Samstag, 11. Januar 2014

Petition in Baden-Württemberg - Kirchen gegen Homosexualität im Schulunterricht

Stuttgart. Nach dem Coming-Out von Ex-Fußballprofi Hitzlsperger entbrennt in Baden-Württemberg eine heftige Diskussion über Homosexualität als Unterrichtsthema an den Schulen.

Grün-Rot will die "Akzeptanz sexueller Vielfalt" fördern - und macht sich damit nicht nur Freunde. Die Diskussion um das Thema Homosexualität im Unterricht in Baden-Württemberg zieht immer weitere Kreise. Die großen Kirchen sehen die von der grün-roten Landesregierung geplante Aufwertung des Themas in der Schule kritisch und unterstützen damit indirekt eine umstrittene Online-Petition gegen das Vorhaben.

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Kommentar Andy

Immer wenn man glaubt, man könne sich vielleicht nach und nach am demokratie- und schwulenfeindlichen Weltbild der christlichen Kirchen gewöhnen, wird man ganz schnell eines Besseren belehrt. 


Von christlichen Menschenbild der Landesverfassung und des Schulgesetzes ist da die Rede. Kein Wort davon das Deutschland per Grundgesetz die prinzipielle Trennung zwischen Staat und Kirche verankert hat. Keine Silbe, dass es außer den christlichen Katholiken und Protestanten auch noch andere Religionen wie bsw. den Islam gibt, von Atheisten ganz zu schweigen. Wieso soll ein Drittel der Bevölkerung sich eines religiösen Wertesystems unterordnen? Mit welchen Grund? 

Eine Demokratie kann sich per se nur an freiheitlichen Grundprinzipien der Aufklärung orientieren. Christliche Religionen hatten dagegen schon immer etwas mit Einschränkung, und Dogmen zu tun. Ginge es bsw. nach der katholischen Kirche könnten Frauen noch nicht einmal zur Wahl gehen. Keine einzige moderne Errungenschaft, weder bei Gleichberechtigung der Geschlechter, auf sozialen Gebiet, Kultur ja noch nicht mal die Meinungsfreiheit haben wir den christlichen Kirchen zu verdanken. Tja und nun hat man es mal wieder verstärkt auf die Homosexuellen abgesehen. Es ist schon bezeichnend, die großen Weltreligionen waren sich noch niemals einig und sind ursächlich für unzählige Kriege und Auseinandersetzungen die sie untereinander angezettelt haben. Aber wenn es gegen Schwule geht, da hält man plötzlich zu sammen wie Pech und Schwefel.

Und dann immer wieder der Gleiche Unfug. Einerseits tut man so als ob man wer weiß wie tolerant wäre, aber andererseits spricht man Homosexuellen jegliche Rechte ab. Ausgerechnet eine Beziehung in Liebe und Geborgenheit ist mit den Kirchen nicht zu haben. So etwas verstehe wer will. Ich kapiere es jedenfalls nicht. 

In einer Erklärung der beiden evangelischen Landeskirchen Baden und Württemberg sowie der katholischen Diözesen Freiburg und Rottenburg-Stuttgart heißt es unter anderen: "Jeder Form der Funktionalisierung, Instrumentalisierung, Ideologisierung und Indoktrination gilt es zu wehren". 
So etwas meinen die wirklich Ernst. Ich finde es dagegen eine einzige Unverfroren- und Dreistigkeit. Ausgerechnet die Kirchen die sich seit fast zwei Jahrtausenden aktiv in die Poltik einmischen und nichts unversucht lassen ihre religiösen Ziele durchzusetzen sprechen von Instrumentalisierung, Ideologisierung und Indoktrination? Ausgerechnet Religionen die in Deutschland schon Kinder mittels dem schulischen Religionsunterricht beeinflussen und ihnen den christlichen Unsinn von der angeblichen Unnatürlichkeit der Homosexualität einimpfen?  Unehrliche Heuchelei in der schlimmsten Form ist noch die mildeste Umschreibung die mir dazu einfällt.
  

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