Donnerstag, 13. März 2014

Coming-out in Berlin

"Manche sagten, dass ich stinke"
Von Yulian Ide

Ein 16-jähriger Koreaner erzählt, wie schwer es ist, in der Schule offen schwul zu sein. Denn „Homo“ und „schwule Sau“ sind immer noch gängige Beleidigungen – egal, ob in Wedding oder in Wannsee.

Jeden Morgen läuft er allein die Straße entlang, ganz in Schwarz gekleidet und hört traurige Musik über seine Kopfhörer. Wenn Jisu* von seinem früheren Schulweg erzählt, klingt es fast wie der Gang zu einer Beerdigung. „Morgens war ich immer ziemlich emo“, sagt der 16-Jährige heute und meint damit die emotionale Zeit an seiner ehemaligen Schule, an der er von seinen Mitschülern gemobbt wurde. Weil er schwul ist.

Sehr „emo“ war er an den Tagen, an denen er Sportunterricht hatte. Da zog er sich lieber auf der Toilette um statt in der Umkleidekabine, um nicht den Beleidigungen der anderen Jungen ausgesetzt zu sein. Jisu wurde von sein Mitschülern gemobbt, sie hielten den kleinen Asiaten für weichlich.

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