Donnerstag, 13. Februar 2014

Homophobie ist nur noch lächerlich

Immer wieder tauchen ganz zufällig Regenbogenfarben auf, Moderatoren tragen ihre schwulsten Outfits, die Erfolge homosexueller SportlerInnen werden ausdrücklich gefeiert. Die Botschaft lautet: Wer heute noch homophob ist, macht sich lächerlich. Homosexualität ist längst in der gesellschaftlichen Mitte angekommen: ausgerechnet Sotschi beweist es.

Kompletten Artikel lesen unter http://kurier.at/meinung/kolumnen/jetzt-erst-knecht/homophobie-ist-nur-noch-laecherlich/50.912.980


Kommentar Andy

In einen Punkt stimme ich mit dem Verfasser überein. Die Debatte rund um die russische Homophobie hat tatsächlich in ganz Westeuropa zu einer noch nie dagewesenen Diskussion geführt. Prinzipiell ist das erst einmal positiv zu bewerten. Aber es ist lange noch nicht so wie es eigentlich sein sollte.

Sportprominenz: Kritik an Sotschi

Brink: "Sportler die ärmsten Schweine"
Viele der Sportler mahnen aber auch an, dass die Politik nicht den Wettkampf überlagern sollte. Brink ärgert sich, dass die Kritik zu leise war, "als es noch möglich war, Einfluss zu nehmen".
Wenn nun zu viel über Politik geredet werde, seien "die Sportler die ärmsten Schweine".
Die zweimalige Schwimm-Weltmeisterin Franziska van Almsick erklärte: "Es gibt ganz viele Punkte, bei denen man etwas verändern muss. Aber man sollte die Spiele nicht mies reden."
Kompletten Artikel lesen unter http://www.sport1.de/de/mehrsport/artikel_843334.html



Kommentar Andy

Ich denke, jeder Mensch kommt irgendwann mal in seinen Leben an einen Punkt wo man sich entscheiden muß. Entscheidet man sich für die Karriere, dann sollte man sich auch bewußtmachen, auf wessen Seite man steht. Im Fall Olympia in Sotschi entscheidet man sich ganz klar gegen Menschenrechte. Neutralität kann es in diesen Fall nicht geben.

Bei Franziska van Almsick klingt das ein wenig nach -  irgendwer kann ja, wenn er mal Lust dazu hat, irgendwas irgendwie verändern, Hauptsache die Sportler müssen keinerlei Verantwortung übernehmen und stehen weiterhin, wie bisher auch, völlig über den Dingen. Na und Brink tickt ja wohl auch nicht mehr ganz richtig. Meine Güte, die armen Sportler. Was haben es doch die Schwulen in Russland gut. Die brauchen sich nicht mal an Olympia zu beteiligen. Und all die Bürger Sotschis die wegen den Spielen ihr Häuschen verloren haben wissen doch gar nicht wer die eigentlichen Leidtragenden sind. Ja die Sportler sind schon wirklich ganz arm dran. 
Jeder kleine Endverbraucher trägt nach allgemeiner Meinung die Hauptschuld an Ausbeutung von Arbeitskräften und Umweltzerstörung. Nur Sportler sind davon ausgenommen. Sie sollen sich bitte ganz ihrer Sportkarriere widmen dürfen. Einfach unglaublich sowas.






Kleingeistige Nörgeleien

Wenn es nach einigen Medien geht, dann ist das Urteil längst gefällt: „Politische Propaganda mit dem Sport“ – das sei der Kern dieser Olympischen Spiele in Sotschi. Mit Verlaub: so ein Blödsinn.

Es ist ein Aspekt, auch ein wichtiger, ja, aber mehr nicht. Denn die eigentliche Hauptsache hier sind die Sportlerinnen und Sportler, und die bieten großartige Leistungen, faszinierende Geschichten und unvergessliche, emotionale Momente.
Nehmen wir die russische Eiskunstläuferin Julia Lipnizkaja, die beim Teamwettbewerb mit ihren 15 Jahren zur Musik aus „Schindlers Liste“ großes Kino ausdrucksstark aufs Eis zaubert. Maria Höfl-Riesch, die am Ende eines atemberaubenden Ski-Krimis doch das ersehnte Gold gewinnt. Die virtuosen Curler, die offenbar ihrem Stein nach Belieben jeden Kurvenkurs verleihen können. Der kanadische Freestyler Alexandre Bilodeau umarmt nach seinem Olympiasieg auf der Buckelpiste liebevoll seinen älteren Bruder, der an Kinderlähmung leidet.

