Freitag, 13. Juni 2014

Familienministerium hisst Schwulenflagge

Manuela Schwesig setzt Zeichen von „Vielfalt und Toleranz“. Unterdessen sorgt ein CDU-Politiker mit einer homophoben Äußerung für Empörung.

Berlin. Zwei Regenbogenflaggen wehen seit Donnerstag über dem Bundesfamilienministerium in Berlin. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) hisste die Fahnen der weltweiten Lesben- und Schwulenbewegung erstmals auf dem Dach des Ministeriums als Zeichen von „Vielfalt und Toleranz“. Anlass waren der bevorstehende Christopher Street Day und die „prideweek“, eine Aktionswoche gegen Homophobie und Transphobie.

Die eigens vom Ministerium angeschafften 2 mal 3,25 Meter großen Flaggen wurden von der Ministerin zusammen mit zwei Vertretern der Lesben- und Schwulenbewegung hochgezogen. Mit dabei waren das Bundesvorstandsmitglied des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD), Tobias Zimmermann, sowie Michael Korok, der Vater in einer Regenbogenfamilie ist.


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Coming-out in Uniform – Ende eines Doppellebens

In Berlin treffen sich in der nächsten Woche Hunderte lesbische und schwule Polizisten aus ganz Europa. Auch drei Mannheimer Beamte sind dabei, die auf ihrer Dienststelle geoutet sind - trotz noch bestehender Vorurteile.

Als sein bester Freund im Park rund um das Mannheimer Schloss verprügelt wird, weil er schwul ist, will sich Gerd Hameister nicht mehr verstecken. Seit knapp zehn Jahren ist er Polizist, doch dass er mit einem Mann zusammenlebt, wissen seine Kollegen nicht.

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Lauter Kranke - Ein Kommentar von Bernd Kasperidus

Lauter Kranke. Jedenfalls habe ich diesen Eindruck, wenn ich Nachrichten lese, dass schon wieder ein ›Homo-Heiler‹ eine Praxis eröffnet hat, oder – wie gerade in Texas geschehen – vorgeblich ernstzunehmende Politiker homosexuellen Menschen ›Therapien‹ anbieten, um sich ›heilen‹ zu lassen. Dabei hatte die WHO die Homosexualität doch bereits vor über zwanzig Jahren aus der Liste der psychischen Erkrankungen gestrichen. Trotzdem vergeht kaum ein Monat, indem nicht wieder darüber diskutiert wird, ob und wie diese ›Krankheit‹ geheilt werden könne.

Homophobe versuchen gerne, Homosexualität als ›widernatürlich‹ und damit ›krankhaft‹ darzustellen, weil sie nicht zur Fortpflanzung geeignet ist und somit ›eigentlich‹ von der Evolution hätte aussortiert werden müssen. Durch die Geschichte hindurch war jedoch stets ein gewisser Anteil der Bevölkerung homosexuell. Mitunter hat allerdings gesellschaftlicher Druck zu einer Anpassung an eine herteronormative Gesellschaft geführt, so dass weniger Menschen offen – und öffentlich – zu ihrer Homsexualität standen. Das ändert allerdings nichts daran, dass ihr Anteil stets ca. 10% der Gesamtbevölkerung betrug. Warum dies in vorgeschichtlicher Zeit anders gewesen sein sollte, erschließt sich mir nicht – und das erklären auch die Menschen nicht, die ihre Homophobie hinter diesem biologistischen Argument verbergen.

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Anti-Homosexuellen-Gesetz in Indien - Küssen gegen die Kolonialzeit

In Indien hat der oberste Gerichtshof ein homophobes Gesetz als gültig bestätigt. Mit einem Kussvideo protestieren Homosexuelle dagegen.

