Immer mehr Schwule und Lesben aus Russland stellen in den USA
Asylanträge. In ihrer Heimat werden sie bedroht, verprügelt und
verlieren ihre Arbeit. Seit Putins "Propaganda-Gesetz" hat sich die Lage
drastisch verschärft.
"Es war ein fürchterlicher Unfall", erinnert sich Alex Kovkov im
Gespräch mit der Deutschen Welle. Er ist so schwer verletzt, dass er im
Krankenhaus seinen Namen nicht mehr nennen kann. Doch das medizinische
Personal verweigert die Notversorgung. Noch nicht einmal ein Glas Wasser
hat man für ihn. Es klingt wie ein Alptraum, aber für den heute
33-jährigen Russen war es die Realität.
Ärzte verweigern medizinische Notversorgung
Am Steuer seines Mercedes war Kovkov zuvor in überhöhtem Tempo gegen
eine Wand gerast. Mit Schädeltrauma und tiefen Schnittwunden wird er in
das renommierte Moskauer Sklifosovski Institut für Notfallmedizin
eingeliefert. Doch dort erhält er alles andere als Erste Hilfe: "Wir
brauchen hier keine HIV-Infizierten in unserer Klinik", wird dem
Hilfesuchenden harsch beschieden, nachdem er zuvor in Sorge um das
medizinische Personal seine Infektion offenbarte. Kovkov hört noch, wie
sie "geh nach Hause" rufen und findet sich irgendwann später in der
psychiatrischen Abteilung des Krankenhauses wieder. Auch dort passiert
nichts. Der am ganzen Körper Blutende bleibt mehrere Stunden sich selbst
überlassen, bis er sich schließlich aus eigener Kraft auf die Straße
schleppt und mit einem Taxi nach Hause gelangt.
Weiterlesen auf www.dw.de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen