Freitag, 10. Januar 2014

Homophobie in der Bundeswehr

„79 Zentimeter sind schwul“ 

Schwulsein war in der Bundeswehr ein Tabu. Inzwischen dürfen Soldaten sich „outen“, ohne aufs Abstellgleis geschoben zu werden. Bislang hat sich aber noch kein aktiver Spitzensoldat bekannt. 

Der geordnete Aufzug gehört zu den grundlegenden Fertigkeiten eines Soldaten. Rekruten lernen das Marschieren in den ersten Tagen. Sie saugen es sozusagen mit der militärischen Muttermilch auf. So wie manches andere auch. Soldaten, die den Gleichschritt in Formation üben, bekamen noch Ende der neunziger Jahre einen vielsagenden Spruch an den Kopf  geworfen, wenn die Abstände zwischen den Reihen ungleichmäßig wurden: „79 Zentimeter sind schwul, 81 Zentimeter sind Fahnenflucht“, rief mancher kleinere Dienstgrad dem Autor zu Beginn seines Wehrdienstes in einer Kaserne im Südwesten des Landes zu.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen