Ein bekannter amerikanischer Jazz-Kritiker antwortete auf die Frage,
ob er einen schwulen Jazzmusiker nach seiner Sexualität fragen würde:
"Ich würde ihn genauso wenig danach fragen, wie ich jemanden frage, ob
er pädophil ist oder ob er seine Frau schlägt." Mit diesem Beispiel aus
einer öffentlichen Diskussion im 21. Jahrhundert beschreibt der Brite
John Gill eine in der Jazz-Gemeinde herrschende Einstellung. Homosexualität werde als peinlich, ja widerlich wahrgenommen wie etwa Pädophilie.
Und als "maskuline Kunst" gelte Jazz deshalb, weil "männliche
Heterosexuelle aus der weißen Mittelklasse ihre eigene Hipness und
Maskulinität auf Jazzmusiker übertragen, die sie bewundern". So hätten
vor allem die Meinungsmacher in den Jazz-Medien eine "Kultur des
Verschweigens" etabliert.
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