Mittwoch, 6. November 2013

Ein Pfarrer in Johannesburg setzt sich gegen allen Widerstand für Homosexuelle ein

Streng katholisch, afrikanisch, schwul

Der Geistliche der Johannesburger Diözese passte einen ruhigen Moment ab, dann nahm er Pfarrer Russell Pollitt zur Seite. "Realisieren Sie eigentlich, dass es nicht gut für Ihre Karriere ist, was Sie da tun?", fragte er mit gedämpfter Stimme, und es war mehr als Aufforderung denn als Frage gemeint. Pollitt lächelte. "Wenn das so sein sollte, dann ist es mir egal", entgegnete er, "dafür lebe ich nicht." Seine überschaubaren Aufstiegschancen in der katholischen Kirche bekommt Pollitt immer wieder vor Augen geführt. Kürzlich hat ihm ein befreundeter Theologe eine E-Mail geschickt, nachdem er einen südafrikanischen Zeitungsartikel über die Kirche gelesen hatte. Bewundernswert, schrieb er, und im PS: "Schade, dass ich Dich nie mit der Bischofsmitra sehen werde." Die Zeitung hatte darüber berichtet, dass Pollitt eine Gruppe für Schwule an seiner katholischen Gemeinde eingerichtet hat.

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