Auf Legalisierung der „Homo-Ehe“ folgt Frankreichs erste „Homo-Scheidung“
Paris) Frankreichs umstrittenes Gesetz, mit dem die “Homo-Ehe” legalisiert wurde, ist keine fünf Monate in Kraft und schon steht die erste Scheidung ins Haus.Weiterlesen auf katholisches.info
Kommentar Andy
Als Erstes kurz vorweg, es gibt streng genommen keine Homo-Ehe sondern nur die ganz normale Ehe die, hoffentlich irgendwann, für alle Menschen egal welcher sexuellen Orientierung, offen steht.
Als ob die jahrtausendelange Unterdrückung der katholischen Kirche nicht schon genug Unheil über die Menschen gebracht hat, zieht man ungeniert weiter über Schwule und Lesben her. Klare beweisfeste Fakten, neue wissenschaftliche Erkentnisse, Erklärungen der UNO, neue Verfassung der EU in der die Gleichberechtigung auf Grund der sexuellen Orientierung ausdrücklich erwähnt wird, Erklärungen des Weltärzteverbandes und noch vieles mehr, um all das schert man sich bei katholisches.info einen feuchten Dreck. Dort ist die Erde noch eine Scheibe und steht im Mittelpunkt des Sonnensystems. Punkt. Man lasse sich bitte auch nicht von der augenscheinlich toleranten Kommentarfunktion auf dieser Seite täuschen. Die Kommentare werden nur freigeschaltet wenn sie der Meinung des Seitenbetreibers entsprechen. Alles andere wird dort kategorisch abgeblockt. Frei nach dem Motto: mit der Kirche diskutiert man nicht herum.
Natürlich geht es für Homosexuelle um eines der wichtigsten Fragen überhaupt. Was ist das denn für eine Frage. Die Legalisierung und gesellschaftliche Absicherung einer Partnerschaft und Liebesbeziehung steht doch nun für viele Heteros auch an oberster Stelle in ihren Leben. Weshalb sollte es sich denn bei Schwulen und Lesben anders verhalten? Worüber reget man sich denn bei Katholisches.info überhaupt auf? Das bisher so wenige Homosexuelle heirateten?
Meine Generation, ich bin Jahrgang 1964, ist doch die erste Generation die wenigstens einigermaßen offen mit ihrer Homosexualität aufwachsen konnten. Bis 1969 wurde bereits der Umstand das man schwul war noch mit Gefängnishaft geahndet. Zwischen 1949 und 1969 wurden in Deutschland weit mehr Menschen wegen dem damaligen § 175 zu langjährigen Haftstrafen verurteilt und inhaftiert als in der gesamten Zeit des Nationalsozialismus. Noch 1951 urteilte der Bundesgerichtshof, das die Verschärfungen des § 175 ordnungsgemäß zustande gekommen und somit kein nationalsozialistisches Unrecht sei. 1957 schloss sich das Bundesverfassungsgericht dem BGH. So dauerte es auch bis 1969, ehe die Große Koalition den Paragrafen 175 lockerte und auf sexuelle Handlungen mit unter 21-Jährigen beschränkte. 1973 beschloss die sozial-liberale Koalition weitere Lockerungen, Erst 1994 wurde der Straftatbestand sang und klanglos ohne einen Kommentar ersatzlos gestrichen und es hat bis zum Jahr 2002 gedauert, bis man schwule und lesbische Opfer des NS-Unrechts einen Anspruch auf Entschädigung zuerkannte.
Bis 1994 hatten Generationen von Homosexuellen ihr ganzes Leben damit verbracht sich zu verstecken und wenn es eine Liebe gab, diese geheimzuhalten. Wie viele Beziehungen womöglich unter solchen unsäglichen Bedingungen zerbrochen sind, können wir heute doch noch nicht einmal mehr erahnen. Auch in Frankreich sieht die Situation nicht anders aus. Zwar gilt Frankreich seit jeher als liberales Land, aber spätestens bei der Öffnung der Ehe für Homosexuelle endet denn auch die Toleranz vieler Franzosen. So kommt die frühere Bezeichung "Paris - Stadt der Liebe" auch nicht etwa von Toleranz und Freiheit, sondern von den vielen Prostituierten zu Zeiten Napoleons. Und während selbst in Städten wie Berlin jedes Jahr mehrere hundertausende Menschen zur CSD-Parade auf die Straße gehen, findet sich in Paris, einen Großraum mit immerhin mehr als 10 Millionen Einwohner, gerade mal wenigige hundert Demonstranten, wenn überhaupt.
Wem wundert es unter diesen Gesichtspunkten, dass sich viele Schwulen und Lesben einfach eigene Lebensentwürfe geschaffen haben und sich Nischen und Freiräume innerhalb der Gesellschaft suchten. Aber vielleicht wird ja irgendwann eine neue Generation Schwuler und Lesben heranwachsen, für die eine Ehe ganz normaler Alltag ist und dafür lohnt es sich allemal zu kämpfen.
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