Donnerstag, 4. Dezember 2014

Fahrlässiger Gebrauch der Sprache: Der Homo-Test

Gerade bei einem Thema wie Homosexualität, das durch Vorurteile und Klischees belastet ist, kann und muss man erwarten, dass professionelle Kommunikatoren sensibel mit Sprache umgehen. Leider war das beim Bericht über die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) am 2. Dezember nicht immer der Fall.

Der EuGH hat entschieden, dass Behörden die Glaubhaftigkeit von Asylbewerbern mit einer besonderen Sensibilität und unter Wahrung der Menschenwürde prüfen dürfen, wenn diese angeben, aufgrund ihrer Homosexulaität verfolgt zu werden. Während die Richter in ihrem Urteil klar schreiben, dass es keine beweiskräftige Prüfung einer Homosexualität geben könne, hat sich in die Pressemitteilung des EuGH das Wort Test verirrt. Das Schreiben in Anführungszeichen lässt vermuten, dass dem Autor selbst unwohl bei dieser Formulierung war. Eine Quellenangabe, die das Wort Test als Zitat hätte ausgewiesen, fehlt zumindest. In der Pressemitteilung heißt es:

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Forscher sind sich sicher - Genregulation verursacht Homosexualität


Ist Homosexualität angeboren, oder wird sie erworben? An dieser Frage scheiden sich die Geister schon lange. Jetzt glauben Forscher, die Lösung dieses Rätsels gefunden zu haben.

Für religiöse Fundamentalisten ist der Fall klar. Ihnen gilt gleichgeschlechtliche Liebe als Lebensstil, den Betroffene annehmen, oft sogar angeblich in einer bewussten Entscheidung. Lesben, Schwule, Bisexuelle, seien „gewählte sexuelle Identitäten“, meint etwa die Kinderärztin Christl Vonholdt, die Leiterin des Deutschen Instituts für Jugend und Gesellschaft, das zum Verein „Offensive Junger Christen“ gehört. Die sexuelle Identität sei nicht angeboren. Zum homophoben Standardrepertoire zählt auch die Klage, Homosexualität sei „wider die Natur“, Sex dürfe es nur zwischen Mann und Frau geben, um Kinder zu zeugen. Schwuler Sex dagegen sei eine Sünde.

Diese Sichtweise rief eine Reihe meist selbsternannter Experten auf den Plan, die Lesben und Schwulen von ihrer gleichgeschlechtliche Neigungen „heilen“ wollen. Ein Beispiel ist die hauptsächlich von evangelikalen Christen getragene „Ex-Gay-Bewegung“. Verankert ist sie hauptsächlich in den USA, vereinzelte Anhänger hat sie aber auch in Deutschland.


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Kommentar Andy

Aha - amerikanische Wissenschaftler haben also mal wieder etwas herausgefunden. Der Running Gag schlechthin. Aber lassen wir das ruhig mal so stehen. Viel interessanter wäre es zu erfahren, welche Konsequenzen diese "neuen" Erkenntnisse denn nun mit sich bringen.

Stell Dir vor…

Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) hat ein anschauliches und leicht verständliches Erklärvideo zum Thema Homophobie produziert. Die Botschaft: Du kannst etwas verändern.

„Stell Dir vor, Du wirst beschimpft, wenn Du Deinen Freund oder Deine Freundin küsst...", so beginnt das Video der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) zum Thema Homophobie. „Stell dir vor, Dein Bruder begeht Selbstmord, weil er die falsche Person liebt. Und jetzt stell Dir vor: Das ist die Realität", geht es weiter. Dann zeigt das Video Fakten und Hintergründe. Es bezieht eine klare Stellung, aber ohne erhobenen Zeigefinger. Wie nötig solche Infos sind, beweist etwa ein Facebook-Kommentar zum entsprechenden Post der bpb: „Schön, wie es sogar von euch gefördert wird, die Menschheit aussterben zu lassen. Menschen wurden geschaffen um sich fortzupflanzen!"

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Asylgrund Homosexualität - Richter erklären „Beweise“ für Homosexualität für tabu

LuxemburgWer aufgrund seiner Homosexualität Asyl beantragt, muss nach einem EU-Urteil Nachfragen in Kauf nehmen. Allerdings müssen die Behörden dabei die Grundrechte des Antragstellers etwa auf Privatleben achten. Auch die Menschenwürde müsse respektiert werden. Das entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg am Dienstag.

Im konkreten Fall ging es um drei Personen, die in den Niederlanden Asyl beantragt hatten. Sie fürchteten nach eigenen Angaben eine Verfolgung in ihren Herkunftsländern. Die niederländischen Behörden wiesen die Anträge aber als unglaubwürdig zurück.

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Kommentar Andy

Interessant ist die kurze Zeittafel unter dem Bericht " Homosexualität – vom Verbot zur Akzeptanz".

