Der Grand Prix ist einst entstanden, um ein Signal für die Völkerverständigung zu setzen. Doch der schwelende Ukraine-Konflikt wirft seine Schatten auf den ESC. Zugleich wird ein Millionen-Finanzloch bekannt.
Offenbar hat Nikolaj Koppel geahnt, dass jetzt etwas Unerfreuliches passiert. Der sonst so lockere Moderator beißt sich auf die Lippen und holt kurz Luft, bevor er Russlands Finaleinzug beim Eurovision Song Contest (ESC) verkündet. "Next Country is Russia - La Russie." Jubel, Trubel, Heiterkeit im Publikum. Die blonden Zwillinge Anastasia and Maria Tolmatschewy hopsen vor Freude. Dann die Wende. Buhrufe und Pfiffe dominieren sehr lang wirkende zehn Sekunden die Stimmung im Saal und vor Millionen TV-Bildschirmen in Europa. Co-Moderator Pilou Asbæk versucht erst, die Proteste wegzulächeln. Dann sagt er sanft, aber energisch: "Wir gehen dann zum vierten Land über." Der Vorfall vom Dienstagabend zeigt, dass die Weltpolitik nicht vor dem Fest der Freude haltmacht.
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