Putins Gnadenakte
bedeuten nicht, dass russische Journalisten und Demonstranten fortan
Meinungsfreiheit genießen oder Homosexuelle weniger diffamiert werden.
Friedensengel Wladimir Putin hat kurz
vor Weihnachten seinen schärfsten Widersacher Michail Chodorkowski
begnadigt. Aus humanitären Gründen? Wohl kaum. Viel eher in Panik, bei
der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Sotschi allein in
der Ehrenloge zu sitzen.
Mit rund 40 Milliarden Euro versucht
Russlands Präsident in Sotschi den vermutlich teuersten Werbespot der
Geschichte zu drehen. Ins schmeichelhafte Licht gerückt werden soll er
selbst: Zoom auf Muskelspiele aller Art. Kameraeinstellungen, die die
geschrumpfte Supermacht größer erscheinen lassen, als sie ist.
Unliebsame Störfaktoren wie Menschenrechte und Demokratiedefizite sollen
ausgespart, die Zuschauer dafür mit gigantisch-gelungenen Winterspielen
in einem Badekurort am Schwarzen Meer geblendet werden. Selbst das
subtropische, für das Vorkommen von Skipisten eher ungünstige Klima
hielt den Kremlchef nicht von seinem ehrgeizigen Plan ab.
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