Misha Anouk war als Kind und Jugendlicher ein Zeuge Jehovas. Seinen Ausstiegswillen hätte er beinahe nicht überlebt.
Wien. Sie stehen ständig in der Fußgängerzone und halten ihre Zeitschrift „Wachtturm“ hoch: Zeugen Jehovas. Was sie antreibt? Ein Mix aus Angst und Hoffnung, sagt Misha Anouk. Der Wiener hat mit „Goodbye, Jehova!“ ein Buch über sein Leben als Zeuge und seinen Abschied von der Gruppe geschrieben. Christopher Beschnitt hat er erzählt, warum die Zeugen ihn ausgeschlossen haben, wieso Jesus ein 3-D-Drucker ist und woran er heute glaubt.
Herr Anouk, Sie sind 33 Jahre alt, feiern nun aber erst zum elften Mal Weihnachten. Wie kommt’s?
Ich war bis vor elf Jahren Zeuge Jehovas. Zeugen feiern kein Weihnachten. Das sei ein heidnisches Fest, Jesus habe da nicht Geburtstag. Und wenn er Geburtstag hätte – meinten meine Eltern –, dann hätte ja wohl er Geschenke kriegen sollen und nicht ich. Dieses Argument fand ich schon als Kind unsinnig. Denn Jesus ist die Nummer zwei im Universum und kann erschaffen, was er möchte. Jesus ist also so was wie ein lebender 3-D-Drucker. Dass er mir als Christkind zu Weihnachten ruhig ein paar Geschenke bringen darf, war für mich insofern folgerichtig.
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