Sonntag, 26. Januar 2014

Homosexualität im Arbeitsleben

„Es gibt Dax-Vorstände, die sich vor den Kollegen geoutet haben“ 

 ·  Offen homosexuelle Spitzenpolitiker oder Sportler gibt es, aber keinen einzigen Topmanager oder Spitzenbanker. Warum nicht? Wir haben darüber mit Bernd Schachtsiek gesprochen, dem Vorsitzenden des Verbands schwuler Führungskräfte „Völklinger Kreis“. 

Herr Schachtsiek, ist Homosexualität in der Arbeitswelt noch ein Tabuthema?

Die Gesellschaft geht heute offener damit um als noch vor zehn Jahren. Dementsprechend ist es für junge Leute viel leichter, das im Beruf zu zeigen und zu leben. Anders sieht es oft aus, wenn sie Karriere machen. Dann kommt man mit konservativen Entscheidungsträgern zusammen, die zum Teil noch gelernt haben, dass Homosexualität strafbar und eine Sünde ist. Das schüttelt man nicht einfach ab. Solche Leute zeigen Toleranz oft nur oberflächlich, aber im Grunde des Herzens ist es ihnen fremd. Wir beobachten bei Beförderungen häufig, dass das klassische Modell - verheiratet, zwei Kinder, Frau möglichst nicht berufstätig - noch eine Rolle spielt. Ein ehemaliger Vorstand eines DAX-Konzerns hat mir gesagt, dass er seine Stelle vermutlich nicht bekommen hätte, wenn seine Homosexualität bekannt gewesen wäre.

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