Dienstag, 14. Januar 2014

Homosexuslität in Russland

Homosexuelle in Russland: Kirche will Abstimmung
Homosexuelle geraten in Russland immer mehr in Bedrängnis. Kurz vor Beginn der Olympischen Spiele in Sotschi droht jetzt die orthodoxe Kirche des Landes den Schwulen und Lesben das Leben endgültig zur Hölle zu machen. Demnach sollen die Russen über ein neuerliches Verbot homosexueller Beziehungen abstimmen. Er sei "überzeugt, dass solche sexuelle Kontakte vollständig aus dem Leben unserer Gesellschaft verbannt werden sollten", ließ ein Kirchensprecher keinen Zweifel an den Plänen der Orthodoxen.
Auspeitschen, lebendig verbrennen oder die Herzen der Toten herausreißen - russische Meinungsmacher überbieten sich seit Monaten mit Vorschlägen im Kampf gegen Homosexualität. Der von Kremlchef Wladimir Putin eingesetzte neue Chef- Ideologe Dmitri Kisseljow schlägt letztere Variante vor, um gegen die vom Westen begonnene "Verschwulung der Welt" vorzugehen. Putin selbst spricht zurückhaltender von einem Kampf zwischen "Gut und Böse" in der Welt. Der Schauspieler Iwan Ochlobystin plädierte aber zuletzt ausdrücklich für das Verbrennen im Ofen - bei "lebendigem Leib".

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Analyse: Homosexualität vor Olympia im Fokus


Das Top-Thema des Tages war der größten russischen Sportzeitung eine Kurzmeldung auf Seite 2 wert. Immerhin. "Das Eingestehen seiner nicht traditionellen Orientierung ist eine ungeheuer kühne Tat von Thomas", schrieb "Sowjetski Sport".

Moskau - Das Top-Thema des Tages war der größten russischen Sportzeitung eine Kurzmeldung auf Seite 2 wert. Immerhin. "Das Eingestehen seiner nicht traditionellen Orientierung ist eine ungeheuer kühne Tat von Thomas", schrieb "Sowjetski Sport".

Für andere Zeitungen des Riesenreichs war Hitzlsperger in der ersten Ausgabe nach mehrtägigen Neujahrsfeiern kein Thema. Mit seinem überraschenden Coming-out hatte der ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler am Mittwoch weltweit für Schlagzeilen und zumeist positive Reaktionen gesorgt.







Geschminkte Wahrheit


Olympische Spiele in Russland - und Wladimir Putin drangsaliert Homosexuelle mit absurden Gesetzen. Ausgerechnet im Austragungsort Sotschi haben sich Schwule und Lesben ein kleines Paradies geschaffen. Aber wie lange geht das gut?
Von Thorsten Schmitz  Fotos: Alexander Gronsky

Samstag, früher Abend, goldgelb versinkt die Sonne im Schwarzen Meer. In Sotschi wird es im Dezember erst um 18 Uhr dunkel. Der ehemalige russische Präsident Dimitri Medwedew mochte die Winterzeit nicht, so hat er sie abgeschafft. Wladimir Putin mag Homosexuelle nicht, so gibt es jetzt ein Gesetz, das es Menschen wie Andrej Tanitschew und Roman Kochagow verbietet, sich zu küssen. Ein Kuss unter Männern auf der Straße gilt jetzt als »Propaganda für Homosexualität«. Man kann dafür eine Gefängnisstrafe oder eine Geldbuße bekommen. 




Orthodoxe Apokalypse

Der konservative Patriarch Kirill hat einen Skandal in den eigenen Reihen: Der Theologieprofessor Andrej Kurajew verteidigte die Pussy-Riot Aktivistinnen und schrieb in seinem Blog über die „Homo-Lobby“ in der orthodoxen Kirche. Die schmiss ihn nun raus…

Kein Thema scheint die Russisch-Orthodoxe Kirche derzeit so zu beschäftigen wie die Homosexualität. Patriarch Kirill hat die Legalisierung der Homo-Ehe in Westeuropa bereits als Vorzeichen der Apokalypse gedeutet. Und jüngst, in seinem Fernsehinterview zum Weihnachtsfest am 7. Januar, sah er eine neue Epoche der Menschheitsgeschichte anbrechen. Dass die Sünde zur Norm erklärt werde, das habe es noch nie gegeben, „die Zeit des Heidentums eingeschlossen“.

 

Russen sind nicht homophob, ... 

Sochi 2014 - sie sind ganz insgesamt, mit unseren Augen gesehen, rückständig, konservativ, verklemmt ...
Die russische Gesellschaft ist nicht besonders homophob, ... 

sie ist ganz insgesamt, mit unseren Augen gesehen, rückständig, konservativ, verklemmt ... das mag man nicht glauben ... sofort kommen einem leicht bekleidete Russinnen in den Sinn. Besucht man etwa in der russischen Provinz eine Theatervorstellung, strecken zwar Absätze von zehn Zentimetern und mehr die Beine der Frauen, Mini-Röcke und Overknee-Stiefel sind allgegenwärtig, aber bei aller Love Parade Optik herrscht eine Formalität und Prüderie wie auf dem Wiener Opernball. Wie im Alltag ... Zeitungskioske sind pornofrei und Frauen im russischen Playboy erscheinen nicht ohne Slip ... selbst Küssen, Umarmungen, Zärtlichkeiten auch heterosexueller Paare in der Öffentlichkeit sind ausserhalb Moskaus oder St. Petersburg, wenn überhaupt, auf Jugendliche beschränkt - über Sexuelles wird grundsätzlich nicht offen gesprochen. Berichte, TV-Reportagen, Diskussionen etwa über Sex-Praktiken, über  die Erotik-Branche oder gar BDSM sind in RUS völlig undenkbar. Infolgedessen gibt es natürlich auch keinerlei öffentlichen oder medialen Diskurs über Homosexualität.

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