Dienstag, 21. Januar 2014

„Schwulsein ist kein Lifestyle“

Der Psychologe Ulrich Klocke über absurde Ängste vor Homosexuellen und Instrumente gegen Ausgrenzung.

In Baden-Württemberg haben zehntausende Unterstützer eine Online-Petition unterschrieben, die sich gegen die Thematisierung sexueller Vielfalt im Schulunterricht ausspricht. Sie protestieren gegen die vermeintliche Umerziehung der Schüler. Der Sozialpsychologe Ulrich Klocke hat 2012 die Effekte eines ähnlichen Lehrplans an Berliner Schulen untersucht.

Herr Klocke, wie ernst muss man den Protest gegen die Thematisierung von Homosexualität im Unterricht in Baden-Württemberg nehmen?

Man sollte Protest immer ernst nehmen, weil sich dahinter Ängste verbergen. Hier ist es offenbar die Angst, dass man durch die Thematisierung des Themas sexueller Vielfalt an Schulen, die Jugendlichen in ihrer sexuellen Orientierung beeinflussen könne. In der Petition wird ja von einem LSBTTIQ (schwul-lesbischen) Lebensstil gesprochen, was suggeriert, dass es sich um eine Art Lifestyle handelt, für den man sich entscheidet wie für eine Wohnzimmergarnitur. Verschwiegen wird dagegen, dass sexuelle Orientierung ein relativ stabiles Phänomen ist und es keinerlei Hinweise darauf gibt, dass sie durch Verführung oder Konditionierung beeinflusst wird.

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