Weiterlesen auf http://www.theeuropean.de/elmar-thevessen/8001-die-medial-einseitige-darstellung-von-sotschi



Kommentar Andy

Die Olympischen Spiele sind in den letzten Jahrzehnten, ein in jeglicher Hinsicht überdimensionales Großereignis das in keiner Weise mehr zeitgemäß ist. Wenn in Zukunft die Olympischen Spiele nur dann noch durchgeführt werden können, wenn die Natur ganzer Landschaften komplett vernichtet und zubetoniert wird und der Staat zweistellige Milliardensummen zur Verfügung stellt, Geld für das übrigens auch in Russland sehr viele Steuerzahler hart arbeiten müssen, dann ist der Gedanke an Olympia generell zu hinterfragen. Und wollen wir doch mal ehrlich sein, beim Sport und ganz speziell bei Olympia geht es längst nicht mehr um den sportlichen Gedanken und schon gar nicht um Völkerverständigung. Solche Schlagworte sind allenfalls Mittel zum Zweck, weiter nichts.

Was Elmar Theveßen nun speziell zu Olympia in Sotschi meint ist mir ehrlich nicht recht klar. Man kann es drehen und wenden wie man möchte, Russland ist nunmal meilenweit von einer Demokratie entfernt. Auch in Sachen Umweltschutz und Korruption dürfte Russland die Liste der Negativländer anführen. Also worauf läuft dieser Beitrag denn nun hinaus? Für mich klingt das ein wenig wie: "meine Güte, nun stellt euch halt nicht so an wegen der paar Schwulen". Nun ja - als stellvertretender Chefredakteur des ZDF dürfte man wohl über genügend finanzieller Mittel verfügen, um sich über solch profane Probleme wie sie die Mehrheit des russischen Volkes hat, keine Gedanken machen zu müssen.

Russland und die Homosexualität

Im Duschraum mit nackten Riesenfrauen
Wer etwas für die Rechte von Homosexuellen tun will, sollte in Russland klein anfangen. Westliche Schrillheit hilft hier nicht weiter. Ein Plädoyer für Wandel durch Annäherung. 

Von Jüri Reinvere





Auch wenn ich mir einigermaßen vorstellen kann, worauf

Das Turnier des Zaren

Pro-schwules Rodel-Kuscheln
Vier Tage Olympia im TV und noch immer hat kein Athlet gegen Homophobie, Umweltzerstörung oder fehlende Menschenrechte protestiert. Ist die Kritik durch die Medaillenhatz wie weggepustet? Oder setzen am Mittwoch endlich ein paar tollkühne Männer allein durch Ausübung ihrer Sportart ein Zeichen?
Wo ist der Biathlet, der mit Regenbogenfahne durchs Ziel fährt? Wo ist die Snowboarderin, die bei der Blumenzeremonie Pussy-Riot-Gesten zum Besten gibt? Oder der Curler, der "Amnesty International" auf seinem Besen eingraviert hat? Trotz Dauergucken auf allen Kanälen: nichts!

Weiterlesen auf http://www.spiegel.de/kultur/tv/das-turnier-des-zaren-tv-blog-zu-olympia-in-sotschi-a-952960.html


 

Ich bin wohl homophob. Und das ist auch gut so

Wer nicht begeistert über Schwule spricht, ist gleich ein Schwulenhasser. Mittlerweile hat Homophobie dem Antisemitismus als schlimmste ideologische Sünde den Rang streitig gemacht. 
Von Matthias Matussek

Es war schon weit nach Mitternacht, die Selbstkontrolle schwand zusehends, sowohl in Maischbergers Runde zur Homosexualität ("Sollen wir umerzogen werden"?) wie auch vor den TV-Geräten, da schnappte die Falle zu, und einer meiner besten Freunde war als homophob entlarvt.
In der Maischberger-Runde sprach ein Familienvater über seine Idealvorstellung einer Verbindung: Mann, Frau, Kinder, das klassische Modell, und die gute Sandra fragte besorgt: "Sind Sie nicht der Meinung, dass diese Aussage für Schwule kränkend sein könnte?"




Kommentar Andy

Wie viele andere Berichte, geht auch dieser Kommentar am eigentlichen Kern der Sache meilenweit vorbei und, was das Schlimmste ist, er verharmlost die ganze Problematik in einer unerträglichen Weise. Es geht nämlich mitnichten darum alles gut und toll finden zu müssen. In Anbetracht der mehrere jahrtausende währenden Homosexuellen-Verfolgung, die bis ins letzte Drittel des zwanzigsten Jahrhundert in Deutschland anhielt, 2000 Jahre Menschenhaß, grausamster Folter, Verbrennung auf dem Scheiterhaufen, Ausgrenzung, Diffamierung und Tod, 2000 Jahre in denen unzählige Menschen unter dem Zeichen des Christentums ihrer Liebe beraubt wurden, in Anbetracht all dieser Geschehnisse davon zu sprechen, dass man das ganze Thema langweilig und übertrieben findet ist schon ein starkes Stück Dreistigkeit.