Mittwoch, 3. Dezember 2014

EuGH-Entscheidung: Behörden dürfen Homosexualität von Asylbewerbern überprüfen

Wer aufgrund seiner Homosexualität verfolgt wird, kann Asyl beantragen. Nun hat der Europäische Gerichtshof entschieden, wie weit Behörden bei der Überprüfung der sexuellen Orientierung gehen dürfen.

Luxemburg - Wer aufgrund seiner Homosexualität in der Europäischen Union Asyl beantragt, muss Nachfragen zu seiner sexuellen Orientierung in Kauf nehmen. Allerdings sollen die Behörden dabei die Grundrechte des Antragstellers achten: Die Menschenwürde solle gewahrt und das Privatleben geschützt werden. Das hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg entschieden.
Konkret geht es um drei Männer, die in den Niederlanden mit der Begründung Asyl beantragt hatten, in ihren Heimatländern Sierra Leone, Senegal und Uganda wegen ihrer Homosexualität verfolgt zu werden. Die Behörden lehnten die Anträge jedoch ab: Die drei Kläger hätten ihre sexuelle Orientierung nicht glaubhaft belegen können, hieß es.

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Kommentar Andy

Wenn man hört welche mittelalterlichen Zustände bei den Ausländerbehörden vieler europäischer Länder vorherschen, weiss man wirklich nicht mehr was man sagen soll. 
Homosexualität in einen Test beweisen? Wie muss ich mir das denn vorstellen. So eine Art Showwichsen mit Porno. Und wenn der Schwanz dann bei der Großaufnahmer einer nackten Frau schlaff wird, ist der betreffende Antragsteller durchgefallen? Ticken diese Leute eigntlich noch richtig? Weshalb werden eigentlich Menschen im Staatsdienst beschäftigt, deren Kenntnisse über die sexuelle Orientierung irgendann zwischen dem dreißigjährigen Krieg und den fünfziger Jahren stehengeblieben sind.

Ich meine, gerade heterosexuelle Menschen aus Uganda, Senegal oder auch aus Russland, würden sich doch lieber die Hand abhacken lassen und freiwilig lebenslang hinter Gitter gehen, als zu behaupten,  sie seien schwul. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es auch nur einen einzigen konkreten Fall gegeben hat, wo Menschen ihre Homosexualität nur gespielt hätten. Umgekehrt wird die Sache schon eher richtig. Viele Asylanten verschweigen ihre sexuelle Orientierung aus Angst vor Repressalien.  

Gambia: Homo-Verbot wichtiger als Entwicklungshilfe

Um gegen "satanische" Schwule und Lesben vorzugehen, würde Gambia auch auf Entwicklungshilfe aus Europa und Amerika verzichten.

Der gambische Außenminister Bala Garba Jahumpa hat klargestellt, dass das Land an der Verfolgung Homosexueller weiterhin festhallten werde. Dafür würden die Machthaber auch eine Kürzung oder die Einstellung der Entwicklungshilfe hinnehmen. "Gambias Regierung wird nicht länger einen Dialog zum Thema Homosexualität mit der Europäischen Union oder irgend einer anderen fremden Macht führen", so Jahumpa nach AP-Angaben in einer Fernsehansprache am Samstagabend.

Jahumpa fuhr fort, dass Homosexualität "satanisches Verhalten" sei, das "schlecht für die menschliche Existenz" sei. Homosexualität sei "unafrikanisch", deshalb wolle er lieber mit anderen Ländern zusammenarbeiten, die ebenfalls Schwule und Lesben bekämpften. Er warf Europäern und Nordamerikanern außerdem vor, "Rassisten" zu sein und Gambia ausbeuten zu wollen.

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Kommentar Andy

Um ehrlich zu sein, ich empfinde es als einen Skandal ersten Ranges, dass die EU die Entwicklungshilfe nicht schon lange eingestellt hat. Meines Erachtens zeigt sich hiermit auch ganz deutlich, dass die Hilfsgelder über viele Jahre völlig falsch eingesetzt wurden. Anstatt in Bildung zu investieren und damit mitzuhelfen, dass diese Länder eines Tages aus eigenen Kräften heraus ein freies und demokratisches Rechtssystem aufbauen können, wurde lediglich an den Symptomen herumgedoktert. Wirklich gebracht hat es offensichtlich rein gar nichts. 

Als Christoph Schlingensief vor etlichen Jahren seine Idee von einen Operndorf Afrika in Burkina Faso vorstellte, hielten das viele Menschen für reine Spinnerei. Meiner Meinung hat Schlingensief damit jedoch weit mehr geleistet als viele andere Entwicklungshelfer. Bildung und Aufklärung ist der Schlüssel für eine bessere Zukunft und der Dreh- und Angelpunkt schlechthin. Bei Ländern wie Uganda, Äthopien, Ghana kann man sehen in welch dramatischer Weise die Bildung der Bürger vernachlässigt wurde.

Ist das Kunst oder nur Sex? Die Performance "Save the Date" von Mischa Badasyan

Jeden Tag Sex, eine ganzes Jahr lang, immer mit einem anderen Mann. Das ist die Performance "Save the Date" von Mischa Badasyan. Es ist ein radikales Experiment, mit dem Ziel, die eigenen Grenzen auszutesten - und soziale Themen wie Sexualität, Prostitution und auch Homophobie neu zu verhandeln. Mischa Badasyan stellt sich selbst aus: "Mein letztes Video heißt Agora, und das habe ich im Park gedreht, in einer Cruising Area in der Hasenheide, wo Männer mit Männern Sex haben." Cruising Areas: Orte des anonymen Sex gehören auch zu seinem Projekt "Save the Date". Ein Jahr lang täglich ein anderer Partner. Badasyan ist nicht sexbesessen - er will wissen, was die Unverbindlichkeit dieser Verbindungen mit ihm macht.

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Kommentar Andy

Ähm... manchmal fühle ich mich von den Medien so ein ganz klein wenig verarscht. Rammeln wie ein Karnickel als Kunstperformance?  Die spinnen, die öffentlich rechtlichen Sender.

Finnland: 13.000 Kirchenaustritte nach Streit über Homo-Ehe

Das finnische Parlament hat sich für die Einführung der Homo-Ehe ausgesprochen - ein Erzbischof äußerte sich "von tiefstem Herzen erfreut". Darauf entbrannte ein Zwist innerhalb der Kirche, der sie am Ende Tausende Gläubige kostete.

Helsinki - Die lutheranische Kirche in Finnland sieht sich wegen eines internen Grundsatzstreits über Eheschließungen von Schwulen und Lesben mit einem rapiden Mitgliederschwund konfrontiert. Als Reaktion auf den Zwist zweier ranghoher Prälate nach einer Parlamentsabstimmung zur Homo-Ehe traten binnen drei Tagen mehr als 13.000 verärgerte Menschen aus der Kirche aus, wie die Internetseite eroakirkosta.fi berichtet. Allein am Sonntag waren es demnach 5200 Austritte - mehr als an jedem anderen Tag der vergangenen vier Jahre.

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Kommentar Andy

In Finnland gibt es also Kirchenaustritte wegen der homosexuellenfreundlichen Haltung der Kirche, in Deutschland treten viele Menschen aus ihrer Kirche wegen der homophoben Haltung aus. Wie auch immer, es scheint sich mehr und mehr zu zeigen, dass die starren Religionsdogmen der Kirchen in der heutigen Zeit meilenweit an den tatsächlichen Problemen und Bedürfnissen der Menschen vorbeigehen. Ausserdem wird in Hinblick auf die sexuelle Orientierung längst nicht mehr nur Toleranz sondern Akzeptanz gefordert. Logisch das dies den ewig Gestrigen Kirchenhardlinern zu weit geht.

Religiöse Eltern treiben schwulen Sohn in tödliche Drogensucht

Ryan Robertson war schwul. Seine Eltern streng gläubig. Die Christen Linda und Rob schickten ihren Sohn deshalb zu Therapien bei «Exodus International», eine Organisation, die seit 1976 versucht, Schwule zu gottgefälligen Heterosexuellen zu bekehren. Nachdem alle Versuche scheiterten, flüchtete Ryan voller Selbsthass in die Drogensucht. Als er 20 Jahre alt war - acht Jahre nach seinem Outing, starb er an einer Überdosis.

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Polen hat ersten homosexuellen Bürgermeister

Es ist eine kleine Sensation: Im konservativen Polen gibt es erstmals einen offen schwulen Bürgermeister. Für die 90.000-Einwohner-Stadt Slupsk ist das nicht der Rede wert - für die Medien schon.
Von Henryk Jarczyk, ARD-Hörfunkstudio Warschau

Im weiterhin streng katholischen Polen werden Homosexuelle nicht wirklich toleriert. Selbst Friedensnobelpreisträger Lech Walesa hat da seine Vorbehalte: "Ich will nicht, dass diese Minderheit auf unseren Straßen herummarschiert und meinen Kindern und Enkelkindern den Kopf verdreht. Und im Parlament sollten diese Leute in der letzten Reihe sitzen. Oder vielleicht noch besser außerhalb der Parlamentsmauern."

Sätze, die vor zwei Jahren in Polen für Aufregung sorgten. Allerdings nur ganz kurz, dann war wieder "business as usual" angesagt - will heißen: Homosexualität gibt es zwar auch in Polen, aber man muss nicht unbedingt darüber reden. Spätestens seit vergangenem Wochenende ist das ganz anders. Dank Robert Biedron, dem offen bekennenden schwulen Parlamentsabgeordneten, der es jetzt auch auf kommunaler Ebene wissen wollte.