Dienstag, 18. Februar 2014

Jungleblog

Ich bin matussekophob. Und das ist gut so.
von Jörn Schulz
Es ist doch eigentlich ganz einfach: Wenn es Gottes Wille wäre, dass wir Sex nur zur Fortpflanzung haben, hätten wir eine Brunftzeit wie die Hirsche. Und wenn Homosexualität unnatürlich wäre, gäbe es sie nicht. Einsteinium ist unnatürlich, dieses Element kann nur künstlich hergestellt werden. Wenn C3-PO Sex mit R2D2 hätte, wäre das unnatürlich, aber nicht verwerflich, sofern es einvernehmlich geschieht. Man kann sich ja, auch als Mensch, mal was Neues ausdenken, worauf die Natur nicht gekommen ist. 

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Wie Rechtsextreme "russisches Facebook" zur Jagd auf Homosexuelle nutzen

Gruppen wie "Occupy Paedophilia" locken schwule Männer über VKontakte in die Falle und verbreiten Videos über ihre Angriffe

Mit 239 Millionen Nutzern ist VKontakte eines der größten sozialen Netzwerke der Welt. Doch die gerne als "russisches Facebook" bezeichnete Plattform hat auch eine äußerst dunkle Seite. So wird sie intensiv von russischen Rechtsextremen für ihre Aktivitäten genutzt, wie der britische "Guardian" berichtet.

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Peinliche Aktion

Wer Gay heisst, ist bei Coca-Cola unerwünscht

«Coca-Cola» erntet Kritik, weil der Konzern die Olympischen Winterspiele im schwulenfeindlichen Russland sponsert. Nun trat der Getränkegigant beim Marketing ins Fettnäpfchen.


Eigentlich war die Marketingaktion von Coca-Cola ein grossartiger Erfolg. Im Internet posteten Tausende Konsumenten Fotos, auf denen sie eine Colaflasche mit ihrem Namen darauf in der Hand hielten. «Share a Coke with ...» – («Teile eine Cola mit ...») war das Motto der Kampagne.

Nun ist dem Getränkeriesen ein Malheur passiert, wie die britische Zeitung «The Independent» berichtet. Auf der Website zur Kampagne können Cola-Trinker ihren Namen auf eine Dose schreiben und virtuell an ihre Freunde verschicken. Nicht akzeptiert: Gay, also das englische Wort für schwul – das allerdings auch eine Abkürzung für verschiedene englische Vornamen ist – etwa Gaylene, Gaylord oder Gaynor.

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Schwul-lesbische Spiele in Moskau

Unter Beobachtung

Nach den Winterspielen soll in Moskau ein Sportfest von Schwulen und Lesben stattfinden. Wenn die Behörden nicht alles verhindern.


Konstantin Jablotskij wollte nicht nach Sotschi reisen, er interessiert sich nicht wirklich für Olympia, außerdem könnte sein Besuch Ärger nach sich ziehen. Doch Jablotskij hat seine Meinung geändert. Er möchte in Sotschi ein Kunststück vollbringen: Werbung machen, ohne viel Aufmerksamkeit zu erregen.

Jablotskij und seine Freunden wagen eine Revolution: Am 26. Februar, in der Pause zwischen Olympischen Spielen und Paralympics in Sotschi, sollen in Moskau die Open Games beginnen, das erste schwul-lesbische Sportfestival in Russland, mit fünfhundert Teilnehmern. An fünf Tagen sollen Wettbewerbe in neun Sportarten stattfinden, mit Workshops, Debatten, Konzerten. Nun will Jablotskij am Schwarzen Meer Unterstützer aus Europa gewinnen, Politiker, Sportler, Journalisten – diese Chance hat er selten.

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Erster schwul-lesbischer Sportanlass in Russland
Offene Spiele hinter verschlossenen Türen


Nach Olympia stehen in Sotschi die Paralympics an. Bevor aber die Behindertensportler in den Fokus rücken, gibt es in Moskau die Open Games, den ersten schwul-lesbischen Sportanlass in Russland.

