Montag, 20. Januar 2014

Kolumne von Georg Diez über Claus Kleber

S.P.O.N. - Der Kritiker: Irrlichternd im Interview
Eine Kolumne von Georg Diez

Wenn ein öffentlich-rechtlicher Sender sein Gebührengeld nicht dafür einsetzt, die Toleranz in unserer Gesellschaft zu fördern, sondern dafür, sie in Frage zu stellen, dann hat er seinen Auftrag verfehlt - so wie Claus Kleber jüngst im "heute journal".

Der Relativismus des Claus Kleber kam recht unvermittelt - eigentlich nehmen sie beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen ihren von sich selbst immer wieder bestätigten gesellschaftlichen und politischen Bildungsauftrag ja ernst bis über die Grenzen der Langeweile hinaus.
Aber etwas war anders am Freitag vor einer Woche. Es ging um Hitzlsperger und Homosexualität, es ging um die Schule als Ort der Freiheit und der Selbstbestimmung, Kleber wollte darüber im ZDF-"heute journal" mit der Lehrerin und Publizistin Betül Durmaz sprechen - aber er wirkte unsicher, fast konfus, als das Interview begann. Christen und Moslems, sagte er als Einleitung seltsam pauschal, "lehnen homosexuelle Handlungen ab"; und als das Interview dann zu Ende war, sagte er erleichtert, danke, interessantes Gespräch, aber leider zu kurz: Dabei hatten die dreieinhalb Minuten gereicht, um ein paar wesentliche Grundlagen dessen, was eine liberale Gesellschaft ausmacht, in Frage zu stellen.

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ZDFmediathek - Akzeptanz-und-Toleranz-vermitteln

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