Montag, 30. Dezember 2013

Das Jahr 2013 brachte zwiespältige Entscheidungen für Homosexuelle

Berlin (dpa) - Mal Liberalisierung, mal Verschärfung - Lesben und Schwule dürften auf 2013 mit zwiespältigen Gefühlen zurückblicken. Eine chronologische Auswahl von Ereignissen im In- und Ausland:

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Russische Abgeordnete kritisiert "Propaganda"-Gesetz

Die russische Duma-Abgeordnete Maria Maksakowa hat öffentlich das Gesetz gegen Homo-"Propaganda" kritisiert. Die Politikerin der Putin-Partei "Einiges Russland" sagte bei einem Treffen der liberalen Plattform der Partei am Mittwoch, das Gesetz sei "ein gutes Beispiel, wie gute Absichten manchmal den Weg in die Hölle ebnen".

Natürlich wünsche sich niemand, dass ein Kind zum Ziel von sexueller Propaganda werde, so die 36-Jährige. Aber das müsse für jede sexuelle Orientierung gelten – anders als das Homo-"Propaganda"-Gesetz, das sich gegen Werbung für "nicht-traditionelle Beziehungen" richtet.

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Anti-Homo-Politik als Imageschaden für Russland

Bei keinem Thema erntete Russland 2013 international so viel Protest wie mit seiner Politik gegen Lesben und Schwule. Wird der Olympia-Gastgeber 2014 etwas ändern an seinem Kurs?

Moskau (dpa) - Auspeitschen, lebendig verbrennen oder die Herzen der Toten herausreißen - russische Meinungsmacher überbieten sich seit Monaten mit Vorschlägen im Kampf gegen Homosexualität. Der von Kremlchef Wladimir Putin eingesetzte neue Chef-Ideologe Dmitri Kisseljow schlägt letztere Variante vor, um gegen die vom Westen begonnene «Verschwulung der Welt» vorzugehen. Putin selbst spricht zurückhaltender von einem Kampf zwischen «Gut und Böse» in der Welt. Der Schauspieler Iwan Ochlobystin plädierte aber zuletzt ausdrücklich für das Verbrennen im Ofen - bei «lebendigem Leib».

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Homosexuelle Fanclubs kämpfen in der Kurve für Toleranz

Noch immer hat sich kein aktiver deutscher Fußballer im Profisport geoutet. Während die homosexuellen Spieler weiter schweigen, brechen immer mehr schwule Fanclubs in den Kurven mit dem Tabu.

Hannover. Alleine die Namen machen den Fußball bunter: Unter Bezeichnungen wie "Queerpass St. Pauli", "Andersrum auf Schalke" oder "Rainbow Borussen" organisieren sich immer mehr homosexuelle Fußballfans bundesweit in schwul-lesbischen Fanclubs. Neben Choreographien und Jubelgesängen für den eigenen Verein werben sie in den Kurven für mehr Toleranz. Denn noch immer ist Homosexualität im Profi-Fußball ein Tabuthema.

Homosexualität unter Strafe

Grausame Moral 

Fast hätte sogar die Todesstrafe gedroht: Uganda hat angekündigt, seine homophoben Gesetze zu verschärfen und homosexuelle Handlungen mit bis zu lebenslanger Haft zu ahnden. Kein Einzelfall: In mehr als 70 Ländern steht Homosexualität nach wie vor unter Strafe - sogar in der größten Demokratie der Welt.
Von Ronen Steinke
 
US-Präsident Barack Obama will aus Protest gegen Russlands Verbot von "Schwulenpropaganda" demonstrativ eine lesbische Tennis-Legende zur olympischen Eröffnungsfeier nach Sotschi entsenden. Und auch andere wollen Farbe bekennen. Was beim Einmarsch der Flaggenträger allerdings auch klarwerden dürfte diesmal: Größer als die Zahl der Staaten, die sich über Moskau empören, ist inzwischen die Zahl der Staaten, denen Russlands Schwulenpolitik sogar noch zu lasch ist.

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