Donnerstag, 20. März 2014

Auch Kongo will Lesben und Schwule kriminalisieren

Bis zu zwölf Jahre Haft für Transgender

Auch der Kongo könnte seine Gesetze gegen Lesben und Schwule verschärfen: Ein bereits im Dezember eingebrachter Gesetzesentwurf siegt vor, gleichgeschlechtlichen Sex mit bis zu fünf Jahren Haft zu bestrafen.
Transgender sollen Haftstrafen von bis zu zwölf Jahren drohen. Außerdem soll die Regierung der Demokratischen Republik Kongo drei Viertel der Therapiekosten bei einer „Heilung“ von Homosexualität zahlen.
Eingebracht wurde der Entwurf vom Abgeordneten Steve Mbikayi. Er steht voll und ganz hinter dem Vorschlag. Homosexualität sei nicht afrikanisch und aus dem Westen importiert worden, ist er sich sicher.

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Wien bekommt bald ersten schwulen Bezirksvorsteher

Mariahilf stellt künftig Wiens ersten schwulen Bezirksvorsteher: SPÖ-Bezirksrat Markus Rumelhart übernimmt das Amt bekanntlich mit Ende April von Noch-Bezirkschefin Renate Kaufmann. Der 38-Jährige bekennt sich offen zu seiner Homosexualität und will den gesamten sechsten Bezirk in seiner neuen Funktion "noch bunter" machen, wie er am Mittwoch im Gespräch mit Journalisten sagte.

Er wolle den gesellschaftspolitischen Kurs Kaufmanns, die den Aspekten Frauen und Gender viel Raum gegeben habe, weiterführen und das Thema Diversität - "das Nebeneinander verschiedener Kulturen, Generationen und sexueller Orientierungen" - noch vertiefen, meinte Rumelhart. Neben Jobs bei der Aidshilfe Wien und dem Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen organisiert Rumelhart seit 2010 das Bezirksfest "andersrum ist nicht verkehrt in Mariahilf", bei dem u.a. gegen Homophobie angefeiert wird.

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Aufklärungsgegner demonstrieren erneut in Köln

Zu einem Protest am 22. März "gegen Frühsexualisierung an Schulen und Kindergärten" werden wieder hunderte Menschen erwartet.

Die Initiative "Besorgte Eltern NRW" hat für diesen Samstag erneut zu einer Großdemo nach Köln geladen. Bereits zu einem ersten Protest in der Domstadt im Januar waren zwischen 500 und 1.000 Menschen gekommen.

Während es damals vor allem allgemein um das Erziehungsrecht der Eltern und gegen Sexualkunde ging ("Kinder brauchen Liebe und keinen Sex"), spielt diesmal auch die Aufklärung über Homosexualität eine Rolle. "Ob hetero-, homo-, bi-, trans- oder intersexuell, müssen unsere Kinder das wirklich wissen?", steht etwa als Einleitung in einem Flyer der Veranstalter (PDF).

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Russische Homophobie in Wien vor Gericht

Logistik-Konzer vor dem Kadi, weil russischer Partner keinen schwulen Mitarbeiter wollte

Blake Sclanders sollte von Wien aus den Einstieg des Logistik-Dienstleisters Swissport bei einem Moskauer Flughafen vorantreiben. Doch Sclanders ist schwul - und der russische Partner wollte nicht mit einem Homosexuellen zusammenarbeiten. Nun beschäftigt sich das Arbeits- und Sozialgericht Wien mit dem Fall.

Sclanders ist ein Profi seines Faches: Bevor er aus privaten Gründen nach Wien gezogen ist, war er Commercial Director von Swissport Südafrika. Nach seinem Umzug bekommt er ein Angebot von Swissport Cargo Services Austria: Der Manager sollte gemeinsam mit einem russischen Franchise-Partner dafür sorgen, dass beim Einstieg von Swissport bei einem Moskauer Flughafen alles glatt geht. Doch der Partner hat sich geweigert, mit einem Schwulen zusammenzuarbeiten. Swissport Österreich hatte daraufhin keine Verwendung mehr für Sclanders.

