Weltkirchenrat sorgt sich um Christen
Der Weltkirchenrat sorgt sich um verfolgte Christen in Ländern wie Ägypten, Pakistan oder Syrien. Für Streit sorgt der Umgang mit HomosexualitätMetropolit Hilarion, der Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats, geißelte auch das Recht auf Adoption von Kindern für gleichgeschlechtliche Paare. „Kinder, die in Familien mit ’zwei Papas‘ oder ’zwei Mamas‘ aufwachsen, werden unweigerlich eine andere Sichtweise der gesellschaftlich-ethischen Werte haben als ihre Altersgenossen aus traditionellen Familien“, sagte er. Eine Folge der „radikalen Umdeutung des Begriffs Ehe“ sei der Rückgang der Geburtenrate in vielen Ländern.
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Orthodoxer Metropolit: Homo-Ehe vernichtet traditionelle Familie
Die Russisch-Orthodoxe Kirche hat die rechtliche Aufwertung
homosexueller Lebensgemeinschaften in Westeuropa scharf angegriffen.
Die Gleichstellung schwuler und lesbischer Paare mit heterosexuellen Ehepaaren führe zu einer "Vernichtung der traditionellen Vorstellung von Ehe und Familie", erklärte der "Außenminister" der Orthodoxen, Metropolit Hilarion, am Freitag vor der 10. Vollversammlung des Weltkirchenrates in Busan, Korea. Damit verschärfte Hilarion den Streit zwischen den Orthodoxen und einigen protestantischen Kirchen Westeuropas, die eine liberale Politik gegenüber Homosexuellen befürworten und zum Teil Trauungen für Homo-Paare in Kirchen erlauben.
Kommentar Andy
Die traditionelle Rolle der heterosexuellen Ehe als Bund zwischen Mann und Frau, die der Metropolit erwähnte, hat doch unabhängig von der Frage nach der sexuellen Orientierung ohnehin nichts mehr mit dem Verständnis von Gleichberechtigung von Mann und Frau in der heutigen Zeit zu tun. Wie sieht denn das traditionelle Ehebild der meisten großen Weltkirchen aus? Der Mann gilt als das Familienoberhaupt, Frauen haben keinerlei Mitspracherecht und sollen sich gefälligst zu Hause am Herd um die Kinder kümmern. Wen wundert es, dass diesbezüglich auch in Deutschland das Frauenwahlrecht erst am 30. November 1918 durch Frauenrechtlerinnen und aufrechte und demokratische Poltiker der Nationalversammlung umgesetzt wurde. Ginge es nach der russisch-orthodoxen Kirche würden auch die Frauen Russlands bis auf den heutigen Tag vergeblich auf ihre demokratischen Grundrechte warten.
Vor allen, was genau ist denn eigentlich an einer homosexuellen Beziehung so derart Familien- und Ehefeindlich das man dazu viele Millionen Menschen weltweit derartig beleidigen und diffamieren muß? Von wo genau geht denn eigentlich die Gefahr für die bisherige heterosexuelle Ehe aus? Oder um mal ganz platt die Frage zu stellen, was kümmert es denn meine Nachbarn, wenn ich und mein Lebenspartner heiraten würden?
Aber man setzt sogar noch etwas drauf. Die Schwulen und Lesben sind sogar an der niedrigen Geburtenrate schuld. Noch verdrehter und sozialfeindlicher kann eine Diskussion ja wohl kaum geführt werden. Umgekehrt wird die Sache doch viel eher richtig. Die hohen Geburtenraten, vorallen in den ärmeren Arbeiterschichten Anfang des 20. Jahrhundert war doch ganz sicher nicht ein "Erfolg" der Kirche sondern allenfalls das Ergebnis von Armut und sozialer Verelendung sowie mangelnder Bildung weiter Teile der damaligen Bevölkerung. Und wenn heutzutage die Geburtenrate in Deutschland niedrig ist, dann liegt das ebenfalls an den bestehenden sozialen Problemen wie bsw. Niedriglöhne und befristete Zeitarbeit, eine generelle kinderfeindliche Politik, zu wenig Plätze in Kindergärten, die immer schlechter werdende Bildungspolitik, immer grösser werdende soziale Klassenunterschiede und eine Einkommenscheere die immer weiter auseinander geht. Unter solchen Bedingungen überlegen es sich viele heterosexuelle Ehepaare dreimal Kinder in die Welt zu setzen. Darüber hinaus muss man sagen das Länder wie Deutschland mit inzwischen mehr als 80 Millionen Einwohner ganz sicher nicht an einer Unterbevölkerung leiden. Egal ob in Sache Umwelt- oder Naturschutz, etwas weniger Menschen wäre sicherlich ein großer Gewinn für das Land. Die christliche Devise von "seid fruchtbar und mehret euch" kann in einer Welt mit inzwischen weit mehr als 7 Milliarden Menschen und all den damit verbundenen Problemen ganz sicher nicht mehr als unumstößliche Weisheit angesehen werden.
Und was für eine grandiose Heuchelei. Da verliert man wahre Krokodilstränen über die Christenverfolgung bsw. im Irak während man im gleichen Atemzug den Homosexuellen der Welt jegliches Recht auf Gleichberechtigung, ja sogar die Daseinsberechtigung abspricht. Das es in vielen westlichen Ländern Europas (zumindest offiziell) eine strikte Trennung zwischen Religion und Staat gibt, kümmert die russisch-orthodoxe Kirche nicht. Auch bestehende Gesetze wie das deutsche Anti-Diskrimmierungsgesetz, ein Gesetz das immerhin demokratisch zustande gekommen ist, für die russische Kirche sind solche Dinge allenfalls lästige Nebensächlichkeiten die man einfach nicht zur Kenntnis nimmt. Das Homosexualität eine bestehende Tatsache und keine Angelegenheit ist, die ein jeder Mensch für sich aussuchen kann, dass der Weltärzteverband erst kürzlich eindeutig darauf verwiesen hat das es sich auch um keine Krankheit handelt, all das nimmt man bei der russisch-orthodoxen Kirche nicht mal aus den Augenwinkel zur Kenntnis.
Ich bin jedoch der festen Überzeugung das sich eine deratig haßerfüllte und menschenverachtende Politik ganz sicher nicht in Zukunft durchsetzen wird. Es gehört zu den wesentlichsten Grundgesetzen der Natur überhaupt, dass die Welt sich beständig verändert. Wer sich an bestehende Tatsachen nicht anpasst, der wird untergehen. In diesen Sinne, hoffen wir in Bezug auf die Religionen dieser Erde einfach mal das Beste.
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