Montag, 14. September 2015

Putin zeichnet Homo-Hasser aus

Witali Milonow, der homophobe Haudegen aus St. Petersburg, erhält einen Verdienstorden zweiten Grades.

Von Norbert Blech

Russische Oppositionelle und LGBT-Aktivisten sind empört über eine Entscheidung des Präsidenten Wladimir Putin, dem St. Petersburger Stadt-Abgeordneten Witali Milonow einen "Verdienstorden für das Vaterland" zu verleihen.

Der 41-Jährige erhalte den Orden zweiten Grades für seine "aktive gesetzgeberische Arbeit und viele Jahre ehrlicher Arbeit", heißt es in dem am Sonntag bekannt gewordenen Erlass des Präsidenten. Im letzten Jahr hatte Milonow bereits einen Orden des Militärs erhalten.


Kommentar Andy

Also vielleicht sollte man diesbezüglich einige Dinge erwähnen. Erstens, Putin ist genauso wenig links wie sein derzeitiges Russland. Nicht umsonst gilt Putin als einer der reichsten Männer Russlands. In Russland hat man von Anfang an den großen Fehler begangen sich nicht für die soziale Marktwirtschaft einzusetzen. Statt dessen etablierte man eine freie kapitalistische Marktwirtschaft, sozusagen den typischen Ellbogenkapitalismus wie er in den westlichen Ländern allenfalls noch im neunzehnten Jahrhundert anzutreffen war. Sehr bald zeichnete sich ab das die Möglichkeit in kurzer Zeit zum Multi-Milliardär zu werden, sehr teuer erkauft ist. Das beginnt beim Drogenproblem, wo Russland inzwischen an der Weltspitze steht, reicht über Arbeitslosigkeit, Armut bis hin zu Obdachlosigkeit. 

Bischof Bode über seine Erwartungen an die Familiensynode in Rom

"Verschiedene Positionen offen aussprechen"

Bischof Bode über seine Erwartungen an die Familiensynode in Rom

Osnabrück - 14.09.2015
Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode nimmt im Oktober zusammen mit Kardinal Reinhard Marx und dem Berliner Erzbischof Heiner Koch an der Weltbischofssynode in Rom zum Thema Familie teil. Im Interview spricht er über seine Erwartungen an das Treffen. Außerdem nimmt er Stellung zu einigen "heißen Eisen", die auf der Synode verhandelt werden.


Kommentar Andy

 Zusammengefasst könnte man es vereinfacht sagen, bei der Kirche bleibt alles so wie es immer war. Aber ein wenig hat sich vielleicht doch geändert. Während man in früheren Zeiten ungestraft und völlig ungeniert Schwule und Lesben beleidigen und verunglimpfen konnte, muss man inzwischen zähneknirschend zur Kenntnis nehmen, dass das große heilige Buch, die Bibel, die sexuelle Orientierung tatsächlich nicht mal mit einer Silbe erwähnt. Es gibt lediglich einige wenige Textstellen mit mehr oder weniger Bezug zu homosexuellen Sexualpraktiken. 

Zitat Bode: "Der Katechismus macht deutlich, dass wir diese Menschen nicht diskriminieren."
Heißt im Klartext übersetzt, wir haben jahrelang gesucht aber trotz intensiver Nachforschung konnten wir in der Bibel leider nichts finden, was uns als Grundlage für eine weitere Ablehnende Haltung gegenüber Homosexualität dienen könnte. Link - Homosexualitat und die Bibel

Zitat Bode: "Wie bei anderen, die vor der Ehe zusammenleben, geht es auch bei ihnen darum, ihre Stärken zu erkennen und nicht nur ihre Schwächen und Defizite. Eingetragene Lebenspartnerschaften sind aber nicht der Ehe gleichzusetzen. "
Aha, die Kirche wird also weiterhin keinerlei Beziehungsstatus zwischen Schwulen und Lesben unterstützen oder wenigstens tolerieren geschweige denn sich für die Gleichberechtigung einsetzen aber Diskriminierung soll man das natürlich nicht nennen. 
 