Ronny Blaschke

Konstantin Yablotskiy wollte nach Frankreich auswandern und in Paris offen schwul leben. Der Weg in den Westen führte den russischen Eiskunstläufer erst aber nach Köln. Dort fanden 2010 die Gay Games statt, die schwul-lesbischen Weltspiele. Yablotskiy gewann Gold, wurde gefeiert, vielfach interviewt. Die Nachricht sprach sich herum, irgendwann standen Reporter vor dem Haus seiner Eltern in Archangelsk, im Norden Russlands. «Ich hatte mein Comingout zur besten Sendezeit im Staatsfernsehen», sagt der junge Chemielehrer. Familie und Kollegen hielten zu ihm. Und Yablotskiy entschied sich, statt auszuwandern, nach Moskau und in die Offensive zu gehen. Nun veranstaltet er die Open Games.

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Warum Homophobie unchristlich ist

Wer sich der Homophobie rühmt, verletzt nicht nur den Konsens der Gesellschaft. Er kann sich auch auf keine christlichen Grundsätze berufen. Redakteur Lucas Wiegelmann antwortet Matthias Matussek.

Eine Gegenrede, eine Erwiderung auf einen vorausgegangenen journalistischen Beitrag ist angemessen, wenn der Gegenstand, um den es geht, strittig ist.
Muss der Hartz-IV-Regelsatz angehoben oder gesenkt werden? Sollte sich die Bundeswehr stärker in Mali engagieren? Kann nur ein Erbe der Wagner-Familie die Bayreuther Festspiele leiten?
Die Frage, ob Homophobie gut oder schlecht ist, gehört nicht in diese Reihe. Weil sie unstrittig ist. Sie ist von dem gesellschaftlichen Konsens eindeutig beantwortet worden und indirekt auch im Grundgesetz (Menschenwürde) geregelt.

US-Wahlkampf

US-Republikaner wirbt erstmals mit seinem Lebenspartner

In der aufgeschlossenen Großstadt San Diego stellt sich ein schwuler Republikaner selbstbewusst den Wählern. In seiner Wahlwerbung sind auch Bilder vom CSD und sein Lebenspartner zu sehen – das ist ein Novum.

Der 39-jährige Republikaner Carl DeMaio will es wissen: Der ehemalige Stadtrat von San Diego möchte sich im 52. Wahlbezirk Kaliforniens in das US-amerikanische Repräsentantenhaus wählen lassen – und geht ganz neue Wege: In seinem obligatorischen TV-Spot mit den üblichen Klischeesätzen ("Es gibt die Möglichkeit einer besseren Zukunft") finden sich überraschenderweise CSD-Bilder von DeMaio, in denen er auch händchenhaltend mit seinem Partner zu sehen ist.

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Russland

Leidensgrüße aus Moskau

Dzimitrys Freund wurde erstochen, er verprügelt: homosexueller Alltag in Russland

Die Geschichte von Dzmitry Filippau beginnt lange vor der Eröffnung der großen Winterspiele. Lange, bevor der Bürgermeister von Sotschi der Welt treuherzig versichert, dass es in seiner schönen Stadt und in seinem schönen Land eigentlich keine Homosexuelle gäbe.

Die Geschichte von Dzmitry Filippau, sie beginnt vor nunmehr 18 Jahren in einem kleinen Provinzkaff, so namenlos, wie früher Sotschi. Und Dzmitry, nunmehr 35, erzählt sie als dunkles Kontrastprogramm zur olympischen Herrlichkeit. „Sie hatten Sergej so schlimm zugerichtet, dass ihn seine eigene Mutter im Leichenschauhaus nicht mehr erkannte.“

„Sergej, das war mein erster Freund, meine erste große Liebe. Vorher, an der Schule und später auch in den ersten Monaten an der Universität, war ich schon öfter mit Mädchen ausgegangen, doch das hielt nie lange. Als ich dann Sergej traf, wusste ich sofort, er ist es. Er war fast zehn Jahre älter als ich, doch wir haben einander auf Anhieb verstanden. Es war zwischen uns alles so selbstverständlich, als wären wir schon eine Ewigkeit zusammen gewesen.“

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S.P.O.N. - Der Kritiker: Keine Demokraten, keine Christen

Eine Kolumne von Georg Diez
Schwulenfeinde haben wieder Konjunktur. Man könnte sie belächeln als alte Männer, die gegen ihre Zeit kämpfen. Doch ihr Ressentiment ist mehr als ein ärgerlicher Anachronismus: Es trägt bei zu einem allgemeinen Klima der Ausgrenzung.