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Amnesty-Menschenrechtspreis für den Einsatz für die Rechte Homosexueller

Homosexualität ist in vielen Ländern Afrikas strafbar. Umso wichtiger sind Menschen, die sich für deren Rechte einsetzen. Die Kamerunerin Alice Nkom erhielt dafür jetzt den Menschenrechtspreis von Amnesty International. 

Die 69-Jährige nahm den Preis bei einer Feier im Berliner Maxim-Gorki-Theater entgegen. Die deutsche Sektion der Menschenrechtsorganisation würdigt mit der Auszeichnung den Einsatz der Anwältin für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen (LGBTI), die in Kamerun strafrechtlich verfolgt werden.
"Alice Nkom engagiert sich mit Kraft, Klugheit und Sinn für Humor für Menschen, die anders lieben und leben wollen", sagte Selmin Caliskan, Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland. Nkom sagte in ihrer Dankesrede, der Preis erfülle sie mit Freude, Stolz und Hoffnung. "Ich teile ihn nicht nur mit den Menschen in Kamerun, für die ich mich einsetze, sondern mit all jenen weltweit, die die Menschenrechte verteidigen."

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Homosexualität in Afrika

Alice Nkom vertritt Schwule vor Gericht in Kamerun

Die Rechtsanwältin Alice Nkom wird mit dem Menschenrechtspreis von Amnesty International ausgezeichnet. Sie kämpft seit bald zehn Jahren für das Menschenrechte auf eine eigene Sexualität.


Alice Nkom strahlt die Gelassenheit einer Frau aus, die weiß, dass sie auf der richtigen Seite steht. Die 68-jährige Menschenrechtsanwältin aus Kamerun hat vor etwas mehr als zehn Jahren die „Vereinigung zur Verteidigung der Rechte Homosexueller“ (Adefho) gegründet. Da hatten sie gerade ein paar Homosexuelle aus Frankreich besucht, die ihre Ferien in Kamerun verbringen wollten. „Ich musste sie warnen“, erzählt sie. Denn seit 1972 stehen homosexuelle Handlungen in dem westafrikanischen Land unter Strafe.
Der damalige Präsident Ahmadou Ahidjo hat unter Umgehung des Parlaments den Artikel 347a des kamerunischen Strafgesetzbuches erlassen.


Dennoch hatten Schwule und Lesben in Kamerun lange nicht allzu viel zu befürchten. Der Paragraf wurde kaum angewendet. Das hat sich seit 2006 dramatisch verändert. Damals predigte der katholische Erzbischof von Yaundé, Victor Tonye Bakot, gegen korrupte Schwule in der Regierung des seit 1982 regierenden Präsidenten Paul Biya. Alice Nkom ist deshalb ganz zufrieden damit, dass der aktuelle Papst Franziskus zumindest einmal infrage gestellt hat, ob es die katholische Kirche überhaupt etwas angeht, welche Sexualität Menschen haben.


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Preisträgerin Alice Nkom: Im Rad-Taxi durch das "schwule Berlin"

Alice Nkom verteidigt Homosexuelle in Kamerun. Dafür hat sie den Amnesty-Menschenrechtspreis erhalten. Sie nutzt ihren Berlin-Besuch, um mehr über deutsche Schwule und Lesben zu erfahren – und Politiker wachzurütteln.


Der Regen prasselt auf Alice Nkoms blauen Kopfschmuck, doch die 69-Jährige scheint die Tropfen nicht zu spüren. Reglos steht sie vor einem grauen Betonquader, der zum Gedenken an die während der Nazizeit ermordeten Homosexuellen aufgestellt worden ist. Das Denkmal am Eingang des Berliner Tiergartens wurde 2008 errichtet, Nkom wollte es unbedingt sehen. Durch eine Öffnung lugt sie ins Innere des Mahnmals: Ein Schwarz-Weiß-Film zeigt zwei Männer, die sich küssen. "Es ist sehr rührend für mich, so etwas an einem öffentlichen Platz zu erblicken", sagt Nkom. "In meiner Heimat wäre das nicht vorstellbar."

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