„Es gibt Dax-Vorstände, die sich vor den Kollegen geoutet haben“
16.01.2014
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Offen homosexuelle
Spitzenpolitiker oder Sportler gibt es, aber keinen einzigen Topmanager
oder Spitzenbanker. Warum nicht? Wir haben darüber mit Bernd Schachtsiek
gesprochen, dem Vorsitzenden des Verbands schwuler Führungskräfte
„Völklinger Kreis“.
Herr Schachtsiek, ist Homosexualität in der Arbeitswelt noch ein Tabuthema?
Die Gesellschaft geht heute offener
damit um als noch vor zehn Jahren. Dementsprechend ist es für junge
Leute viel leichter, das im Beruf zu zeigen und zu leben. Anders sieht
es oft aus, wenn sie Karriere machen. Dann kommt man mit konservativen
Entscheidungsträgern zusammen, die zum Teil noch gelernt haben, dass
Homosexualität strafbar und eine Sünde ist. Das schüttelt man nicht
einfach ab. Solche Leute zeigen Toleranz oft nur oberflächlich, aber im
Grunde des Herzens ist es ihnen fremd. Wir beobachten bei Beförderungen
häufig, dass das klassische Modell - verheiratet, zwei Kinder, Frau
möglichst nicht berufstätig - noch eine Rolle spielt. Ein ehemaliger
Vorstand eines DAX-Konzerns hat mir gesagt, dass er seine Stelle
vermutlich nicht bekommen hätte, wenn seine Homosexualität bekannt
gewesen wäre.
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