Donnerstag, 9. Januar 2014

Hitzlspergers Coming-out: Na und?

Die Resonanz auf das Coming-out des früheren Fußball-Nationalspielers Thomas Hitzlsperger ist groß. Zweifelsohne: Der Schritt ist mutig und ein wichtiger Tabubruch. Er und die Reaktionen darauf werfen viele Fragen auf. Eine Auswahl.

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Kommentar Andy

Na mal sehen, auf die ein oder andere Frage fällt mir bestimmt eine passende Antwort ein. 



Warum hat das Sexualleben von Menschen - egal ob prominent oder nicht - überhaupt einen Nachrichtenwert?
Das Sexualleben hat gar keinen Stellenwert. Es geht viel mehr um die sexuelle Orientierung. Das ist ein großer Unterschied. Siehe Begriffserklärungen.
Wann wird das Coming-out eines Fußballers keine Nachricht mehr sein?
Wenn unterschiedliche sexuelle Orientierungen im Fußball in der Öffentlichkeit als normal wahrgenommen werden.
Warum outet sich Hitzlsperger erst nach seiner aktiven Karriere?
Weil er bei einen Outing vor der Karriere selbige erst gar nicht erreicht hätte.
Kann es einen richtigen Zeitpunkt geben, seine Homosexualität öffentlich zu machen? Und einen falschen?
Ja, kann es. Fußball gilt leider immer noch als der klassische Hetero-Männer-Sport schlechthin. Schwule haben da einfach nix verloren. Vor oder während einer Fußballerkarriere hätte bisher ein Outing wohl das vorzeitige Ende bedeutet.
Warum bricht der Server von "Zeit.de" kurzfristig zusammen, nur weil sich ein Fußballer outet?
Weil das nunmal der erste noch lebende Fußballer aller Zeiten ist, der selbst von sich sagt, dass er schwul ist. So etwas hat es bisher noch niemals gegeben und ist in Anbetracht der Umstände (siehe Antwort letzte Frage) natürlich schon etwas Besonderes.
Wie geht das: Jahre nicht man selbst zu sein?
Ganz einfach. Man spielt jahrelang den Hetero, von wegen... "boah hat die geile Titten" obwohl man eigentlich viel eher den Kerlen auf den Hintern guckt.
Warum ist es als Fußballer so schwer, sich als homosexuell zu outen?
Siehe die letzten Antworten!
Wann outet sich der erste aktive Profi-Fußballer?
Keine Ahnung. Vielleicht einfach mal nachfragen.
Sich bekennen, eingestehen, etwas öffentlich machen? Coming-out, Outing? Warum scheint die korrekte Wortwahl beim Thema Homosexualität so viel wichtiger zu sein als in anderen Bereichen?
Blödsinn! Die korrekte Antwort ist auf jeden Gebiet wichtig. So ist das nunmal mit der Sprache. In einer Kneipe kann ich auch keinen "Fußgänger" bestellen und mich dann wundern wenn der Wirt das erfhoffte "Radler" nicht bringt. Coming-out und Outing ist etwas Grundverschiedenes. Für Leute die davon keine Ahnung haben gibts ja Wikipedia.
Warum zieren wir uns, "schwul" zu schreiben?
Weil schwul in früheren Zeiten ein Schimpfwort war und von den Homosexuellen nur deshalb als Bezeichnung gewählt wurde, um diesen Wort seine negative, beleidigende Wertung zu nehmen. Viele Heteros die selbst nichts damit zu tun haben, kennen es jedoch nur als Beleidigung.
Ist es zulässig, die Form von Hitzlspergers Coming-out zu kritisieren, wenn die Aufmerksamkeit doch der Tatsache gelten sollte, dass es dieses Coming-out überhaupt gibt?
Ja.
Wie normal kann Homosexualität in unserer Gesellschaft sein, wenn sogar die Bundesregierung sich genötigt sieht, schnellstmöglich ein Statement zu veröffentlichen?
Die Bundesregierung besteht aus Politikern. Die geben gern und oft zu allen möglichen Mist ihren Senf dazu ohne das es irgend eine Bedeutung hätte. So was muß man nicht überbewerten.
Wird Hitzlsperger jetzt zu einer Ikone der Homosexuellen-Szene?