18. Stolperstein-Verlegung – OB Schuchardt fordert Kampf gegen Diskriminierung von Minderheiten

Im Mittelpunkt der 18. Stolpersteinverlegung in Würzburg stand ein ermordeter Homosexueller: Ferdinand Boxhorn, geboren am 22. November 1892 in Würzburg, vergast am 15. Juli 1941 in der sächsischen Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein.

Boxhorns letzter freiwilliger Wohnort war das Anwesen Alte Kasernstraße 3 im Mainviertel. Heute steht an dieser Stelle das Anwesen mit der Hausnummer 1. Dort sprach Oberbürgermeister Christian Schuchardt zu gut 40 Zuhörern, während der Hagener Künstler Gunter Demnig den Stolperstein verlegte. Der OB erinnerte daran, dass Homosexuelle in einigen Ländern immer noch mit dem Tod oder mit langen Haftstrafen bedroht werden. Selbst in Europa gebe es Länder, die Schwule und Lesben gesetzlich und gesellschaftlich diskriminieren, in denen ihnen kaum möglich sei, „ein freies, glückliches und selbstbestimmtes Leben inmitten der Gesellschaft zu führen“.

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Schwule Russen fliehen als Asylbewerber in die USA

von David Crary, 
AP - Die Zahl der russischen Asylbewerber in den USA ist deutlich gestiegen. Viele sind Schwule, die vor dem homophoben Klima in ihrer Heimat flüchten.

Wäre er in Russland geblieben, hätte Andrew Mironov jetzt vermutlich einen guten Job als Elektroingenieur und womöglich schon den Doktortitel in der Tasche. Stattdessen steht der 25-Jährige in den USA vor einer ungewissen Zukunft. Der junge Mann ist einer von immer mehr Homosexuellen, die aus ihrer Heimat flüchten und Schutz in den Vereinigten Staaten suchen. Der Start dort ist nicht einfach: Asylbewerber haben anfangs ein Arbeitsverbot und kaum Geld. Hilfsorganisationen kümmern sich um sie.

Mironov verliess seine Heimatstadt Samara fluchtartig, nachdem er dort vor einer Schwulenkneipe zusammengeschlagen worden war. Danach hatte er Angst, auf die Strasse zu gehen. «Was ist wichtiger: Erfolg oder Glück?», fragt er, um direkt die Antwort zu geben: «Ich denke: Glück. Ich habe hier keine Angst mehr.»


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Streit zwischen Merseburger Forscher und Erfolgsautor Pirinçci

Von
Der Merseburger Sexualforscher Heinz-Jürgen Voß ist von einem Erfolgsautor im Internet als geisteskrank und durchgeknallt beschimpft worden. Der Wissenschaftler hat sich gewehrt. Im Januar beginnt der Prozess.
 
Merseburg/Bonn.
Für den einen Mann ist es eine prinzipielle Frage. „Es gibt immer eine rote Linie“, sagt Heinz-Jürgen Voß, „und die war hier überschritten“. Der andere Mann, knapp 500 Kilometer weiter westlich, verweist auf seine Prinzipien. „Ich halte Leute, die solche Wissenschaftler einstellen, für kriminell“, sagt Akif Pirinçci, „und ich nehme mir das Recht, das auch zu sagen“.

Akif Pirinçci wurde wegen seiner Thesen kritisiert.

Zwei Männer, zwei Meinungen und ein Streit im Internet, aus dem demnächst ein Gerichtstermin im wirklichen Leben werden wird. Dabei fing alles auch gar nicht harmlos an. Heinz-Jürgen Voß, seit Mai Professor für Angewandte Sexualwissenschaft an der Hochschule Merseburg, hatte sich im Sommer mit einer Fachkollegin solidarisiert, die von Pirinçci wegen ihrer Ansichten zu frühkindlicher Sexualerziehung hart angegriffen worden war. „Ich fand es danach zu still“, sagt der 34-Jährige, der aus Dresden stammt, zuletzt aber lange in Hannover lebte und arbeitete. Dass er selbst ins Fadenkreuz geraten könnte, habe er nicht gedacht. „Aber davon darf man keinesfalls abhängig machen, ob man sich zu Wort meldet.“

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Kommentar Andy

So sehr ich mich auch bemühe, ich bekomme den Autoren der bekannten Katzenromane einfach nicht mit dem hasserfüllten, rechtsgerichteten Plappermaul als das er sich derzeit gibt in Deckung. Womöglich hat Pirinçci die Bücher ja gar nicht selbst geschrieben. Mal ehrlich, es geht ja längst nicht nur um seine politischen Ansichten. Die kann er ja haben wie er mag. Nein, es ist auch die Sache wie er etwas sagt, es sind seine Formulierungen, seine Wortwahl. Und da fragt man sich ja schon irgendwie was der Typ eigentlich geraucht, geschnupft oder sich womöglich gespritzt hat. Kurz gesagt, Pirinçci ist eine einzige Peinlichkeit die derzeit in Deutschland wirklich seines Gleichen sucht. Allenfalls Ronald Schill könnte ihm derzeit das Wasser reichen.