Winterspiele in Sotschi für unvereinbar mit der Olympischen Charta. Doch auch die WM-Vergabe an Katar sei falsch. 

 Handelsblatt Online: Herr Schürmann, Amnesty-Generalsekretär Salil Shetty hat bei der Vorstellung der Studie „The Dark Side of Migration“ zu den Zuständen im WM-Gastgeberland Katar gesagt, dass es unentschuldbar sei, dass in einem der reichsten Länder der Erde dermaßen viele Gastarbeiter skrupellos ausgebeutet werden. Geht Ihnen die Einschätzung zu weit oder würden Sie Shetty zustimmen?

Volker Schürmann: Er hat zunächst insofern recht, als dass unser Völkerrecht, das in allen Uno-Staaten gilt, die Anerkennung der Menschenrechte und die Anerkennung der Menschenwürde einfordert. Von diesem Punkt betrachtet ist das, was in Katar passiert, unentschuldbar – ganz unabhängig davon, ob es sich um einen armen oder reichen Staat handelt. Es wird natürlich besonders schrecklich, wenn das auch noch ein reicher Staat macht, in dem so etwas nun wahrlich nicht nötig wäre.

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Homosexualität und Schule

Wie Lehrer mit sexueller Vielfalt umgehen können

Im Klassenzimmer wird so gut wie nie über Homo- und Transsexualität gesprochen, obwohl Schüler solidarischer sind, je mehr sie darüber wissen. Wie können Lehrer und Sozialpädagogen für mehr Akzeptanz sorgen?

Vor dem Thema sexuelle Vielfalt in der Schule schrecken viele Lehrer zurück. „Es gibt kaum Materialien, die Homosexualität behandeln“, sagen die einen. „Wir haben kein Problem, bei uns darf jeder so sein, wie er will“, behaupten die anderen. Conny Kempe-Schälicke kennt diese Ausreden gut. Sie ist beim Berliner Senat zuständig für die Initiative „Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt“ (ISV), die das Abgeordnetenhaus zur Bekämpfung von Homophobie im April 2009 beschlossen hat. Ein Schwerpunkt ist die Aufklärung in der Schule. Im Klassenzimmer wird so gut wie nie über über Homosexualität und Transsexualität gesprochen, obwohl Schüler nachweislich solidarischer sind, je mehr sie über Schwule, Lesben und Transsexuelle wissen.

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USA Delegation für Olympische Winterspiele in Sotschi

USA schicken homosexuelle Sportler

Die US-Regierung setzt ein Zeichen gegen das umstrittene Anti-Homosexuellen-Gesetz in Russland. Anstatt hochrangiger Politiker schickt US-Präsident Obama nun eine lesbische Tennis-Legende zur olympischen Eröffnungsfeier.
Von Silke Hasselmann, MDR-Hörfunkstudio Washington

Zur Eröffnung der Sommerspiele in London im vergangenen Jahr hatte US-Präsident Barack Obama seine Gattin an die Spitze der White-House-Delegation gestellt. Die First Lady ist ebenso wenig ein Kabinettsmitglied wie Janet Napolitano, die nun die Sotschi-Delegation zur Eröffnungsfeier im nächsten Jahr leiten wird. Dennoch erregt diese Entscheidung große Aufmerksamkeit, gehörten doch seit den Olympischen Sommerspielen in Sydney 2000 stets entweder der US-Präsident, die First Lady oder der Vize-Präsidenten zur offiziellen US-Delegation. Doch die werden am 7. Februar allesamt der Eröffnungszeremonie fernbleiben.