Montag, 10. März 2014

Die kalkulierte Empörung

Thilo Sarrazin spaltet mit bewußt gestreuten Thesen die Gesellschaft, analysiert Jan Philipp Hein.

Als Thilo Sarrazins „Tugendterror“ übers Land kam, brachte er den Rezensionsterror gleich mit. Ich beging am Erscheinungstag den Fehler, meinem ganz normalen Medienkonsum nachzugehen. FAZ online lesen, Deutschlandfunk hören, die lokale Tageszeitung durchblättern, etwas Twitter hier, ein wenig Facebook da. Was man halt so tut. Sarrazin war auf allen Kanälen präsent. Am frühen Abend eskalierte die Sache: Binnen einer halben Stunde prasselten vier Beiträge, die sich mit dem neuen Werk des Ex-Bundesbankers befassten, auf mich ein. Zwei Kommentare, zwei Besprechungen und alles ohne dass ich nach Sarrazin gesucht hätte. Dem Mann war so wenig zu entrinnen wie der Sintflut ohne Noahs Arche. Eine aktualisierte Neuauflage des Alten Testaments könnte kaum ein größeres Medienecho nach sich ziehen.

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