Freitag, 16. Mai 2014

Umpolung ist keine Kassenleistung

von Oda Lambrecht, Christian Deker

Das ARD-Magazin Panorama hat über Ärzte berichtet, die Homosexualität für behandelbar halten. Zu den Recherchen hat sich nun der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, geäußert. Er sagte gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk, dass Homosexualität keine Krankheit sei, deswegen gebe es auch keine Indikation für eine Behandlung.


"Eine Praxis dient nicht der Dämonenaustreibung"

Der Hamburger Diabetologe Arne Elsen hatte dem Bericht zufolge versucht, einem Panorama-Reporter den "Geist der Homosexualität" auszutreiben, um ihn von seinem Schwulsein zu befreien. Montgomery, der auch Präsident der Hamburger Landesärztekammer ist, sagte dazu: "Eine Praxis dient der medizinischen Behandlung nicht der Dämonenaustreibung".

Als Arzt sei der Internist auf die naturwissenschaftliche Medizin verpflichtet, so der Ärztekammer-Chef. Wenn er hier Grenzen überschreite, begehe er einen "Berufsrechtsübertritt". "Das müssen wir prüfen, dann können wir es ahnden", sagte Montgomery. Die Folgen können demnach von einer einfachen Rüge bis hin zum Antrag auf Entzug der ärztlichen Zulassung reichen. Die Hamburger Gesundheitsbehörde schreibt dem NDR, die berichteten Vorgänge rechtfertigten keine "approbationsrechtlichen" Maßnahmen der Behörde.

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