Mittwoch, 10. Dezember 2014

Und da bin ich dann doch wieder links - Kommentar vom Kölner Comic-Zeichner Ralf König

Ausgelöst durch eine Mitteilung der Deutschen Aids-Hilfe (inqueery berichtete) diskutiert die Szene in den sozialen Medien seit einigen Tagen heftig über den Chefredakteur des schwulen Magazins „Männer“ und die politische Ausrichtung des Blattes. Ein Kommentar dazu vom Kölner Comic-Zeichner Ralf König.

Ich kann mich grad nicht entscheiden, ob ich nun „links“ bin oder – nein, „rechts“ nun doch noch nicht – aber immerhin „wertkonservativ“. Oder gar „queer“!?

Ich gebe zu, auch ich ertappe mich schon mal bei dem Gedanken, ob in einer Talkshow, in der es um Homo-Ehe oder Adoption geht, eigentlich Supertunte Olivia Jones sitzen muss. Oder warum man im Fernsehen einem homophoben Norbert Geis ausgerechnet Nina Queer gegenübersetzt und nicht, sagen wir, irgendnen Typ. Muss wohl an den effekthaschenden Medien liegen und an der Unfähigkeit eingeladener Gäste, zugunsten kompetenterer Teilnehmer das Angebot, ins Fernsehen zu kommen, einfach auch mal abzulehnen. Ich meine zudem, dass der CSD als sommerliches Karnevalsspektakel kontraproduktive Missverständnisse mit sich bringt, sprich: Mir wäre eine Demonstration lieber als eine Parade. Aber nun, man will feiern, und was die bedröhnten, quietschvergnügt halbnackten Heteros mit ihren ausgelassenen Love-Parades konnten, können und wollen wir halt auch.

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