Mit einer bemerkenswerten Mehrheit hat sich das Europäische Parlament in
einer Resolution für die Trennung von Religion und Staat und für die
Aufhebung aller „Blasphemie“-Verbote ausgesprochen. Gegen die Annahme
des Forderungskatalogs zur Verwirklichung von Grundrechten stimmten vor
allem Christdemokraten, Nationalkonservative und EU-Skeptiker.
Die mit 312 Ja-Stimmen zu 244 Nein-Stimmen und 27 Enthaltungen Ende Februar verabschiedete Resolution zur „Situation der Grundrechte in der Europäischen Union“ (2013/2078(INI))
thematisierte eine Vielzahl von Missständen in der Staatengemeinschaft:
darunter immer noch existierende Gefängnisstrafen für
Kriegsdienstverweigerer, die Missachtung der Rechte von Flüchtlingen und
homosexuellen Minderheiten sowie den unzureichenden Schutz von privaten
Informationen der EU-Bürger.
Besonders heraus sticht ein bemerkenswert deutliches Bekenntnis zur
Umsetzung der Prinzipien einer säkularen Gesellschaft. In Punkt 34 der
Resolution heißt es, das Europäische Parlament halte „Säkularismus,
definiert als strikte Trennung zwischen nicht-konfessionellen
politischen Instanzen und religiösen Instanzen, ebenso wie die
Unparteilichkeit des Staates, für das beste Mittel um
Nicht-Diskriminierung und Gleichheit zwischen den Religionen und
zwischen Gläubigen und Nicht-Gläubigen zu garantieren“.
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