Die meisten Schwulen die ich kenne, interessieren sich für Fußball nicht die Bohne. Aber selbst wenn es so wäre. Jede Gruppe hat ihre Vorbilder. 
Warum war die Resonanz von Politik und Öffentlichkeit auf die Solidarisierungskampagne mit homosexuellen Olympioniken nicht annähernd so groß?
Weil Fußball eben immer noch als der klassische Hetero-Männer-Sport schlechthin gilt. Schwule haben da einfach nix verloren. So was ist für echte Macho-Kerle und nicht für verweichlichte schwule Tunten. So weit zumindest das klassische Klischee. Deshalb wurde es allerhöchste Zeit das mal jemand zeigt wie blödsinnig diese uralten Vorstellungen vieler Heteros sind.
Muss Angela Merkel jetzt das Gleichstellungsgesetz durchwinken?
Weshalb sollte sie?
Ist das alles nicht ganz normal?
Auf Grund der aufgeregten Reaktion im ganzen Land würde ich sagen, nein, offenbar noch nicht.
Ist der Fußball homophob, oder wird er nur für homophob gehalten?
Hm, schwierige Frage. Ersteres kann ich leider nicht einschätzen. Zweites stimmt, zumindest was einen Teil des Publikums betrifft.
Warum glaubte Thomas Hitzlsperger vor dem Interview mit der "Zeit", Bundestrainer Joachim Löw und Teammanager Oliver Bierhoff informieren zu müssen?
Keine Ahnung, ich bin kein Hellseher.
Warum muss der DFB Hitzlsperger die "Unterstützung des gesamten Fußballs" versprechen?
Na weil das doch eigentlich das Mindeste ist, was man erwarten kann.
Wieso spricht DFL-Präsident Reinhard Rauball von "Betroffenen", wie von den Opfern einer Flutkatastrophe?
Weil Homosexualität nunmal nicht alle Sportler betrifft
Wie reden Spieler im Training, in der Kabine, bei Auswärtsfahrten über Sexualität?
Wie alle anderen Menschen auch. Wahrscheinlicher ist, dass kaum bis gar nicht darüber gesprochen wird.
Ist der Fußball am Ende doch der beste Spiegel der Gesellschaft? Warum können aktive Politiker zu ihrer Homosexualität stehen, aktive Fußballer aber offenbar nicht?
Weil Fußball eben immer noch als der klassische Hetero-Männer-Sport schlechthin gilt und so weiter und so fort.
Wie gehen wir selbst als aktive Sportler im Verein oder in einer Mannschaft mit Homosexualität um? Setzen wir Zeichen? Schaffen wir eine Atmosphäre, in der sich jeder wohlfühlt?
Quatsch, es reicht völlig ab und zu mal etwas Toleranz zu zeigen und eventuell einige Heten-Witze zu ertragen. *grins*
Was sollen aktive schwule Spieler über dieses Medienecho denken?
Na ich hoffe, dass es sie ansport sich ebenfalls zu outen.
Warum unterstellen uns Leser, wir würden eine voreingenommene Haltung zu Homosexuellen haben, weil wir kein fröhliches Bild von Hitzlsperger ausgewählt haben?
Weil manche Leute halt alles auf die Goldwaage legen und die Menschen eben verschieden sind.
Hätte ein Interview allein nicht ausgereicht? Muss es noch ein Videostream dazu sein?
Nun ja, wir leben im Internetzeitalter. Heutzutage reicht ja auch ein normaler PC nicht mehr aus. Nein, der Fernseher und die Waschmaschine müssen auch mit dem Internet vernetzt sein und ohne Smartphone geht schon mal gar nichts.
Warum sind weder Thomas Hitzlsperger noch sein Management in den Stunden nach der offiziellen Veröffentlichung des kompletten Interviews erreichbar? Warum bitten sie darum, von weiteren Anfragen abzusehen?
Bei dem Medienecho? Wer möchte da nicht erstmal seine Ruhe haben.
Sind wir Teil einer großen PR-Inszenierung?
 PR-Inszenierung? Wofür?
Wieso ist Normalität ein so großes Thema?
Diese Frage stellen viele Schwule und Lesben schon seit Jahrhunderten.
Na und?
Und was?

Ok. ich hoffe etwas bei der Beantwortung der Fragen geholfen zu haben. ;-) 

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