Freitag, 22. November 2013

Tschernischenko: Keine Gefahr für Homosexuelle

OK-Chef Dmitri Tschernyschenko hat hat Repressalien und staatliche Maßnahmen gegen Schwule und Lesben während der Olympischen Winterspiele in Sotschi ausgeschlossen. 
 Sotschi (SID) - OK-Chef Dmitri Tschernyschenko hat hat Repressalien und staatliche Maßnahmen gegen Schwule und Lesben während der Olympischen Winterspiele in Sotschi ausgeschlossen. "Was kann ich hinzufügen, wenn Präsident Putin mehrfach versichert hat, es werde keine Diskriminierung geben? Egal, ob wegen Ethnizität, Religion oder sexueller Orientierung", sagte Tschernyschenko rund zweieinhalb Monate vor dem Beginn der Spiele (7. bis 23. Februar 2014) in der russischen Schwarzmeerstadt in einem ZDF-Interview.


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Kommentar Andy

Ok. fassen wir mal zusammen: In Russland gibt es seit einigen Monaten ein Gesetz das positive Darstellung von Homosexualität in der Öffentlichkeit unter Strafe stellt. Dieses Gesetz wurde derart schwammig und ungenau formuliert wurde, dass es eine Frage der Auslegung ist was darunter genau zu verstehen ist. In der Konsequenz heißt das, negative Äußerungen über Schwule und Lesben sind in Russland vollkommen in Ordnung. Schwule und Lesben haben keinerlei wie auch immer gearteten Schutz. Menschen können bsw. mit Leichtigkeit aus ihren Wohnungen geworfen werden oder man kündigt ihnen ihren Job. Es gibt immer mehr rechtsradikale Übergriffe und wenn die Opfer Anzeige erstatten, wird dies von der Polizei entweder erst gar nicht angenommen, oder von den Richtern abgelehnt. Wenn das keine Repressalien sind, was zum Henker hat man denn dann darunter zu verstehen? Ich meine, was Teufel glauben russische Politiker eigentlich wie das bei den Olympischen Spielen funktionieren soll? Ich stell mir grad mal vor, ausländische Olympia-Touristen spazieren durch die Straßen Sotschis während wenige Meter weiter auf dem Fußweg russische Schwule und Lesben im Beisein der Polizei von orthodoxen Christen und/oder Rechtsradikalen verprügelt werden? Und in solch einer haßerfüllten Athmosphäre sollen sich Schwule und Lesben allen Ernstes wohl fühlen? Einen Land wo sich angeblich mehr als zwei Drittel der Bevölkerung für  ein komplettes Verbot von Homosexualität ausspricht.

An dieser Stelle sei auch nochmals betont, dass es nichts mit der oft genannten Nichteinmischung in innere Angelegenheiten zu tun hat. Der Ausschluß jeglicher Diskrimmierung auf Grund der sexuellen Orientierung steht nämlich in der olympischen Charta, d.h. jedes Land das die Olympischen Spiele ausrichtet, verpflichtet sich zu deren Umsetzung. Nun ist entweder das IOC gefordert bei der Vergabe der Spiele auf die Einhaltung der Menschenrechte in den jeweiligen Land zu achten oder die Gesetze am Austragungsort müssen entsprechend angepasst werden. Sich aber hinzustellen mit der lapidaren Bemerkung, ja man habe zwar ein Gesetz das der olympischen Charta entgegensteht, aber man müsse sich deswegen keine Gedanken machen, so schlimm wird es schon nicht werden. So etwas geht einfach gar nicht.

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