Zitat Bode: "Ehe ist für uns die Beziehung von Mann und Frau, aus der auch Kinder hervorgehen können. Kirche kann den Lebenspartnerschaften in Gesprächen und in positiver Begleitung helfen und ihnen beistehen. Es wird jedoch nichts geben können, was einer Trauung gleichkommt. Aber mit Gebet und einer privaten Form von Segen wird man ihren Weg begleiten können."
Also mal ehrlich liebe Leute von der Kirche, die Schwulen und Lesben haben sich in den letzten 100  Jahren alle Rechte hart erkämpft und zwar ganz allein und ohne jegliche Hilfe von ausserhalb. Gleichberechtigung und Gleichbehandlung will man in der Kirche unter keinen Umständen. Andererseits spürt die Kirche, dass sie vor allen in den westlichen Ländern drauf und dran ist, den Bezug zur gesellschaftlichen Realität zu verlieren. Viele Menschen scheren sich schlichtweg nicht mehr darum was Geistliche von sich geben. Sie gestalten einfach ihr selbstbestimmtes Leben wie sie es für richtig halten, ob nun mit oder ohne dem Segen der Kirche. Vor allen kehren immer mehr Menschen den großen Kirchen den Rücken und legen offiziell ihre Religion ab. Inzwischen sind nicht mal mehr die Hälfte aller Bürger Deutschlands offiziell Anhänger einer christlichen Religion.
 
Dem möchte man natürlich entgegentreten und versucht es deshalb mit einer Art Spagat. Man tut so als ob man homosexuelle Menschen irgendwie ernst nimmt ohne in Wahrheit auch nur einen einzigen Millimeter auf ihnen zu zugehen. Tja ähm... wie kann man das am besten ausdrücken... steckt euch eure private Wegbegleitung doch sonst wo hin. Sorry aber so viel unehrliche Heuchelei ist doch wirklich nur sehr schwer zu ertragen.




Schwuler Film gewinnt Goldenen Löwen

„Desde allá/Aus der Ferne“ räumt ab

Gestern Abend gab es gleich zwei Besonderheiten: Der erste Film aus Venezuela, der je im Wettbewerb des Filmfestivals von Venedig lief, gewann den Goldenen Löwen und: „Desde allá/Aus der Ferne“, war auch der erste Film mit schwuler Thematik, der den Hauptpreis seit einem Jahrzehnt gewann. Das könnte ein gutes Omen sein. Der Vorgänger „Brokeback Mountain” trat nach seinem Gewinn in Venedig 2005 einen Siegeszug um die Erde an und ist heute der wohl bekannteste schwule Film der Welt.

„Das lässt einen nachts nicht schlafen”

Zur Aufarbeitung der Schwulen-Verfolgung unter den Nazis

Im September 1935 trat die von den Nazis verschärfte Fassung des § 175 in Kraft – statt einem halben Jahr drohten Homosexuellen nun fünf Jahre Gefängnis. Es blieb bekanntlich nicht bei bloßen Haftstrafen: Etwa 5.000 schwule Männer starben im KZ. Jedes Jahr am 27. Januar wird der Opfer des Nationalsozialismus gedacht.
Prof. Dr. Günter Morsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und Leiter der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen, engagiert sich seit über 20 Jahren für die Berücksichtigung der homosexuellen Opfer in der Gedenk- und Erinnerungskultur und wurde dafür 2013 vom Bündnis gegen Homophobie für den Respektpreis nominiert

Professor Morsch, wir feiern zum 70. Mal die Befreiung vom Nationalsozialismus: Ist mittlerweile alles bekannt oder gibt es Quellen, die noch nicht ausgewertet wurden?
Das ist schwer zu sagen. Es gab eine Kontinuität der Verfolgung über das Jahr 1945 hinaus, da ist noch viel aufzuarbeiten. Was die NS-Zeit betrifft, sind die Quellen weitgehend bekannt, aber wer weiß, was beispielsweise noch in russischen Archiven schlummert? Im Berliner Landesarchiv gibt es sicherlich noch einiges zu entdecken, etwa zu den Hintergründen der Mordaktion gegen rund 200 Homosexuelle im KZ-Außenlager Klinkerwerk im Sommer 1942.

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