BERLIN/BANGALORE taz | „Das halten wir von Absatz 377“, heißt die kurze Einführung in den kurzen Film. Die Menschen im Video protestieren gegen das Gesetz, das homosexuellen Sex verbietet, mit Küssen. Männer küssen Männer, Frauen küssen Frauen. Manchmal ist es ein flüchtiges Picken zwischen Leuten, die sich offensichtlich nicht gut kennen, manchmal ein intensiver, schlabberiger Kuss zwischen Partnern. Eine Frau reißt mitten im Kuss ihre Augen auf. Schock? Überraschung? Freude?

Absatz 377 des indischen Strafgesetzbuches ist noch ein Relikt aus der Kolonialzeit. Es stellt sexuelle Handlungen „gegen die Ordnung der Natur“ unter Strafe – eine altertümliche Umschreibung für homosexuelle Akte. Regelmäßig wird der Paragraf zur Schikane von Homosexuellen angewandt. Im Jahr 2009 urteilte ein Gericht in Delhi, dass er illegal sei, weil er Grundrechte von Bürgern missachte. LGBT-Aktivisten feierten damals das Urteil als historischen Fortschritt, doch im vergangenen Dezember kippte der Oberste Gerichtshof Indiens das Urteil wieder.

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CDU-Politiker verteidigt Homosexuellen-Paragraph

Den 20. Jahrestag der Abschaffung des Paragraphen 175, der Homosexualität unter Strafe stellte, war für einen CDU-Mann im Westerwald kein Grund zum Feiern. Nun hat die weltoffene rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende Julia Klöckner ein Problem.
von Thomas Holl

Ein rheinland-pfälzischer CDU-Kommunalpolitiker sorgt mit der Forderung nach teilweiser Wiedereinführung der Strafbarkeit von Homosexualität nach dem Vorbild anderer Staaten für Empörung. Während die rheinland-pfälzische CDU sich über einen Parteisprecher in einer sehr knapp gehaltenen Stellungnahme distanzierte, forderten SPD und Grüne die CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzende Julia Klöckner auf, deutlich Stellung zu beziehen. Die Junge Union Rheinland-Pfalz enthob den Lokalpolitiker am Donnerstagabend seines Amtes als Beisitzer im Landesvorstand, wie der JU-Landesvorsitzende Johannes Steiniger mitteilte.

Homophobie in Texas

Warum es Unsinn ist, Homosexualität therapieren zu wollen

In Texas wollen die Republikaner Therapien zulassen, die Menschen angeblich von ihrer Homosexualität "befreien". Das ist nicht nur Unsinn, sondern auch gefährlich. 

Von Lydia Klöckner

Homosexualität sei "heilbar", hieß es gestern auf der jährlichen Versammlung der Texanischen Republikaner in Fort Worth. Die Partei hat psychotherapeutische Programme in ihr Parteiprogramm aufgenommen, die Menschen dabei helfen sollen, ihre sexuelle Orientierung zurückzudrängen. Eine "wiedergutmachende Therapie und Behandlung", die "nach Heilung und Ganzheit ihres homosexuellen Lebensstils strebe", solle für alle Patienten als rechtmäßig und effektiv anerkannt und der Zugang dazu durch kein Gesetz und keine Anordnung behindert werden, so der Beschluss der Republikaner.

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Bundeswehr - Hauptmann Uhlmann ist schwul

Homosexuelle Soldaten waren in der Bundeswehr lange unsichtbar. Dass sie heute zumindest offiziell gleichgestellt sind, haben sie harten Kämpfen zu verdanken. 
von Jens Schadendorf

Vor zehn Jahren schworen Peer Uhlmann und sein Jungoffizierskamerad Danny Krüger sich ewige Partnerliebe. Nicht im Büro eines Standesbeamten, sondern bei einem Notar, der sie für ein lukratives Grundstücksgeschäft erst noch eine Stunde warten ließ. Immer noch besser als die kargen Räume einer Kraftfahrzeugzulassungsstelle, das wäre damals in Bayern auch eine Option gewesen. 

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