Freitag, 7. März 2014

Die LGBT-Szene in Russland - nach dem Sotschi- Effekt

Lesbian, Gay, Bisexual und Trans (LGBT) - die Szene der Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen in Russland hat durch Sotschi internationale Aufmerksamkeit erlebt. Doch die russische LGBT- Szene bräuchte dauerhaftes Engagement und keine kurzlebige Empörungswelle. Nachdem nun der Sotschi- Effekt verpufft ist, stellt sich heraus: für die Rechte von Schwulen und Lesben in Russland hat sich nichts Wesentliches verändert. Die westlichen Journalisten haben die einmalige Chance verpasst, ein differenziertes Russlandbild zu vertreten und die Hintergründe der Homophobie-Kampagne zu schildern.
Von Kristin Brueggemann

Wie auch immer man sich in der Kontroverse um Russland als Austragungsort der Olympischen Spiele positionierte, eines hat sie zumindest bewirkt: Russland war dadurch lange vor der Krim-Krise in aller Munde. Auf sämtlichen Medienkanälen wurden wir zugeschüttet mit (oft vermeintlichen) Skandalen und Enthüllungen von „hinter der Olympia-Fassade“. Die westlichen Medien berichteten über einen eingeschlafenen Medwedew auf der Eröffnungsfeier und über eine Doppeltoilette als Beweis für die wuchernde Korruption. Der deutsche BILD- Leser konnte mal so richtig herzhaft lachen über abgebrochene Türgriffe, die unser TÜV so niemals abgenommen hätte.

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Kommentar Andy

Ich finde, umgekehrt wird die Sache viel eher richtig. Was glaubt man in Russland eigentlich, womit man es mit den westlichen Medien überhaupt zu tun hat? Medienbetriegbe sind gigantische Wirtschaftsunternehmen. Natürlich wäre es toll wenn es dabei um Aufklärung und eine edle Gesinnung gehen würde, aber ich fürchte, in Wahrheit läuft es wohl doch nur aufs Geld hinaus. Profit ist auch im medialen Gewerbe alles was zählt. Journalisten interessiert es doch nicht welche aufklärerische Chance sie haben. Diese Leute wollen ganz einfach nur eine Storry verkaufen. Und am besten verkaufen sich nunmal klischeebeladene Berichte, die man der Masse nach dem Maul schreibt. Wer da glaubt, dass Journalismus irgedwas mit Freiheit und Demokratie zu tun hätte, ist ein verdammter Schwachkopf. Weit über 90 Prozent sämtlicher Medienunternehmen sind in den westlichen Ländern im Besitz von einigen wenigen Familien. Journalistisches Anspruchsdenken nach alter Schule ist in der heutigen Zeit völlig deplaziert.

Und was Russland angeht, was zum Henker will man denn auch über ein Land Positives berichten, das in Sachen Aufklärung ganze Jahrhunderte vom Rest der Welt hinterherhinkt. Einen Land mit einer uralten Alianz zwischen dem totalitären politischen System, der orthodoxen Kirche sowie der neuen Schicht stinkreicher Unternehmer. Kapitalistische Profitgiert gepaart mit russisch-nationalen Diktaturanspruchsdenken. Nein sorry, beim Theme Russland fallen mir wirklich keine positiven Gedanken ein.

 Änderung kann nur das russische Volk selbst herbeiführen und vielleicht hilft ja dabei auch ein wenig die Globalisierung. Erst wenn die Menschen begreifen, dass es längst nicht ausreicht alle paar Jahre ein Staatsoberhaupt zu wählen und sich ansonsten allen Dingen klaglos unterzuordnen, wenn Menschen begreifen, das Demokratie wirklich anstrengend ist und der Mitwirkung des ganzen Volkes bedarf, wenn man kapiert das Vielfalt und Toleranz keine Gefahr sondern eine echte Bereicherung für alle darstellen, kann es in Russland besser werden. Solange bleibt nur abzuwarten und zu hoffen.

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