Sonntag, 5. Januar 2014

Russland und Olympia

Aggressives Verbot schwuler und lesbischer Liebe

In wenigen Wochen werden in Sotschi die Olympischen Winterspiele eröffnet. Noch nie gab es im Vorfeld eine derartige Diskussion über die Rechte von Homosexuellen im austragenden Land. Sie werden in Russland beschimpft und diskriminiert.

Weiterlesen auf deutschlandfunk.de 






Sotschi mit Schweiz: Ein kluges „njet“ zum Boykott

Didier Burkhalter und Ueli Maurer reisen aller Kritik zum Trotz nach Sotschi an die Olympischen Spiele. Die Schweiz hält sich raus aus dem Boykott westlicher Politiker. Der Entscheid dürfte klüger sein als beabsichtigt.

Die grüne Nationalrätin Aline Trede war die erste, die einen Olympia-Boykott durch die Schweizer Regierung forderte – aus Solidarität mit unterdrückten homosexuellen Menschen in Russland. Sie sei von russischen Lesben- und Schwulenorganisationen darum gebeten worden. Kurz darauf schloss sich ihr Jaqueline Fehr an. Die Antwort Didier Burkhalters und insbesondere die von Ueli Maurer vergangene Woche waren absehbar. Ueli Maurer hat in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass er keine Berührungsängste kennt mit Regierungen, die wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik stehen. So sagte Ueli Maurer bezüglich eines Sotschi-Boykotts gegenüber dem SonntagsBlick: „Es gibt genug Möglichkeiten, um gegen Russland oder bei Russland zu protestieren. Man kann das auf einer Konferenz tun, bei der Uno, irgendwo – aber bitte nicht im Sport. Das ist billig.“

Weiterlesen auf luziatschirky.ch


Kommentar Andy

Als erstes stellt sich für mich die Frage, aus welchen Grund überhaupt Politiker zu den Olympischen Spielen fahren sollten. Mir fällt jedenfalls keiner ein, außer maßloses, übersteigertes Geltungsbedürfnis der Politiker selbst. Ausnahmsweise hat es der deutsche Bundespräsi mal auf den Punkt gebracht. Es gibt keinerlei Verordnung oder gar Gesetz, ja noch nicht mal irgendein Protokoll nachdem der Inhaber dieses Amtes Deutschland bei den Olympischen Spielen offiziell vertreten muß. So gesehen sind in den letzten Jahrzehnten viele Bundespräsidenten wie auch Kanzler, den Spielen ferngeblieben. Das dürfte ebensowenig ein Boykott darstellen, wie es irgendeine Art von Pflicht gibt, seine Politikerfratze ausgerechnet bei Olympia zu zeigen. Schließlich soll es bei den Olympischen Spielen doch angeblich nur um die Sportler selbst und nicht um Politik gehen.

Und was den Satz,  „Es gibt genug Möglichkeiten, um gegen Russland oder bei Russland zu protestieren. Man kann das auf einer Konferenz tun, bei der Uno, irgendwo – aber bitte nicht im Sport. Das ist billig.“
betrifft, nun ja, da hat der Mann doch vollkommen Recht. Zum Beispiel kann man das auch mal auf dem Klo erwähnen, oder im Wald. Oder man könnte sich allein am norddeutschen Wattenmeer mit der Nordsee darüber unterhalten. Möglicherweise findet sich auch in dem ein oder anderen Zoo irgendein posierliches Tierchen dem man das erzählen kann. Zumindest haben all diese Möglichkeiten eines gemeinsam, es interssiert keine Sau. Schon gar nicht eine wie Präsident Putin.






Olympische Spiele

Selten war so viel Streit um das bedeutendste Sportereignis der Welt wie vor den Winterspielen in Sotschi. Homophobie, Umweltzerstörung, Gigantismus, Boykotte – wer freut sich eigentlich noch auf den Wettbewerb der Athleten?
Neulich ist Willy Bogner auf einer Veranstaltung mit Sportlern gefragt worden, was er sich eigentlich beim Design der aktuellen Olympiakluft für die deutschen Athleten gedacht habe, die mit farbenfroh unzureichend beschrieben ist – farbenbesoffen trifft es besser. Nun freuen sich die einen zwar, dass sie in Sotschi im Schnee nicht so leicht übersehen und überfahren werden können; die nächsten meinen, bei so vielen Farben auf einmal entdecke wenigstens jeder eine an sich, die ihm gefällt; viele andere aber mutmaßen, das Regenbogen-Design müsse eine subtile Botschaft beinhalten, Stichworte: Symbol der Schwulen- und Lesben-Bewegung, homophobe Gesetze in Russland, Dorn in Wladimir Putins Auge. Willy Bogner also antwortete sinngemäß: Schmarrn! "Mit dieser Regenbogen-Geschichte hat das nix zu tun. Die Farben orientieren sich vielmehr an der Lage von Sotschi: Das Meer ist blau, der Schnee weiß, die Palmen sind grün ..." Und so weiter.




Politik geht auf Distanz

Für die Olympischen Spiele 2014 in Russland hagelt es immer mehr Absagen von Staats- und Regierungschefs. US-Präsident Barack Obama, der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck und EU-Justizkommissarin Viviane Reding sagten aufgrund der Menschenrechtssituation in Russland ihre Teilnahme ab.

Ebenso werden Frankreichs Präsident Francois Hollande und seine Amtskollegen aus Belgien und Luxemburg fehlen. Die US-Regierung wird keinen einzigen Vertreter entsenden, zudem berief US-Präsident Obama mit der Tennislegende Billie Jean King und der Eishockeyspielerin Caitlin Cahow zwei offen homosexuelle Sportler in die US-Delegation für Sotschi. Das wurde als deutliches Signal an die russische Regierung interpretiert, die seit Monaten wegen eines Gesetzes gegen „Homosexuellen-Propaganda“ in der Kritik steht.

Weiterlesen auf sport.orf.at



Russische Medienbehörde definiert "Homo-Propaganda"

Nach einem Entwurf von neuen Richtlinien sollen unter anderem Listen von geouteten Personen oder auch Bilder von glücklichen Homo-Paaren oder CSD-Protesten verboten sein.

Wovor hat die russische Medienbehörde Angst? Offenbar vor "charmanten und intelligenten" schwulen und lesbischen Paaren. Zumindest sind sie das Beispiel für das Kriterium 4.2.1., "attraktive Bilder" als Foto oder Beschreibung, mit dem sie ungesetzliche "Propaganda" für nicht-traditionelle Lebensweisen festmachen will.

Entsprechende "Werbung" ist in Russland seit dem Sommer durch das landesweite Gesetz gegen Homo-"Propaganda" verboten, es drohen Geldstrafen und bei Ausländern auch Haft und Ausweisung. Das Gesetz gilt auch für Medien und Internetseiten, neben hohen Geldstrafen kann eine Aktivitätenstilllegung für 90 Tage verhängt worden.

 Weiterlesen auf queer.de




Putin erlaubt Demonstrationen bei Olympia

Putin unterzeichnete ein Dekret, das unter strengen Auflagen "freie" Protestaktionen in Sotschi während der Spiele ermöglicht.

Sotschi. Der russische Präsident Wladimir Putin hat das durch ihn verhängte Demonstrationsverbot für die Olympia-Stadt Sotschi während der Winterspiele (7. bis 23. Februar) offiziell wieder aufgehoben. Wie der Kreml am Sonnabend mitteilte, unterzeichnete Putin ein Dekret, das unter strengen Auflagen "freie" Protestaktionen in Sotschi während der Spiele ermöglicht.

Weiterlesen auf abendblatt.de
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen