Samstag, 16. November 2013

RIA Novosti

Tja so ist das in Russland. Immer wenn man denkt, noch dreister und überheblicher kann es eigentlich nicht mehr gehen, dann kommt die Zeitschrift RIA Novosti daher und belehrt einen eines Besseren.

Am 15.11.2013 veröffentlichten sie diesen Artikel

„Keine Homosexuellen-Diskriminierung bei Olympia“: Moskau sieht sich von US-Senatoren brüskiert

Der Vorstoß von US-Senatoren, die vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eine deutlichere Stellungnahme zum russischen Gesetz gegen „Propaganda“ für Homosexualität gegenüber Minderjährigen fordern, stößt in Russland auf Unverständnis.

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Kommentar Andy

In Russland besinnt man sich derzeit auf die goldenen 3 Punkte aus uralten Sowjetzeiten. Erster Punkt, Russland hat immer Recht. Es spielt keinerlei Rolle wie viel Länder eine andere Meinung haben. Zweiter Punkt, Wissenschaft wird nur anerkannt wenn sie von russischen Gelehrten bestätigt wurde. Und der dritte Punkt, jeder der eine andere Meinung als die Staatsduma zum Ausdruck bringt, wurde vom bösen westlichen Ausland geschickt.

Zitat:
In dem Kommentar auf das Schreiben betont Moskau, dass gleichgeschlechtliche sexuelle Beziehungen in 76 Ländern noch immer unter Strafe stehen.
Richtig. Aber sollen wir nun allen Ernstes dankbar sein, dass homosexuelle Sportler in Russland nicht auf der Straße verhaftet und zum Tode verurteilt werden? Meint das russische Außenministerium, dass es in Ordnung sei, sich diesbezüglich ausgerechnet mit den schlimmsten 76 Ländern der Erde zu messen, Länder in denen Begriffe wie Demokratie und Menschenrechte ein Fremdwort sind?

Zitat:
Wie der Menschenrechtsbeauftragte des russischen Außenministeriums, Konstantin Dolgow, betont, ist das „genannte Gesetz nicht auf die Diskriminierung sexueller Minderheiten gerichtet, sondern zielt ausschließlich auf den Schutz der Kinder vor für ihr Alter unangemessenen und schädlichen Informationen ab“. Ihm zufolge stellt die Regelung keine Verletzung der Verpflichtungen Russlands im Menschenrechtsbereich dar.
Nun ist es eine Sache, wenn man in Russland für, oder besser gesagt gegen die eigene Bevölkerung Gesetze erlässt. Politische Ignoranz internationaler Menschenrechte ist die andere. Kein Land lebt heutzutage nur für sich allein. Durch die Globalsierung ergeben sich für jedes Land dieser Erde enorme Herausforderungen, aber auch gewaltige Vorteile. Nur muß man sie auch zu nutzen verstehen. 

Wobei es sich hierbei um ein Gebiet handelt, dass eigentlich keinerlei verschiedenartige Interpretationen gestattet. Die sexuelle Orientierung eines Menschen ist eine feste Größe und Nichts worüber jeder Staat nach Lust und Laune eigene Definitionen aufstellen kann. Es steht dem russischen Staat schlichtweg gar nicht zu, betreffs der Homosexualität eigene Erklärungen zu erfinden und im Sinne von Nichteinmischung in innere Angelegenheiten auch noch von allen anderen Staaten dieser Erde Akzeptanz zu verlangen. Es gibt weltweit nicht einen einzigen seriösen, unabhängigen Wissenschaftler der die russischen Theorien bestätigen würde. Und die Geschichte der Sexualwissenschaften wird nicht erst seit gestern geschrieben. Aber hey, Russland ist groß und seine Politiker sind bekanntlich die Allergrößten. Wen kümmern da die paar Spielverderber aus dem bösen Ausland. Wenn nichts hilft, einfach mal die Kinder und deren angebliche Gefährdung erwähnen, das zieht immer.  

Wenn interessiert es da schon, das bsw. laut Organisationen wie UNICEF fast die Hälfte aller Kinder in Russland in Armut leben. Seit den Reformen in den 1990er Jahren nahm der Anteil der Armen an der Bevölkerung drastisch zu. Einkommen und Vermögen sind in Russland extrem ungleich verteilt.Das reichste Zehntel der Bevölkerung ist 16,5mal reicher als das ärmste Zehntel. Dabei sind die Reichen in den vergangenen Jahren immer reicher geworden, während das Elend der Armen sich gleichzeitig vertieft hat. 
Seit dem Ende der Sowjetunion gibt es viele Probleme die man dort früher nicht kannte. Vor allen in den Städten gibt es eine drastische Obdachlosigkeit, es gibt Alkohol und Drogenprobleme, die Jugendarbeitslosigkeit ist ebenfalls sehr hoch. Die Zahl der traumatisierten Kinder und Jugendlichen hat stark zugenommen. Junge Leute haben immer weniger Interesse an politischen, sozialen und kulturellen Fragen. Angesichts aussichtsloser Lebenslagen werden viele gewalttätig und destruktiv. Allein in Moskau werden jährlich über 28 000 Kinder auf der Strasse aufgegriffen. Nur die wenigsten von ihnen können zu ihren Eltern nach Hause gebracht werden. Ein Drittel der Strassenkinder geht der Prostitution nach. Von den 14- bis 18Jaehrigen trinken fast 90 Prozent der Jungen und Mädchen regelmäßig Alkohol. In Moskau soll es 600 000 bis eine Million Drogenabhängige geben. Die meisten von ihnen – etwa 70 Prozent – sind Jugendliche.

Zwar hat die russische Regierung 2005 umfassende Maßnahmen im Kampf gegen die Armut und den Missbrauch von Drogen beschlossen. Aber selbst die größten Anstrengungen dürften beim Betrachten der gigantischen Probleme des Landes ein Tropfen auf den heißen Stein sein und es ist eine Dreistigkeit die wirklich ihres Gleichen sucht, wenn man in Russland als Ausrede für das Gesetz gegen Propaganda für Homosexualität ausgerechnet den Kinder- und Jugendschutz heranzieht. Denn wenn es etwas gibt, was die russischen Abgeordneten der Duma so ziemlich am Allerwertesten vorbeigeht, dann sind es Kinder und Jugendliche. Lieber macht man ganz nach dem Vorbild der Nationalsozialisten aus  den 1930er Jahren die Schwulen und Lesben zu Sündenböcken und versucht von den tatsächlichen Ursachen abzulenken. Homophobie hat in Russland eine lange Tradition. So etwas zieht immer, quer durch alle Schichten der Bevölkerung. Meiner Meinung nach sollten sich Menschen wie die Duma-Abgeordnete Jelena Borissowna Misulina oder der russische Menschenrechtsbeauftragte Wladimir Lukin, wegen ihrer Lügen und Dreistigkeit und der gewaltigen Schuld die sie auf sich geladen haben, in Grund und Boden schämen.



Verfassungsgericht für Referendum über Homo-Ehe in Kroatien

Linksliberale Regierung wollte Abstimmung verhindern - Durchführung ist bereits Sieg für Konservative
Zagreb - "Sind Sie dafür, dass die Ehe in der Verfassung als eine lebenslange Verbindung von Mann und Frau definiert wird?", so lautet die Frage, die die Kroaten am 1. Dezember in einem Referendum beantworten können. Die Tatsache, dass die Abstimmung überhaupt stattfinden wird, ist bereits ein Sieg für die Konservativen. Die linksliberale Regierung hatte bis zuletzt versucht, das Referendum zu verhindern, mit dem Argument, es sei menschenrechtswidrig.

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Kommentar Andy

Mir ist jetzt nicht so ganz klar, wozu man überhaupt noch eine Abstimmung braucht. Ich meine, bei mehr als 90 Prozent Katholiken dürfte der Ausgang doch wohl schon vorher feststehen. Selbst ehemalige Wahlen in der DDR waren dagegen noch weitaus spannender.

Es ist immer wieder das Gleiche. Viele Menschen wollen es einfach nicht kapieren, dass die Inanspruchnahme des Rechtes auf freie Ausübung der Religion nicht dazu führen darf, dass andere Bevölkerungsgruppen benachteiligt werden. So etwas hat nichts mit Demokratie zu tun. Ein derartiges Vorgehen ist einfach menschenverachtend.

Gewitterfront oder Kaninchenfurz?

Am 23. November diesen Jahres wird in Leipzig eine Konferenz des Magazins “Compact” stattfinden, die sich mit der “Zukunft der Familie” in Europa beschäftigen wird. Die eher konservative Ausrichtung der Konferenz erkennt man einerseits an den Schlagwörtern “Familienfeindlichkeit, Geburtenabsturz, Sexuelle Umerziehung” und andererseits an der Rednerliste, die unter anderem Berhard Lassahn, Elena Misulina und den Initiator der Konferenz, Jürgen Elsässer, umfasst.

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Senegal: Fünf Lesben drohen langjährige Haftstrafen

Im Senegal droht fünf Frauen wegen Homosexualität Gefängnisstrafen. Sie waren auf einer Geburtstagsparty in einem Restaurant verhaftet worden.

Die Staatsanwaltschaft in der senegalesischen Hauptstadt Dakar hat angekündigt, dass gegen fünf Frauen Anklage wegen Homosexualität erhoben wird. Den Frauen droht damit eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren. Unter den Angeklagten ist auch die 31-jährige Sene Dieng, die in der einzigen Lesbengruppe des Landes, der Organisation "Women's Smile", aktiv ist. Die Frauen wurden am Montagmorgen bei eine Geburtstagsfeier in einer Pianobar von Polizisten festgenommen worden.

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Organisatoren des Eurovision Song Contest entsetzt über russische Homophobie

In einem Brief an die Abgeordneten des russischen Parlaments (Duma) hat der Lenkungsausschuss des Eurovision Song Contest (ESC) vor kurzem gefragt, ob schwule ESC-Fans öffentlich das Spektakel anschauen und sich dabei sicher fühlen dürfen (queerpride.de berichtete).
Jetzt hat der ESC, der bisher noch keine Antwort erhalten hat, nachgelegt. Man sei “entsetzt” über das Ausmaß der Homophobie, so die Organisatoren.

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