Freitag, 1. November 2013

Doku über Homosexualität in der DDR

Ausspioniert bis ins Bett

Links und doch ultrakonservativ: Der Film "Out in Ost-Berlin" zeigt pointiert, wie sehr die DDR darum bemüht war, gleichgeschlechtliche Liebe aus der Öffentlichkeit zu verbannen. Obwohl sich selbst der oberste Mann im Staat nicht daran hielt.  
Sucht man im Internet nach Bildern von Erich Honecker, stößt man auf ziemlich viele, auf denen die oberste DDR-Führungskraft einen Mann auf den Mund küsst. Mal Leonid Breschnew und mal Michail Gorbatschow, beides ehemalige Machthaber der Sowjetunion. Schaut her, so eng sind wir und unsere kommunistischen Systeme miteinander verbunden! Große, theatralische Gesten der Innigkeit, die um die Welt gingen. Auf die Protagonisten aus Jochen Hicks und Andreas Strohfeldts Film "Out in Ost-Berlin" müssen diese Küsse ziemlich verlogen gewirkt haben. Sie sind lesbisch oder schwul und lebten damals, als Deutschland geteilt war, in der DDR.  

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Homosexualität im Einheitsstaat

Der Dokumentarfilm „Out in Ost-Berlin“ erzählt vom Anderssein in der DDR. Interessanterweise stammten viele der Schwulen, die in den 1980ern in den Westen gingen, aus partei- und staatsnahen Familien.
Immer wieder richtete das SED-Mitglied Klaus Laabs Briefe an seine Partei und forderte diese zum Umdenken in Sachen gleichgeschlechtlicher Liebe auf. Irgendwann wurde es den Genossen im wahrsten Sinn des Wortes zu bunt, und sie schlossen ihn aus ihren Reihen aus. Dabei war dem Sohn eines hochrangigen Funktionärs einst eine glänzende Karriere beschieden. Beim Studium in Moskau wurde er auf den diplomatischen Dienst vorbereitet, er war hoch begabt, hätte nach ganz oben durchgereicht werden sollen. Doch er eckte immer wieder an. Die individuelle Freiheit war ihm wichtiger als eine Laufbahn im Staatsapparat.

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Kommentar Andy

Da wir nun seit mehr als zwei Jahrzehnte in einen Deutschland leben, hätte ich mir gewünscht, dass man auch Themen wie Homosexualität in einen Dokumentarfilm zusammen behandelt. Es ist ja nun nicht etwa so, dass die damalige Bundesrepublik in Sachen Gleichberechtigung für Schwule und Lesben das gelobte Land war.

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