Schwule sind ihnen nicht mehr Wurst
Der Sieg von Conchita Wurst beim Grand Prix hat in Österreich eine Debatte über das Partnerschaftsrecht für Homosexuelle befeuert. Der Zeitpunkt ist günstig: Wer würde jetzt Widerworte wagen?
Eine halbe Woche nach dem Erfolg von Conchita Wurst mit dem Lied „Rise like a Phoenix“ beim Eurovisions-Songwettbewerb hat der erste Jubel in Österreich ein wenig nachgelassen. Im Radio gibt es wieder die eine oder andere Sendestunde, in welcher sich nicht der verbrannte Vogel erhebt. Dafür hat der Steirer, der auf der Bühne in der Gestalt einer weiblichen, aber bärtigen Kunstfigur auftritt, eine politische Debatte befeuert, die bis dato eher geschwelt hatte: nämlich die über das Partnerschaftsrecht für Homosexuelle.
Innerhalb der großen Koalition tritt die sozialdemokratische SPÖ als treibende Kraft auf. Doch hat jetzt auch der Vorsitzende der christlich-sozialen ÖVP, Michael Spindelegger, baldige Änderungen in Aussicht gestellt. In der politischen Landschaft ist das weitgehend mit Zustimmung aufgenommen worden, allein die FPÖ war mit Kritik zu vernehmen. Spindelegger wird in seiner Partei der gemäßigt-konservativen Seite zugeordnet. Er tritt eher zurückhaltend-steif auf, was dazu führt, dass leicht übersehen wird, wie die Programmatik der ÖVP immer mehr in eine liberalere Richtung verschoben wird. Ein gutes Beispiel für sein Auftreten ist, wie er auf den Sieg am Wochenende reagierte.
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