Montag, 24. November 2014

Italiens Schwule suchen Hilfe bei der EU

Italienische Bürgermeister haben im Ausland geschlossene Homo-Ehen legalisiert. Jetzt will der Innenminister das rückgängig machen. Die Vorkämpfer der Homo-Ehe wollen sich das nicht gefallen lassen.

Der Videofilm dauert gerade einmal 48 Sekunden. Doch diese 48 Sekunden sollen Europa aufrütteln. Sie prangern das an, was gerade in Italien mit den Schwulen und Lesben geschieht. Der Clip zeigt Philippe und Alberto in ihrer Wohnung in Mailand. Der Franzose und der Italiener haben vor Kurzem geheiratet. Sie sitzen auf der Couch und kraulen ihren Hund. Philippe wirft einen roten Gummiball. Die Kamera schwenkt auf den Vierbeiner, der hinterherspringt. Doch als der Dackel zurückläuft, irrt er herum. Er findet seine Herrchen nicht. Die Couch ist verwaist. Philippe und Alberto sind verschwunden. Am Ende wird der Satz eingeblendet: "Italiens Regierung löst Homo-Ehen auf. Helfen Sie uns, das zu stoppen."

Der Kurzfilm ist Teil eines Protests, mit dem sich Italiens Homosexuelle Hilfe suchend an Europa wenden. Das Netzwerk "Love Out Law" startete am Mittwoch eine Serie von Aktionen, die Druck auf die Regierung und Politik in Rom ausüben sollen. Neben dem Clip versendet die Interessengemeinschaft Briefe an die europäischen Institutionen, an die Europaabgeordneten der italienischen Sozialdemokraten (Partito Democratico, PD) und an multinationale Unternehmen. Eine Petition auf der Internetseite www.change.org appelliert direkt an die italienische Regierung.

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