Dienstag, 14. Oktober 2014

Medienkritik kath.net - Relatio bringt keine Änderung der Lehre, sondern des Tonfalls

Vatikanbeobachter sollten in den Zwischenbericht der Synode nicht hineinlesen, was sie gerne hören möchten. Das Interesse an der Relation weise vielmehr auf eine völlig andere Veränderung hin, schreibt Elizabeth Dias im Kommentar in der „Time“.

Vatikan (kath.net) Was bedeutet die „relatio post disceptationem“, der Zwischenbericht der Bischofssynode? Dies fragt Elizabeth Dias in ihrem Kommentar im amerikanischen Nachrichtenmagazin „Time“ und stellt fest: „Vielleicht hat es Kardinal Tagle am besten beschrieben, als er am Montag bei der [vatikanischen] Pressekonferenz mit einem Lächeln sagte: „Das Drama geht weiter“. Die relatio bestätige mehrfacht, dass die Ehe zwischen Mann und Frau stattfinde, an diesem Punkt gebe es keine Änderung.

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Kommentar Andy

Ich muss zugeben, dass ich ein diebisches Vergnügen dabei empfinde, wie sich derzeit die katholische Kirche windet und wendet, nur um das Unvermeidliche noch etwas länger hinauszuzögern. Natürlich wird es innerhalb der Kirche immer Geistliche geben, die den Bezug zur Realität schon lange verloren haben und auch nicht gewillt sind, ihn in absehbarer Zeit wieder herzustellen. Aber es gibt eben auch zunehmend Bischöfe, die sich der Dramatik der Ergebnisse der letzten Papstumfrage bewusst sind. Bei dieser Umfrage hat sich herausgestellt, dass die Mehrheit der Katholiken sich bei Konflikten mit Glaubensfragen wie bsw. Verhütung, vorehelichen Sex, Wiederverheiratung oder Homosexualität, sich einfach über die Moralvorstellungen und Glaubensdogmen der Kirche hinwegsetzt und statt dessen eigene Ziele und Werte verfolgt. Nicht nur, dass der katholischen Kirche die Menschen in Schaaren davonrennen, für viele Menschen sind die, in vielen Fällen menschenverachtenden Moraldogmen schlichtweg bedeutungslos geworden. Worte die man zwar hört, jedoch völlig problem- und folgenlos mit Nichtbeachtung strafen kann. Und nun hat der neue Papst also einen neuen Tonfall angeschlagen. 

Zitat:
Dass homosexuelle Menschen „willkommen“ geheißen werden, bedeute nicht, dass die Kirche nicht länger Homosexualität mit Sünde gleichsetze.
Soll das nun heißen, die Kirche heißt die Sünde willkommen? Homosexuelle sind an und für sich schon ganz in Ordnung, nur der Sex ist irgendwie nicht so gut?Bisher hat es sich die katholische Kirche einfach gemacht. Homosexualität als eine Form der sexuellen Orientierung ist für Kirche schlichtweg nicht existent. Deshalb wird alles was mit Homosexualität zusammenhängt als freigewähltes Verhalten bezeichnet, ein Verhalten, dass man ganz nach Belieben ändern könne. 

Natürlich macht sich die katholische Kirche dabei komplett lächerlich und sie verstrickt sich in immer neue Widersprüche. Schon allein die Ablehnung der Verschiedenartigkeit der sexuellen Orientierung, zeigt den totalen Realitätsverlust. Das wäre so ähnlich, als ob man behaupten würde, die Sonne und den Mond gibt es in Wirklichkeit gar nicht und es sei alles nur Einbildung. Um jedoch nicht vollkommen als Verlierer dazustehen und sich der Lächerlichkeit weiter preiszugeben, tut man mal eben so als ob man modern und tolerant ist.  Allerdings tun sich dabei immer mehr Wiedersprüche auf. Homosexuelle sind als Menschen Ok., aber wenn sie mit anderen Personen des gleichen Geschlechts eine Beziehung eingehen, die auf Liebe und Vertrauen, Geborgenheit und gegenseitige Verantwortung basiert, dann soll das weiterhin Sünde sein? Und diese verdrehte Logig meint man, weiterhin seinen Schäfchen verkaufen zu wollen? Im Zeitalter des Internet wo sich Menschen der ganzen Welt pausenlos miteinander austauschen und kommunizieren, dürfte es jedoch immer schwerer werden, weiterhin seine Lügen zu vertreten und die Menschen zu verdummen.  

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