Schwulenfeindlichkeit ist also der neue Salonsport - im Jahr 2014 werden die Fragen, die spätestens 1974 geklärt waren, mit den Worten von 1954 diskutiert.
Das Ganze ist ein Lehrstück über unsere manipulativ entgleiste Mediendemokratie. Da wird eine frömmlerische Initiative, die das Christentum missbraucht, indem sie es direkt gegen Menschen richtet, zu einem Talkshow-Thema - und auf einmal wirkt es so, als wäre es eine reale, relevante Frage, die dieses Land beschäftigen sollte: Ob in Baden-Württemberg bald heterosexuelle Kinder zur Homosexualität "umerzogen" werden.

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Sexualität und Gesellschaft - Das Ende der Toleranz

Ist das wirklich das Jahr 2014? Ist es wirklich wahr, dass Homosexualität zwar geduldet wird – aber nur dann, wenn Lesben und Schwule möglichst unsichtbar bleiben? Ein paar notwendige Worte zu einem Kulturkampf.




Staats-Homophobie in Uganda

Uganda erklärt Homosexuellen den Krieg

Ugandas Präsident hat eine Kriegserklärung gegen die "homosexuelle Lobby" ausgesprochen – unterdessen warnt Barack Obama, dass die staatliche Homophobie bilaterale "Komplikationen" auslöse.

Yoweri Museveni, der Staatschef Ugandas, hat vor Anhängern einen "Krieg" gegen Homosexuelle ausgerufen. Unter Jubel sagte der Präsident, dass er eine Gesetzesverschärfung gegen Schwule und Lesben unterschreiben werde, die vergangenes Jahr vom Parlament beschlossen worden war (queer.de berichtete). Das Gesetz sieht nicht nur eine lebenslange Haftstrafe für Schwule und Lesben vor, sondern auch mehrjährige Haftstrafen für jeden, der Homosexualität unterstützt.

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Homosexualität in Indien

Nicht geliebt – doch schweigend geduldet
 
Ende 2013 wurde in Indien die in der britischen Legislatur verankerte Kriminalisierung homosexueller Beziehungen erneut festgeschrieben. Der Psychoanalytiker und Schriftsteller Sudhir Kakar hat daraufhin einen Blick auf den Umgang mit Homoerotik in der altindischen Kultur geworfen.
Sudhir Kakar

Generell wahrt der klassische Hinduismus bedeutsames Schweigen, wenn es um das Thema Homoerotik geht. Im Gegensatz zur modernen Auffassung von Homosexualität, die diese als Präferenz für einen Partner oder eine Partnerin gleichen Geschlechts definiert, wurde Schwulsein im alten Indien mit atypischem geschlechtlichem oder Sexualverhalten in Verbindung gebracht. Bis heute ist die indische Einstellung zur Homosexualität teilweise durch diese tradierten Vorstellungen geprägt, gemäss denen der (passive) Homosexuelle, aber nicht unbedingt homosexuelle Aktivität ein soziales Stigma trägt. Wie im klassischen Griechenland und in diversen anderen Kulturen – in Teilen Lateinamerikas und des Nahen Ostens findet sich diese Haltung bis heute – wurde der aktive Partner in einer homoerotischen Beziehung nicht als «schwul» gebrandmarkt. Die Akzeptanz hing davon ab, was man tat – ob man aktiv oder passiv war –, aber nicht, mit wem (ob Mann oder Frau) man es tat. Der «nayaka» im Kamasutra, der durch den Mund des Masseurs sexuelle Befriedigung findet, gilt nicht als schwul, der Masseur jedoch sehr wohl.


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