Donnerstag, 26. September 2013

Literatur beste Aufklärung

Ein neuer gesellschaftspolitischer Vorstoß sorgt für Aufsehen in Russland. Wenige Wochen nach der Verabschiedung des umstrittenen Gesetzes gegen „Homosexuellenpropaganda“ wettert der einflussreiche Kinder-Ombudsmann Pawel Astachow gegen die Rufe nach Einführung eines Aufklärungsunterrichts an russischen Schulen.
Junge Russen könnten alles, was sie über Liebe und Sexualität wissen müssten, in der russischen Literatur finden, zitierte die britische Tageszeitung „Guardian“ Astachow, der direkt Präsident Wladimir Putin unterstellt ist. „Ich bin gegen jede Form von Aufklärungsunterricht für Kinder“, sagte Astachow demnach in einem TV-Interview. „Es ist unakzeptabel, etwas zu erlauben, was die Kinder korrumpiert.“

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Kommentar Andy

Ich frag mich manchmal, wie pervers und moralisch verkommen muss ein Mensch eigentlich sein, wenn man bei allen Dingen rund um das große Thema Sexualität immer und ausschließlich negative Gesichtspunkte unterstellt. Was für eine "tolle" Idee! Anstatt Kindern und Jugendlichen von Beginn ihres Lebens an, eine positive und unverkrampfte Einstellung zu ihren eigenen Körper und zur Sexualität zu vermitteln, tut man so als ob Sexualität eine Mischung aus Banalitäten, religiösen Ritualen und furchtbar Unanständigen ist, etwas das man einerseits gar nicht zu hinterfragen braucht und das jeder Mensch ganz von selbst herausfindet, über das man jedoch andererseits auch auf keinen Fall offen sprechen darf. Wenn ich mir die Generation meiner Eltern und Großeltern und selbst meiner Generation anschaue, dann stelle ich immer wieder fest, das dies mitnichten der Fall ist. 18 Jahre lang tut man so, als ob Sexualität etwas ganz furchtbar Schmutziges und Unanständiges ist, etwas, das so verdorben und schlimm ist, das man noch nicht einmal darüber reden oder gar aufklären darf. Aber dann, nach 18 Jahren werden solche Jugendliche auf die Welt losgelassen und sollen allen Ernstes eine ehrliche und gesunde Einstellung zu diesen Thema haben? Manchmal fehlen einen einfach die Worte.

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