Freitag, 21. März 2014

Japans Tabu-Thema

In Japans Grossstädten Tokio und Osaka gibt es lebendige Gay-Szenen. Wer schwul ist, der muss nicht wie in anderen Ländern um sein Leben fürchten. Homosexualität wird hier auch nicht von religiös-konservativen Bewegungen bekämpft. Eine offene Diskriminierung gibt es nicht.
Dies hat jedoch nicht mit einer besonderen Offenheit oder Aufgeklärtheit, sondern vielmehr mit Gleichgültigkeit zu tun. Denn in Japans Gesellschaft wird Homosexualität kaum thematisiert. Eine politische Diskussion darüber existiert nicht. Die Öffentlichkeit nimmt die Thematik nur am Rande wahr. So ziehen es viele Schwule und Lesben vor, auf ein Outing im Freundeskreis oder in der Familie zu verzichten.

Eine Mehrheit gegen die Ehe-Öffnung

Entsprechend schwer tut man sich mit der Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe. Das japanische Gesetz kennt zwar kein Verbot von homosexuellen Beziehungen. Heirat wird aber gemäss Artikel 24 der Verfassung als «ein Akt basierend auf der gemeinsamen Zustimmung der beiden Geschlechter» definiert und schliesst so eine gleichgeschlechtliche Ehe aus. Auch eine eingetragene Partnerschaft gibt es in Japan nicht.

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